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Das Haus an der Düne

Das Haus an der Düne

Titel: Das Haus an der Düne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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gelungen – bei mir nicht. Ein hübsches Geschäft für Sie und Ihren Onkel aus der Harley Street – Rauschgiftschmuggel.»
    «Monsieur Poirot.»
    Challenger erhob sich.
    Mein kleiner Freund blinzelte ihm gelassen zu.
    «Sie sind also der ‹nützliche Freund›. Streiten Sie es ruhig ab. Aber ich rate Ihnen, zu verschwinden, außer Sie möchten die Angelegenheit in die Hände der Polizei legen.»
    Zu meiner größten Überraschung ging Challenger tatsächlich. Und zwar verließ er den Raum blitzartig. Ich schaute ihm mit offenem Mund nach.
    Poirot lachte. «Ich habe es Ihnen ja gesagt, mon ami. Ihr Instinkt ist immer falsch. C’ est épatant! »
    «In der Armbanduhr war Kokain…», begann ich.
    «Ja, ja. Auf diese Weise konnte es Mademoiselle Nick ganz bequem ins Sanatorium mitnehmen. Und nachdem sie ihren Vorrat für die Pralinen aufgebraucht hatte, hat sie jetzt Madame um ihre volle Armbanduhr gebeten.»
    «Wollen Sie sagen, dass sie rauschgiftsüchtig ist?»
    « Non, non. Mademoiselle ist nicht süchtig. Manchmal nimmt sie etwas – aus Jux und Tollerei –, das ist alles. Aber heute Abend benötigte sie es für einen anderen Zweck. Heute wird es die volle Dosis sein.»
    «Sie meinen…?», fragte ich atemlos.
    «Es ist so am besten. Besser als das Seil des Henkers. Aber, still, so dürfen wir nicht vor Mr Vyse sprechen. Der steht ganz auf der Seite von Ordnung und Gesetz. Offiziell weiß ich von nichts. Der Inhalt der Armbanduhr – eine reine Vermutung.»
    «Ihre Vermutungen treffen immer zu, Monsieur Poirot», sagte Frederica.
    «Ich muss jetzt gehen», sagte Charles Vyse. Tiefes Missfallen lag in seiner Haltung, als er den Raum verließ.
    Poirot sah von Frederica zu Lazarus. «Sie werden heiraten – eh?»
    «Sobald wie möglich.»
    «Und, Monsieur Poirot, ich bin wirklich nicht die Rauschgiftsüchtige, für die Sie mich halten», erklärte Frederica. «Ich brauche nur noch eine winzige Dosis. Und ich glaube, jetzt – mit einer glücklichen Zukunft vor mir – brauche ich überhaupt keine Armbanduhren mehr.»
    «Ich hoffe sehr, Sie finden Ihr Glück, Madame», sagte Poirot mit sanfter Stimme. «Sie haben viel gelitten. Und trotz Ihres ganzen Leidens hat Ihr Herz die Fähigkeit zu Barmherzigkeit bewahrt…»
    «Ich werde gut für sie sorgen», mischte sich Lazarus ein. «Um mein Geschäft steht es nicht allzu gut, aber ich glaube, ich werde durchkommen. Und wenn nicht – nun, Frederica macht es nichts aus, arm zu sein – mit mir zusammen.»
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf.
    «Es ist spät geworden», sagte Poirot mit einem Blick auf die Uhr.
    Wir erhoben uns alle.
    «Wir haben einen denkwürdigen Abend in diesem denkwürdigen Haus zugebracht», fuhr Poirot fort. «Ich glaube, Ellen hat Recht, es ist ein Haus des Bösen…»
    Er blickte noch einmal auf das Bild des alten Sir Nicholas.
    Daraufhin zog er mit einer plötzlichen Geste Lazarus beiseite.
    «Ich bitte um Verzeihung, aber eine meiner Fragen ist noch immer unbeantwortet. Sagen Sie, warum haben Sie für dieses Bild fünfzig Pfund geboten? Es wäre eine große Befriedigung für mich, wissen Sie – wenn keine Frage unbeantwortet bliebe.»
    Lazarus sah ihn ein oder zwei Minuten mit unbewegter Miene an. Dann lächelte er.
    «Sehen Sie, Monsieur Poirot», sagte er. «Ich bin Geschäftsmann.»
    «Exakt.»
    «Dieses Bild ist zwanzig Pfund wert und keinen Penny mehr. Ich wusste aber, dass Nick bei einem Angebot von fünfzig Pfund sofort denken würde, es sei mehr wert, und es irgendwo schätzen lassen würde. Dann würde sie herausfinden, dass ich ihr mehr geboten hatte, als es wert war. Mein nächstes Gebot für ein Gemälde würde sie nicht mehr hinterfragen.»
    «Ja, und?»
    «Das andere Bild an der Wand dort hinten ist mindestens fünftausend Pfund wert», bemerkte Lazarus trocken.
    «Ah!» Poirot atmete tief ein. «Jetzt ist mir alles klar», sagte er glücklich.

Über dieses Buch
     
    Peril at End House ist einer der meistverkauften Romane aus dem an Rekorden reichen Gesamtwerk der Agatha Christie. Das Buch ist dem Autor Eden Philpotts gewidmet, der in einem Brief an Dame Agatha schrieb: «Sie haben ein großartiges Gefühl für Dialoge… Streichen Sie alle moralischen Hinweise aus Ihren Novellen. Sie übertreiben damit, und es gibt nichts Langweiligeres. Versuchen Sie es und lassen Sie Ihre Charaktere für sich sprechen, anstatt zu sagen, was sie hätten sagen sollen…» Dieser wohl meinende Rat – Philpotts hatte das Talent Agatha

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