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Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe

Titel: Das Haus an der Klippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Das garantierte einen reibungslosen Ablauf.
    »Geben Sie ihm die Beschreibung durch«, sagte Pascoe unnötigerweise, wie er wohl wußte, aber er sagte es trotzdem. Ellie hatte mitbekommen, worum es ging, und zischte ihm etwas zu.
    »Was?«
    »Der Wagen, ist er in Ordnung?«
    Wen interessiert denn jetzt das blöde Auto?
schoß es ihm durch den Kopf. Aber da die Antwort auf der Hand lag, verkniff er sich die Frage. Ellie war es wichtig, nicht wegen des Autos an sich, sondern weil ihre Freundin verletzt worden war, als sie, wenn auch ungebeten, etwas für sie riskiert hatte. Bei ihrer Sorge um das Auto ging es buchstäblich um Schadensbegrenzung.
    »Ist der Audi in Ordnung?«
    »Soviel wir wissen, kein Problem. Nur hübsch eingeparkt.«
    »Danke.« Er schaltete das Handy ab. »Der Audi wurde in der Leyburn Street abgestellt. Sieht einwandfrei aus.«
    »Das ist doch immerhin etwas, Daphne?«
    Daphne brachte Ellie zuliebe ein Lächeln zustande und sagte: »Ja, immerhin etwas.«
    Ihr ist es auch völlig egal, dachte Pascoe. Aber sie versteht, worum es Ellie geht.
    »Okay«, sagte er, »machen wir weiter? Hat der Kerl irgend etwas gesagt?«
    »Kein Sterbenswörtchen. Was hätte er denn deiner Meinung nach unter diesen Umständen sagen sollen?«
    »Vielleicht
Da hast du’s, du Schlampe
oder ähnliches, als er dich geschlagen hat.«
    »Da hast du’s, du Schlampe?
Wirklich, Peter, du bist manchmal so altmodisch. Nein, er hat nichts gesagt, oder nichts, was ich gehört hätte. Ich habe lediglich gehört, wie der Motor von meinem Audi hochgejagt wurde. Da dachte ich, der Saukerl stiehlt meinen Wagen.«
    »Du hast den Schlüssel im Zündschloß gelassen?«
    »Ja, und mein Handy auf dem Armaturenbrett. Ist es eigentlich noch da? Nein, das kannst du natürlich nicht wissen. Wie dumm von mir, wenn ich’s mir recht überlege. Er muß doch mißtrauisch geworden sein, als ihm klar wurde, daß ich Hilfe hätte herbeirufen können, nicht wahr?«
    »Noch mißtrauischer muß er geworden sein, als er den Schlüssel umdrehte und der Motor sofort ansprang«, meinte Peter lächelnd. »Ich kümmere mich um das Handy. Ein Wagen wird dich nach Hause bringen, wenn du so weit bist.«
    Er ließ Daphne in Ellies Obhut zurück und ging auf den Korridor hinaus, wo Dennis Seymour mit verstörtem Gesicht wartete. Die Vernunft sagte ihm, daß sich sein Überwachungsauftrag nicht auf alle Freunde und Bekannten von Mrs. Pascoe erstreckte, doch aus Erfahrung wußte er, daß vernünftige Argumente in Fällen wie diesem oft keine Rolle spielten. Aber Pascoe war nicht zu Vorwürfen aufgelegt.
    »Nun, Dennis«, sagte er. »Haben Sie inzwischen für mich Ihr Hirn zermartert?«
    »Ja, Sir. Tut mir leid. Es ist nicht mehr dabei rausgekommen, als was ich Ihnen schon gesagt habe. Wie gesagt, habe ich mir alle Fahrzeuge notiert, die durch die Straße gekommen sind, während ich da stand. Niemand hat sich verdächtig verhalten, die Zentrale hat die Kennzeichen überprüft. Keine Ganoven darunter, alles brave Bürger, gegen die bei uns nichts vorliegt.«
    »Okay. Vielleicht können Sie damit was anfangen.«
    Pascoe wiederholte die Beschreibung des Angreifers, die ihm Daphne gegeben hatte.
    »Nein«, sagte Seymour, »in keinem der Autos habe ich jemanden mit diesen Merkmalen gesehen. Und zu Fuß war nur der Postbote unterwegs. Tut mir wirklich leid.«
    »Keine Ursache. Das lenkt Sie nur ab, und ich möchte, daß Sie Ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf Mrs. Pascoe konzentrieren. Lassen Sie sie nicht aus den Augen. In Ordnung?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut. Ich fahre jetzt zur Leyburn Road.«
    Erleichtert sah Seymour Pascoe nach. Kein Anschiß, keine Andeutung einer Schuldzuweisung. Aber manchmal war die ruhige, vernünftige Art Pascoes beängstigender als ein Wutanfall des Dicken.
     
    In der Leyburn Road traf er Wield, der zusah, wie ein Mann von der Spurensicherung im weißen Overall den Audi inspizierte. Auf dem Armaturenbrett lag das Handy.
    »Wie geht’s Mrs. Aldermann?« erkundigte sich der Sergeant.
    »Steife Oberlippe – im wörtlichen Sinne«, erwiderte Pascoe. »Nasenbein gebrochen, Schock, aber sie kann reden. Und was sie sagt, hat sogar Hand und Fuß. Wie sieht’s hier aus?«
    »Ich habe ein paar Jungs damit beauftragt, in den Läden nachzufragen, ob jemandem aufgefallen ist, wie der Wagen geparkt wurde, oder ob jemand eine Person bemerkt hat, auf die Ihre Beschreibung zutrifft. Außerdem sollen sie herausfinden, ob die Ladeninhaber sich an die Kunden

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