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Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe

Titel: Das Haus an der Klippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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mit dem ulkigen Namen …«
    »Nosebleed«, murmelte Rosie.
    »Genau das meine ich. Wieldy bringt dich hin, in Ordnung?« Immer noch ruhte sein Blick auf Pascoe. Er will, daß Rosie hier wegkommt, genau wie ich. Aber er weiß, daß ich mich nicht vom Fleck rühre, solange Ellie in Gefahr ist.
    »Mit Vergnügen«, sagte Wield. »Weißt du noch die Geschichte, die ich gestern nicht zu Ende erzählt habe?«
    »Wo ist Mummy? Mummy soll kommen«, erklärte Rosie. Dann, weil sie niemanden kränken wollte, den sie gern hatte, sah sie sich um und fügte rasch hinzu: »Du kannst auch mitkommen, Wieldy, und deine Geschichte fertig erzählen.«
    »Abgemacht«, griff Pascoe ein. »Du gehst mit Wieldy, Liebling, und Onkel Andy und ich holen Mummy. Okay?«
    »Okay«, sagte sie, und wie ihr unbeschwerter Ton verriet, ahnte sie noch nicht, daß es Dinge zwischen Himmel und Erde gab, die nicht einmal ihr Vater und Onkel Andy versprechen konnten. »Was ist mit Carla?«
    »Carla?«
    »Der andere Hund«, sagte Wield. »Er gehört Miss Macallum.«
    Er schnippte mit den Fingern, und ein schwarzweißer Collie, der sich im Hintergrund gehalten hatte, kam herbeigetrottet.
    »Tig und Carla verstehen sich super«, erklärte Rosie. »Miss Macallum hat bestimmt nichts dagegen.«
    Nimmt das denn kein Ende mit unserer Menagerie? fragte sich Pascoe. Was passiert eigentlich, wenn ich mal beruflich mit Wölfen zu tun habe?
    »Ich glaube, es wäre am besten, Miss Macallums Hund aus dem Verkehr zu ziehen«, meinte Sempernel, der nähertrat. »Solche Tiere reagieren oft unberechenbar, vor allem die weiblichen Exemplare. Mr. Pascoe, ich möchte Ihre Tochter natürlich nicht unnötigen Belastungen aussetzen, aber wenn sie Sergeant Wield möglichst ausführlich berichten könnte, was sie gesehen hat, wäre das für unsere Überlegungen hilfreich.«
    »Hast du gehört, Wieldy?« sagte Pascoe. »Aber bitte behutsam.«
    »Den Gummiknüppel verwende ich nur im Notfall«, erwiderte Wield.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Pascoe. »Sie könnte nicht in besseren Händen sein.«
    Er sah zu, wie Wield mit Rosie und den beiden Hunden wegfuhr. Dann wandte er sich zu Sempernel. »Und was jetzt?«
    »Genau«, pflichtete ihm Dalziel bei, »das habe ich mich auch schon gefragt. Normalerweise hätte ich inzwischen ein paar von unseren Sondereinsatzfahrzeugen herbeordert. Schuß abgefeuert, Polizistin verletzt, bewaffnete Verdächtige auf dem Gelände, Geiselnahme …«
    »Nein, keine Geiselnahme«, widersprach Sempernel. »Solange sie nicht wissen, daß wir hier sind, sind die Damen lediglich Gefangene, keine Geiseln.«
    »Na großartig«, meinte Dalziel. »Das werde ich mir für die Zukunft merken. Wie vermeidet man eine Geiselnahme: Die Gauner dürfen einfach nicht erfahren, daß man Bescheid weiß. Und wenn die Leute nicht melden, daß sie Besuch von Einbrechern hatten, und die Leichen es für sich behalten, daß sie tot sind, dann könnten wir die Statistik für Einbruch und Mord drastisch senken.«
    »Ich meinte damit, daß wir Zeit haben, über unseren nächsten Schritt nachzudenken, Superintendent. Die Situation ist statisch, bis wir Bewegung hineinbringen.«
    »Falsch«, widersprach Dalziel. »Ich habe eine verwundete Polizistin da draußen, deren Zustand ohne ärztliche Behandlung nicht besser wird, im Gegenteil. Außerdem ist da noch eine Frau, die mein Kollege gern wohlbehalten wiederhätte. Wenn Sie mich also nicht davon überzeugen können, daß Sie eine bessere Idee haben, werde ich jetzt die Kavallerie rufen. Vielleicht könnten Sie für den Anfang das wechselseitige Vertrauen durch etwas mehr Ehrlichkeit fördern. Bis jetzt haben Sie gelogen, sobald Sie den Mund aufmachten. Ich wüßte aber gern den wahren Grund, warum Sie hier sind, und scheue mich nicht, Ihnen auf die Sprünge zu helfen, wenn Sie mir keinen reinen Wein einschenken wollen. Also, wie Shakespeare zu sagen pflegte, wer macht was womit und mit wem?«
    Sempernel lächelte säuerlich und sagte: »Lassen Sie mich erst einmal meine wenigen bescheidenen Kräfte verteilen. Jacobs, sind Sie wieder einsatzbereit? Und, genauso wichtig, ist Ihr Funkgerät noch funktionsfähig?«
    Der Mann war wieder auf den Beinen. Er hatte sein Walkietalkie aufgehoben und hielt es an sein ramponiertes Gesicht.
    »Scheint in Ordnung zu sein«, sagte er.
    »Gut. Gehen Sie und beobachten Sie die Fahrzeuge dieser Leute. Irgendwann müssen sie den Laster holen. Informieren Sie mich, sobald es soweit ist.«
    Jacobs

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