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Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe

Titel: Das Haus an der Klippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Pascoe.
    »Also, ich persönlich möchte wissen, was in meinem kleinen Reich los ist«, erklärte der Dicke. »Aber es müssen ja nicht noch andere Leute das Risiko eingehen, sich die Beine abhacken zu lassen. Was meinst du, Pete?«
    »Ich bin erst dann zufrieden, wenn wir alle Punkte abgehakt haben, die mit Ellie und Daphne Aldermann zu tun haben könnten«, sagte Pascoe.
    Beide blickten auf Wield, der die Achseln zuckte und meinte: »Meine Beine waren immer meine Problemzone.«
    »Na, Gott sei Dank gibt es lange Hosen«, erwiderte Dalziel enthusiastisch. »Gut, dann legen wir mal los. Aber vorsichtig, ja? So als würden wir nur der Form halber so tun als ob. Wo fangen wir an? Du bist an der Reihe, Pete. Schließlich haben wir den ganzen Schlamassel dir zu verdanken.«
    Pascoe lachte lauthals über diese Unterstellung, und Wield fiel auf, daß er dieses Lachen schon lange nicht mehr gehört hatte.
    »Wie du zu sagen pflegst, Chef«, sagte Pascoe, »können nur Polizeipräsidenten spurlos verschwinden. Sempernel hat vermutlich keine Andeutungen gemacht, wie oder wohin sie entwischt ist?«
    »Nein. Er hat nur den Park erwähnt. Offenbar meint er den Charter Park.«
    »Der liegt zwischen ihrer Wohnung und dem Stadtzentrum. Gut, Wieldy, du fängst da an. Du klärst, ob irgend jemand irgendwas gesehen hat. Andy, ein Punkt gibt mir Rätsel auf bei einer Frau wie Kelly Cornelius. Wie kommt es, daß sie mit ihren Fähigkeiten und ihrer Persönlichkeit in einer Klitsche wie Nortrust gelandet ist, wo ihr doch die große Finanzwelt offengestanden hätte? Aus meinen Gesprächen mit den Leuten bei der Bank bin ich auch nicht schlau geworden. Mit Bankern über Betrug zu reden ist, als würde man Mönche über ihr Sexualleben befragen. Du kennst doch jeden in dieser Stadt, Andy, einschließlich George Ollershaw. Wenn er ernsthaft in Betracht kommen sollte, gibt es da doch vielleicht eine persönliche Verbindung, von der wir nichts wissen. Alles, was du rausfinden kannst, könnte uns weiterhelfen.«
    »Ah ja. Und hast du für dich auch eine Aufgabe vorgesehen?«
    »Ich schaue mir ihre Wohnung noch mal an. Außerdem habe ich die Nummern ihrer Kreditkarten und so weiter. Ich werde überprüfen, ob sich da irgendwas getan hat, seit sie auf freiem Fuß ist, und den Hinweisen nachgehen. Okay? Ich weiß, es ist mühselig. Aber wie du uns immer wieder versichert hast, wenn man die Hausarbeit nicht macht, kann man den Vikar nicht zum Tee einladen.«
    Er sprang auf und verließ zielstrebig das Zimmer.
    »Hab ich das wirklich gesagt, Wieldy?«
    »Ich glaube, es war eher in der Richtung, daß man es dann mit der Frau des Vikars nicht auf dem Küchenboden treiben kann«, meinte Wield.
    »Das klingt vertrauter. Aber es ist mal ’ne Abwechslung, daß der junge vor Energie übersprudelt. In letzter Zeit war er nicht grade ’ne Partybombe. Was ist passiert? Hat er eine neue Wunderdroge entdeckt?«
    »Rosies Krankheit und der Beulah-Fall haben ihm zu schaffen gemacht«, sagte der Sergeant. »Und als sie gerade drüber weggekommen waren, ist diese Geschichte passiert. Heute morgen war er jedenfalls wirklich erleichtert, daß er Ellie und Rosie aus der Gefahrenzone rausgebracht hat.«
    »Aha, das versteh ich. Die Geißeln des Familienglücks. Wer hat das doch gleich gesagt?«
    »Ich glaube, du.«
    »Meinst du, es war richtig, ihnen Ivor mitzugeben, Wieldy? Vielleicht wären Seymour oder Bowler besser gewesen.«
    »Novello ist schon in Ordnung«, versicherte Wield. »Sie ist so zäh wie die Jungs, fällt aber viel weniger auf. So oder so sind sie draußen in Axness weitab vom Schuß. In Enscombe geht’s dagegen zu wie am Picadilly Circus. Solche Aufregung hat dort draußen zum letzten Mal während des Burenkriegs geherrscht, als die Nachricht von der Schlacht bei Mafeking kam.«
    »Tatsächlich? Und wie ist die ausgegangen?«
    »Ganz gut, glaub ich.«
    »Immerhin ein Trost«, meinte Andy Dalziel. »Dann hoffen wir mal, daß dieses Scharmützel jetzt auch ein gutes Ende nimmt.«

Drei
    Der Pavillon am Meer
    B löde Kuh. Blöde Kuh. Blöde Kuh«, sang Feenie Macallum im Takt der Stöße, mit denen der Landrover über die Weide holperte.
    Sie sang dieses Mantra auch noch, als sie die relativ ebene Straße erreichte, legte an Tempo zu, als der Wagen über die schlaglochübersäte Zufahrt von Gunnery House rumpelte, und fuhr dann lauthals singend in eine baufällige Scheune.
    »Ich hoffe, du meinst nicht mich damit«, sagte Kelly Cornelius, die auf der

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