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Das Haus an der Düne

Das Haus an der Düne

Titel: Das Haus an der Düne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Monsieur Poirot,
    bei meiner Rückkehr fand ich diesen Brief vor, den mein armes Kind gleich nach seiner Ankunft in St. Loo geschrieben haben muss. Ich fürchte, er enthält nichts von Interesse für Sie, aber ich dachte, Sie würden vielleicht trotzdem Wert darauf legen, ihn zu sehen.
    Ich danke Ihnen für Ihre Freundlichkeit.
    Aufrichtigst Ihre
    Jean Buckley
     
    Als ich Maggies Brief las, spürte ich einen dicken Kloß in meiner Kehle. Er war so absolut alltäglich und vollkommen fern jeder Tragödie:
     
    Liebe Mutter,
    Ich bin gut angekommen. Ziemlich angenehme Reise. Die ganze Strecke bis E xeter nur zwei Leute im Abteil.
    Das Wetter ist herrlich. Nick scheint es gut zu gehen. Sie ist fröhlich wie immer – vielleicht ein wenig ruhelos, aber ich sehe keinen Grund für ihr Telegramm. Dienstag hätte auf jeden Fall gereicht. Genug davon. Wir sind zum Tee bei ein paar Nachbarn eingeladen. Es sind die Australier, die das Pförtnerhaus gemietet haben. Nick sagt, sie sind freundlich, aber ziemlich schrecklich. Mrs Rice und Mr Lazarus kommen auch noch. Er ist der Kunsthändler. Ich stecke diesen Brief in den Kasten beim Tor, dann wird er heute noch abgeholt. Ich schreibe morgen wieder.
    Deine dich liebende Tochter
    Maggie
     
    P.S. Nick sagt, es gibt natürlich einen Grund für das Tel e gramm. Sie will mir alles nach dem Tee erklären. Sie ist sehr nervös und sprunghaft.
     
    «Die Stimme der Toten», bemerkte Poirot ganz ruhig, «und sie sagt uns – nichts.»
    «Der Kasten beim Tor», überlegte ich vor mich hin. «Dort hat Croft angeblich das Testament eingeworfen.»
    «Das sagte er – ja. Ich möchte nur wissen, ob das stimmt. Und wie ich das wissen möchte!»
    «Sonst gibt es nichts von Interesse in Ihrer Post?»
    «Nichts, Hastings. Ich bin sehr unglücklich. Ich tappe im Dunkeln. Immer noch im Dunkeln. Ich verstehe gar nichts mehr.»
    In diesem Augenblick läutete das Telefon. Poirot nahm ab.
    Ich bemerkte sofort, wie sich seine Miene veränderte. Er hatte sich zwar gut in der Hand, doch blieb mir seine sehr starke Erregung nicht verborgen.
    Seine Beiträge zu dem Gespräch waren völlig unverbindlich, sodass ich keine Ahnung hatte, worum es ging.
    Alsbald jedoch, nach einem « Très bien. Je vous remercie » , legte er auf und kam zu mir an den Tisch zurück. Seine Augen funkelten vor Erregung.
    «Mon ami, was habe ich Ihnen gesagt? Die Dinge geraten in Bewegung.»
    «Was war denn los?»
    «Das war Monsieur Charles Vyse am Telefon. Er wollte mich davon unterrichten, dass er heute Morgen mit der Post ein von seiner Cousine Miss Buckley unterzeichnetes Testament erhalten hat, datiert auf den 25. Februar.»
    «Was? Das Testament?»
    « Evidemment. »
    «Es ist also aufgetaucht?»
    «Genau im richtigen Moment, n’est-ce pas?»
    «Glauben Sie, er sagt die Wahrheit?»
    «Oder möchten Sie wissen, ob ich glaube, er hatte es schon die ganze Zeit bei sich? Wollen Sie das andeuten? Nun, es ist alles ein wenig seltsam. Aber eines ist sicher; ich habe Ihnen gesagt, dass sich nach Mademoiselle Nicks angeblichem Tod bestimmte Ereignisse entwickeln würden – und da haben wir sie schon!»
    «Außerordentlich. Sie hatten Recht», musste ich zugeben. «Ich nehme an, dieses Testament wird Frederica zur Universalerbin machen.»
    «Monsieur Vyse erwähnte nichts über den Inhalt des Testaments. Dazu ist er viel zu korrekt. Aber es gibt eigentlich keinen Grund zu bezweifeln, dass es sich um ein und dasselbe Testament handelt. Wie er mir sagte, unterschrieben es Ellen Wilson und ihr Mann als Zeugen.»
    «Also sind wir bei dem alten Problem gelandet», sagte ich. «Frederica Rice.»
    «Die Rätselhafte!»
    «Frederica Rice», brummelte ich vor mich hin. «Ein schöner Name.»
    «Schöner als der, den ihre Freunde benutzen. Freddie» – er verzog das Gesicht – «ce n’est pas joli – für eine junge Dame.»
    «Für Frederica gibt es wenig Abkürzungen», erwiderte ich. «Nicht gleich ein halbes Dutzend wie bei Margaret – Maggie, Margot, Madge, Peggy…»
    «Das ist wahr. Also, Hastings, fühlen Sie sich jetzt besser? Jetzt da die Steine ins Rollen geraten?»
    «Ja, natürlich. Sagen Sie – hätten Sie ausgerechnet das erwartet?»
    «Nein, eigentlich nicht. Ich hatte überhaupt keine besondere Vorstellung. Ich hatte lediglich behauptet, dass ein gewisses Maß an Ergebnissen auch die Ursachen dieser Ergebnisse deutlich machen müsste.»
    «Ja, sicher», pflichtete ich ihm voller Respekt bei.
    «Was wollte ich nur gerade

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