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Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe

Titel: Das Haus an der Klippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Ich bin ihm nie persönlich begegnet. Könnte er es gewesen sein?«
    »So, wie er damals war, nicht. Die Größe würde passen, aber er war blond.«
    »Vielleicht ist er im Knast schwarz geworden.«
    »Schon möglich. Das finde ich morgen raus. Ich habe meine Zweifel, ob er etwas mit der Sache zu tun hat, aber falls ja, ist es gut möglich, daß er sich bei meinem Anblick ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen kann.«
    »Du glaubst immer noch, daß die Cornelius dahintersteckt, oder?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht. Da ist irgend etwas Merkwürdiges im Gange. Weißt du, daß man auf ihrem Computer in der Bank eine Nachricht gefunden hat? Sie bestand nur aus drei Worten: ZEIT ZUM AUFBRUCH . Und unter ihren E-Mails in der Wohnung war auch etwas: IMMER NOCH DA ? OJE ! Ohne Absender, aber mit dem Datum des Tages, an dem sie sich davongemacht hat. Also muß es jemanden im Hintergrund geben.«
    »Ollershaw, meinst du? Und er wollte ihr Angst einjagen, damit sie verschwindet? Aber er wollte nicht, daß sie gefaßt wird und auspackt, also setzt er jetzt dich unter Druck, damit sie entlassen wird?«
    Wield schien seine Zweifel zu haben.
    »Klingt nicht sonderlich plausibel, oder?« sagte Pascoe. »Und was Ollershaw betrifft, bin ich der gleichen Meinung wie Andy. Ein schmieriger Bursche, hat aber nichts mit körperlicher Gewalt am Hut. Jedenfalls sehe ich sie morgen vor Gericht, und wenn mich tatsächlich jemand unter Druck setzen will, damit ich gegen den Kautionsantrag keine Einwände erhebe, dann muß er bald aktiv werden.«
    Sie hatten den Pub erreicht.
    Billy Soames begrüßte sie mit dem Argwohn, den alle Wirte an den Tag legen, wenn Bullen bei ihnen auftauchen, entspannte sich aber merklich, als er erfuhr, worum es bei ihren Nachforschungen ging.
    Pascoe, der sich aufgrund langjähriger Erfahrung auf eine unbefriedigende oder bestenfalls nebulöse Auskunft eingestellt hatte, traute seinen Ohren kaum, als Soames wie aus der Pistole geschossen erwiderte: »Aber sicher erinnere ich mich an sie.«
    »Sie?«
    »Ganz recht. Ich sah sie ankommen, zwei Leute stiegen aus dem Auto, der kleine Dunkelhaarige ging die Straße hinunter, und der andere kam herein und bestellte ein Guinness und eine Packung Chips. Der erste Gast heute morgen. Ungefähr eine Dreiviertelstunde saß er da und las Zeitung, dann steckte sein Kumpel den Kopf zur Tür herein und winkte ihm, als hätte er es eilig. Und der mit den Glubschaugen stand sofort auf und ging.«
    »Glubschaugen? Was heißt das?«
    »Er hatte hervorquellende Augen. Helle Haare, schon ein bißchen schütter. Um die Vierzig. Links am Kopf eine große Narbe, anscheinend neueren Datums. Käsiges Gesicht, sah nicht so aus, als würde er viel Zeit in der Sonne verbringen.«
    »Und das Auto? Können Sie sich an die Marke erinnern, Billy?«
    »Ein Mercedes-Sportwagen. Weiß.«
    »Ach. Kein blauer Golf«, meinte Pascoe verdutzt.
    Der Wirt warf Pascoe einen mitleidigen Blick zu und erklärte: »Also blau war er nicht, sondern weiß, und es war kein Golf, sondern ein Mercedes, also muß ich sagen, nein, Peter, wenn ich mich nicht irre, war es kein blauer Golf! Tut mir leid, Sie zu enttäuschen.«
    »Nein, das war großartig«, versicherte ihm Pascoe.
    »Wo saß er denn?« erkundigte sich Wield.
    »Da drüben. Am Fenster.«
    Wield durchquerte die Wirtsstube und nahm eine Zeitung vom Fensterbrett.
    »Hat er diese Zeitung gelesen?«
    »Vermutlich.«
    Wield steckte die Zeitung zur Beweissicherung vorsichtig in eine Plastiktüte.
    »In welche Richtung ist der Wagen gefahren?« fragte Pascoe.
    »Zur Umgehungsstraße raus«, antwortete der Wirt. »Hilft Ihnen das was?«
    »Aber ja«, sagte Pascoe, der den Wert auskunftswilliger Informanten in Kneipen zu schätzen wußte. »Fabelhaft, Billy, Sie sind unbezahlbar.«
    »Ich werd’ dran denken, wenn ich das nächste Mal wegen der Sperrstunde Ärger bekomme.«
    »Können Sie uns über Ihren Gast sonst noch irgendwas erzählen?«
    »Glubschauge? Eigentlich nicht. Ich hab nicht viel von ihm mitbekommen. Gleich nachdem ich ihn bedient hatte, ist eine Lieferung gekommen. Nur eins ist mir noch aufgefallen, wie er geredet hat.«
    »Und wie war das?«
    »Na ja, für einen Guinnesstrinker eigentlich nichts Ungewöhnliches. Er war Ire.«

Acht
    Aus den Sibyllinischen Blättern
    I’m Popeye the pop-up man …
    Und diesen Namen trägt Glubschauge Popeye, weil er sich noch schwerer unterkriegen läßt als Bill Clinton, das Stehaufmännchen.
    Alles begann am

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