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Das Haus an der Düne

Das Haus an der Düne

Titel: Das Haus an der Düne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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sagen, als das Telefon klingelte?», grübelte Poirot vor sich hin. «Ach ja, der Brief von Mademoiselle Maggie. Ich wollte ihn mir noch einmal ansehen. Ich habe da so ein Gefühl im Hinterkopf, dass mir etwas darin ziemlich seltsam vorkam.»
    Ich hob den Brief auf und reichte ihn ihm.
    Er las ihn nochmals leise für sich. Ich lief im Zimmer herum, sah aus dem Fenster und betrachtete die Yachten in der Bucht.
    Plötzlich ließ mich ein Aufschrei zusammenzucken. Ich drehte mich um. Poirot hielt seinen Kopf in beiden Händen und taumelte unter verzweifeltem Wehklagen hin und her.
    «Oh!», stöhnte er. «Ach, ich war blind – blind.»
    «Was ist los?»
    «Kompliziert, habe ich gesagt? Kompliziert? Mais non. Von extremer Einfachheit – und wie extrem. Und erbärmlicher Tropf, der ich bin – ich habe nichts gesehen, nichts.»
    «Gütiger Gott, Poirot, welche Erleuchtung ist plötzlich über Sie gekommen?»
    «Warten Sie – warten Sie –, sagen Sie nichts! Ich muss erst meine Gedanken ordnen. Ich muss sie neu ordnen angesichts dieser ungeheuren Entdeckung.»
    Er griff nach seiner Frageliste, ging sie schweigend nochmals durch, nur seine Lippen bewegten sich leise. Ein- oder zweimal nickte er bestätigend.
    Dann legte er die Liste nieder, lehnte sich in seinem Sessel zurück und schloss die Augen. Schließlich glaubte ich sogar, er sei eingeschlafen.
    Plötzlich seufzte er und öffnete die Augen.
    «Aber ja!», sagte er schließlich. «Es passt alles zusammen. Alles, was mich so verwirrt hat. Alles, was mir ein wenig ungewöhnlich vorkam. Alles hat seinen Sinn.»
    «Sie meinen – jetzt wissen Sie alles?»
    «Beinahe alles. Alles Wichtige jedenfalls. In mancher Hinsicht waren meine Schlussfolgerungen richtig. In anderer Hinsicht wiederum himmelweit von der Wahrheit entfernt. Aber jetzt ist alles klar. Ich werde heute noch zwei Telegramme verschicken und zwei Fragen stellen – auf die ich die Antworten bereits weiß – hier drinnen!» Er tippte sich an die Stirn.
    «Und wann werden Sie die Antworten erhalten?», wollte ich neugierig wissen.
    Er sprang auf.
    «Erinnern Sie sich, mein Freund, wie Mademoiselle Nick sagte, sie wollte ein Theaterstück in ihrem Haus inszenieren? Heute Abend werden wir das tun. Aber das Stück ist von Hercule Poirot. Mademoiselle Nick wird eine Rolle darin übernehmen.» Er grinste plötzlich. «Verstehen Sie, Hastings, in diesem Stück wird ein Geist auftreten. Ja, ein Geist. End House hat noch nie einen Geist erlebt. Heute Abend schon. Nein…», als ich eine Frage stellen wollte – «mehr sage ich nicht. Heute Abend, Hastings, werden wir unsere Komödie aufführen – und die Wahrheit enthüllen. Aber jetzt gibt es viel zu tun, sehr viel zu tun.»
    Er eilte aus dem Zimmer.

Neunzehntes Kapitel
    Poirot inszeniert ein Stück
     
    E s war eine denkwürdige Runde, die sich an diesem Abend in End House zusammengefunden hatte.
    Ich hatte Poirot beinahe den ganzen Tag nicht gesehen. Er war zum Dinner nicht im Hotel gewesen, hatte aber eine Nachricht hinterlassen, ich solle mich um neun Uhr in Mademoiselle Nicks Haus einfinden. Abendanzug nicht nötig, wie er hinzufügte.
    Das Ganze kam mir wie ein alberner Traum vor.
    Bei meiner Ankunft wurde ich ins Esszimmer geführt und als ich mich umsah, bemerkte ich, dass alle Personen von A bis I anwesend waren. (J natürlich ausgeschlossen; vielleicht gab es ihn ja gar nicht.)
    Sogar Mrs Croft saß da in einer Art Rollstuhl. Sie nickte mir freundlich lächelnd zu.
    «Das ist eine Überraschung, nicht wahr?», sagte sie heiter. «Eine schöne Abwechslung für mich. Ich denke, ich werde das von jetzt an öfter tun. Alles Monsieur Poirots Idee. Kommen Sie und setzen Sie sich zu mir, Captain Hastings. Irgendwie habe ich das Gefühl, es handelt sich um eine ziemlich gruselige Angelegenheit – doch Mr Vyse bestand darauf.»
    «Mr Vyse bestand darauf?», wiederholte ich erstaunt.
    Charles Vyse lehnte am Kaminsims. Poirot stand neben ihm und sprach leise und eindringlich auf ihn ein.
    Ich sah mich im Zimmer um. Ja, sie waren alle versammelt. Nachdem sie mich hineingeführt hatte, ich hatte mich ein wenig verspätet, nahm Ellen ihren Platz auf einem Stuhl neben der Tür ein. Auf einem anderen Stuhl saß kerzengerade und schwer atmend ihr Mann. Alfred, ihr Sohn, zappelte verlegen zwischen Vater und Mutter.
    Der Rest war um den Esstisch versammelt. Frederica im schwarzen Kleid, Lazarus neben ihr, George Challenger und Croft an der anderen Tischseite. Ich saß

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