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Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe

Titel: Das Haus an der Klippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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saß. Sie hatte sich eine Großpackung gefrorene Fritten über ihr Knie drapiert, eine kleinere Packung Fischstäbchen drückte sie gegen ihr Handgelenk. Manchmal war es doch nützlich, ein Kind zu haben, das nicht zu den Feinschmeckern zählte. »Immer noch nichts von Peter?«
    Das sagte sie zu Detective Sergeant Edgar Wield, der gerade mit einem Handy das Zimmer betrat.
    »Nein, aber sie sind immer noch dort, sie haben inzwischen den Bus gefunden. Ich habe Seymour hingeschickt. Irgendwann findet er sie schon, aber der Freizeitpark in Tegley Hall ist ziemlich groß. Und du hast ja gesagt, du willst nicht, daß er ausgerufen wird.«
    »Nein«, sagte Ellie bestimmt. »Immer mit der Ruhe. Ich möchte nicht, daß er auch so einen Schreck bekommt wie ich.«
    Die beiden Polizisten wechselten einen Blick, dann sagte Dalziel: »Nur so nebenbei, Mädel, weil du ja nicht zum Knochenklempner willst, ich habe unseren Wieldy beauftragt, einen herzuschaffen. Und bevor du gleich wieder einen Schreikrampf kriegst, ich finde, du könntest etwas mehr für deine Gelenke tun, als ein paar Fischstäbchen und Pommes draufzulegen. Und deine Gesichtsfarbe gefällt mir auch nicht.«
    »Und ich wette, du hast schon Leute aus nichtigerem Anlaß verhaftet. Nein, tut mir leid, Andy. Eine blöde Bemerkung. Ich bin immer noch so sauer. Was meine Gesichtsfarbe betrifft, die hättest du mal vor einer halben Stunde sehen sollen. Ich war grau. Aber nicht so grau wie dieses Schwein, nachdem er Bekanntschaft mit meinem Knie gemacht hat.«
    »An dem Punkt waren wir doch schon mal?«
    »Dann auf ein neues!«
    »Du warst also ein bißchen nervös.«
    »Hysterisch meinst du wohl?«
    »Nee, Mädel. Du kennst mich doch, wenn ich hysterisch gemeint hätte, hätte ich es auch gesagt. Wieldy, hast du noch was auf dem Herzen? Spuck’s aus.«
    »Hab mit der Schulbehörde telefoniert. Da gibt’s keinen Westcombe oder jemand, auf den die Beschreibung paßt.«
    »Mein Gott, du überprüfst meine Angaben!« rief Ellie wütend. »Glaubst du vielleicht, ich drehe durch, bloß weil mir ein paar beknackte Beamte gegenüberstehen? Na ja, wenn du so weitermachst, könntest du recht behalten.«
    Wield überging ihren Ausbruch. »Die Autonummer. Bist du dir ganz sicher, daß du sie dir richtig gemerkt hast?«
    »Relativ sicher. Du darfst aber nicht vergessen, daß ich in dem Augenblick dachte, die beiden wollen mich entführen und Gott weiß was mit mir anstellen. Wenn ich mir also eine Zahl falsch gemerkt habe, wäre das nicht so verwunderlich, oder? Aber es war ganz bestimmt ein dunkelblauer BMW , ein ziemlich großer. Warum verplempert ihr eigentlich eure Zeit damit, mich ins Kreuzverhör zu nehmen? Alles, an das ich mich erinnern konnte, habe ich notiert, sobald ich dazu in der Lage war. Meine Güte, ich bin schon einige Jahre mit einem Polizisten verheiratet, da habe ich mir eben auch ein paar von euren Marotten zugelegt. Warum fahrt ihr nicht los und sucht diese Typen?«
    »Wenn du wüßtest, wie oft ich das gefragt werde. Bisher habe ich darauf noch keine schlaue Antwort gefunden«, erwiderte Dalziel. »Und dabei kann ich mich noch nicht einmal damit rausreden, daß es regnet. Warum fragst du nach dem Auto, Wieldy?«
    »Hab’s überprüft, Chef. Im Verkehrsregister von Swansea gibt’s die Nummer nicht, die Ellie uns gegeben hat.«
    »Gefälschte Kennzeichen also«, sagte Dalziel. »Aber probier trotzdem die möglichen Dreher aus, für alle Fälle.«
    »Ja, Chef. Übrigens, das Telefon war mit ’ner Nadel kurzgeschlossen, ungefähr da, wo das Kabel in das Flurfenster geht. Wahrscheinlich funktioniert’s wieder, wenn man die rauszieht, aber wir wollen nichts anfassen, bis die Spurensicherung draußen fertig ist. Ah, und Novello ist hier.«
    »Ivor? Gut. Schick sie rein.«
    »Moment mal«, sagte Ellie. »Wenn du meinst, ich brauche eine nette Politesse, um mein Herz auszuschütten …«
    »Nee. Ich hab sie für die Leibesvisitation mitgebracht, aber ich kann es auch selbst machen, wenn dir das lieber ist«, erwiderte Dalziel.
    Wield ging zur Tür.
    »Tut mir leid, Wieldy, daß ich dich so angefahren habe. Ich bin wohl immer noch ein bißchen … nervös.«
    Das ansonsten so undurchdringliche Gesicht des Sergeants, das, wie Dalziel lästerte, picklig genug war, um daneben eine Ananas wie eine Cox Orange erscheinen zu lassen, hellte sich für einen Augenblick auf, als er sagte: »Ich gebe dir Bescheid, sobald wir Pete finden.«
    »Meine Güte«, meinte Dalziel,

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