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Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe

Titel: Das Haus an der Klippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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stellte. Eine Vollbremsung brachte den Audi gerade mal zwei Handbreit vor der Stoßstange des anderen Fahrzeugs zum Stehen.
    Die angeschnallten Insassen hielt der Gurt zurück, aber der schlafende Hund wurde vom Rücksitz geschleudert und begann wild zu bellen.
    »Hoppla«, sagte Daphne. »Alles in Ordnung, Leute?«
    Ellie hatte sich schon umgedreht, um nach Rosie zu sehen, die sich einzig und allein um Tig sorgte.
    »Faß ihn nicht an, bis er sich beruhigt hat«, mahnte Ellie ängstlich.
    »Lieber Himmel, sieh mal, wer das ist! Ellie, wärst du so nett, dieses Ungeheuer zu besänftigen?« flüsterte Daphne.
    Einen Augenblick lang dachte Ellie, daß Daphne den kläffenden Hund meinte. Dann erblickte sie Serafina Macallum, die aus dem Landrover kletterte und sich mit unheilverkündender Miene dem Audi näherte.
    Sie beugte sich über das offene Fahrerfenster und erklärte streng: »Das ist keine Rennstrecke, sondern eine öffentliche Landstraße …« Dann erfaßte ihr prüfender Blick den Beifahrersitz, und sie meinte mit ungläubiger Stimme: »Ellie, bist das etwa du?«
    »Hallo, Feenie. Das ist meine Freundin, Daphne Aldermann.«
    »Guten Tag, Miss Macallum. Wir sind uns schon einmal begegnet, als mein Mann und ich wegen des Cottage verhandelt haben.«
    »Tatsächlich. Offensichtlich sind Ihre Fahrkünste bei den Verhandlungen nicht berücksichtigt worden. Kind, könntest du deinen Hund bitten, ein bißchen leiser zu bellen?«
    »Er ist vom Sitz gefallen«, erklärte Rosie besorgt. »Vielleicht hat er sich verletzt.«
    »Das glaube ich kaum. Das Bellen hört sich nicht nach einer Verletzung an. Laß mich mal sehen.«
    Feenie öffnete die Hintertür und nahm Tig hoch, der sich sofort beruhigte. Sie hielt ihn in die Höhe, sah ihm in die Augen, redete ihm gut zu und sagte dann: »Nein, es geht ihm gut. Vermutlich muß er nur mal pinkeln nach dem Schock.«
    Sie setzte ihn ab, und er bestätigte ihre Vermutungen, indem er vor dem Reifen das Bein hob.
    »Du solltest darauf achten, daß er auch angeschnallt ist«, ermahnte Feenie Rosie. »Du hast die Pflicht, dich um seine Sicherheit zu kümmern, vergiß das nicht.«
    »Ja, tut mir leid«, sagte Rosie verschüchtert.
    »Ist schon gut, Rosie«, mischte sich Daphne ein. »Es ist wirklich meine Schuld. Ich hätte gedacht …«
    »Nein«, entgegnete Feenie ernst. »Es ist Ihre Pflicht, sich mit Ihrem Fahrzeug auf der Landstraße in einer Weise fortzubewegen, daß andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet werden. Ihre Beifahrer sind auf eigene Gefahr mit Ihnen unterwegs, die ich allerdings für eine beträchtliche halte. Für Rosie ist ihre Mutter verantwortlich, und für den Hund Rosie. Ich würde vorschlagen, dem Tier in Zukunft einen Sicherheitsgurt anzulegen.«
    »Ihrer hat aber auch keinen Sicherheitsgurt«, erwiderte Rosie, die zum Landrover hinüberschaute.
    Ein schwarzweißer Collie war vom Rücksitz auf den Vordersitz geklettert, streckte nun den Kopf aus dem offenen Fenster und beobachtete Tig mit regem Interesse.
    »Meiner ist ein sehr wohlerzogenes Tier«, erklärte Feenie. »Carla, Platz!«
    Carla gähnte ausgiebig, und nachdem sie solchermaßen ihre Unabhängigkeit demonstriert hatte, zog sie sich zurück.
    Nun richtete sich Feenies Aufmerksamkeit auf die Stelle, wo der Feldweg in die Straße mündete.
    »Ellie, ist das nicht die junge Frau, die vor deinem Haus Wache gehalten hat? Wußtest du, daß du verfolgt wirst? Mein Gott, ich glaube, sie ist bewaffnet!«
    Ellie stieg aus und erblickte Shirley Novello, die an der Kreuzung stand und sie beobachtete. Feenies Reaktion war verständlich. Novello, die nun wieder ihre Arbeitskluft trug, bestehend aus einem sackartigen braunen T-Shirt und einer ausgebeulten Militärhose, hatte einen breiten Ledergürtel um, an dem rechts ein Handy und links ein Ledertäschchen hingen. Es hatte zwar gewisse Ähnlichkeit mit einem Pistolenhalfter, enthielt aber, wie Ellie aus eigener Beobachtung wußte, nichts anderes als jene Kleinigkeiten, die eine junge Frau so bei sich trägt.
    »Ist schon in Ordnung, sie gehört zu uns«, sagte Ellie.
    »Tatsächlich.« Feenies Blick wanderte zwischen Novello, Daphne und Ellie hin und her. Ihr lag bereits eine ironische Bemerkung über die Gefahren schlechter Gesellschaft auf der Zunge, doch dann meinte sie nur: »Ihr habt also vor, im Cottage einzuziehen? Ich habe schon bemerkt, daß die ziemlich rüpelhaften jungen Männer, die sich vergangene Woche dort aufhielten, das Feld geräumt

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