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Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition)

Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Bennett
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ihre Enkelin sich in den jungen Arzt verliebte?
    Ja, es gab in der Tat viel mit Großmutter zu besprechen. Sie beschleunigte ihren Schritt. Plötzlich tauchten zwei Reiter in der Ferne auf. Erst als sie auf sie zugaloppierten, erkannte sie ihre Freundin Cecily und Gerald.
    Cecilys Miene war nicht besonders freundlich, als sie von dem Pferderücken hinunter in den warmen Sand sprang.
    »Schön, dich zu sehen«, begrüßte Valerie die Freundin verlegen.
    »Sag mal, wo steckst du denn bloß? Es heißt seit Tagen, du wärest krank, aber nun spazierst du ganz fröhlich am Strand entlang. Was hat das zu bedeuten? Deinetwegen müssen Gerald und ich uns an den unmöglichsten Orten treffen. Ich kann ja schlecht allein zu eurer Plantage reiten«, stieß Cecily empört hervor.
    »Ich … mir … mir war nicht gut, und ich …«
    »Sie müssen sich nicht entschuldigen, Miss Sullivan«, mischte sich Gerald ein. »Es ist nicht richtig, dass wir uns verstecken. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich ganz offiziell um Cecilys Hand anhalte.«
    »Bist du wahnsinnig? Meine Mutter dreht mir den Hals um«, protestierte Cecily entsetzt.
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen«, lachte Valerie und wurde sofort wieder ernst. »Aber Mister Franklin hat recht. Verstecken ist auf Dauer keine Lösung!«
    Gerald warf ihr einen dankbaren Blick zu.
    »Ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann, aber Mutter wird es niemals erlauben!«, entfuhr es Cecily verzweifelt.
    »Dann muss es eben ohne ihr Einverständnis gehen«, erwiderte Gerald.
    »Aber wie soll das gehen? Willst du mich entführen? Soll ich auf meine Mitgift verzichten und mit dir in deiner Hütte leben?«
    Das ist Cecily, wie sie leibt und lebt, schoss es Valerie durch den Kopf. Sie ist und bleibt ein verwöhntes reiches Gör.
    Diese Meinung schien Gerald zu teilen, denn er wandte sich abrupt ab und stieg zurück auf sein Pferd.
    »Überleg es dir, mein Liebling, und gib mir Bescheid. Ich bin jedenfalls nicht länger bereit, deinen heimlichen Liebhaber zu spielen«, verkündete er und gab seinem Pferd die Sporen.
    »Warte, Gerald, halt!«, rief ihm Cecily hinterher, doch er drehte sich nicht um.
    »Da siehst du, was du mir angetan hast!«, schnaubte Cecily vorwurfsvoll, Valerie blieb allerdings ungerührt. Sie wunderte sich selbst über ihren Gleichmut, hatte sie doch stets um Cecilys Anerkennung gebuhlt und der Freundin alles recht machen wollen.
    »Was kann ich dafür, dass du dich in den falschen Mann verliebt hast? Ich kann Gerald übrigens gut verstehen. Entweder stehst du zu ihm, oder du machst es wie dein Bruder und heiratest den Partner, den deine Mutter für dich ausgesucht hat.«
    »Was bildest du dir ein, Valerie Sullivan? Du redest, als wärest du unglaublich firm in Liebesangelegenheiten!«
    »Ich werde heiraten«, erwiderte Valerie kühl, doch im selben Augenblick bereute sie ihr Geständnis bereits. Was, wenn Cecily alles ihrem Bruder weitergab?
    »Du wirst was?«
    »Ich werde Doktor Ethan Brown heiraten!«
    »Den jungen Arzt, von dem neuerdings alle Mädchen schwärmen, allen voran Mary Tenson? Den attraktiven Enkel vom alten Doc Brown?«
    »Genau den!« Valeries Ton war schnippisch. Es ärgerte sie maßlos, dass sie damit herausgeplatzt war, aber warum in aller Welt sollte sie James mit dieser Nachricht verschonen?
    »O je, da wird aber jemand enttäuscht sein«, bemerkte Cecily.
    »Von wem sprichst du?«, fragte Valerie scheinheilig.
    »Von meinem Bruder! Wem sonst? Er hat sich gerade wieder mit Mutter gestritten. Deinetwegen!«
    Valeries Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    »Und um was ging es?« Sie versuchte, ihre Erregung zu verbergen.
    Cecily zuckte die Achseln. »Ich habe meine Mutter nur in einem fort schreien hören: ›Nur über meine Leiche!‹ James hingegen hat ganz leise gesprochen.«
    »Na ja, das ist ja auch nicht mehr so wichtig.« Valerie war sichtlich bemüht, überzeugend zu klingen.
    »Sag, ist er wirklich so attraktiv, wie Mary und die anderen mir berichtet haben? Einige haben sogar schon ein Fieber vorgetäuscht, damit er nur ja einen Hausbesuch bei ihnen macht …« Cecily stutzte. »Du siehst aber gar nicht glücklich aus. Dafür, dass du den neuen Schwarm aller Damen für dich gewinnen konntest.«
    »Das täuscht«, erwiderte Valerie steif. »Ich bin sehr glücklich.«
    Plötzlich verdüsterte sich Cecilys Miene. »Ach, jetzt verstehe ich, warum du mir nicht mehr helfen wolltest, Gerald zu treffen. Weil du nun auf meine Unterstützung in

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