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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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direkt nach Hause und
zu Bett gegangen.
    Ja, bei der Verhandlung habe er eine Menge über den fehlenden Ring gehört. Die Cape Cod Times habe ja gestern eine Beschreibung veröffentlicht. Fast eine Viertelmillion Dollar sei
eine Menge Ring. Wer immer ihn zurückgegeben habe, sei auf
jeden Fall ehrlich.
    »Ich muß unbedingt jetzt gleich weg«, informierte Fred die
Ermittler. »Ich bringe meine Verlobte zum Logan Airport. Sie
muß um neun Uhr eine Maschine nach Denver kriegen.«
»Ich fürchte, Tina wird ihren Flug verpassen, Fred«, erklärte
Nat. »Wir bringen sie jetzt hierher.«
    Er sah, wie auf Freds Hals eine verräterische Röte auftauchte
und sich dann bis in sein Gesicht hinauf vorarbeitete. Sie rückten ihm also auf die Pelle.
»Tina will ihren Bruder und seine Familie besuchen«, sagte
Fred wütend. »Diese ganze Geschichte hat ihr zugesetzt.«
    »Sie hat einer Menge Leuten zugesetzt«, erwiderte Nat mit
milder Stimme. »Wenn Sie für irgendwen Mitleid empfinden,
dann würde ich vorschlagen, sollten Sie mit den Carpenters beginnen. Verschwenden sie es nicht an Tina.«
    Nat fuhr mit Bill Walsh, einem Ermittler von der Staatsanwaltschaft, zu Tinas Wohnung. Zunächst weigerte sie sich, die
beiden hereinzulassen, doch schließlich öffnete sie die Tür.
    Sie fanden sie von Reisegepäck umgeben vor. Aus dem
Wohnzimmer waren offensichtlich alle persönlichen Dinge entfernt worden. Sie hatte nicht die Absicht, zurückzukommen,
dachte Nat.
    »Ich habe keine Zeit für Sie«, erklärte Tina scharf. »Ich muß
meine Maschine kriegen. Ich warte nur auf Fred.«
»Fred ist im Büro des Staatsanwalts, Tina«, teilte Nat ihr mit.
»Wir müssen mit ihm reden, und es ist äußerst wichtig, daß wir
auch mit Ihnen reden. Wenn sich alles rasch aufklärt, können
Sie Ihre Maschine noch erwischen.«
Tina sah verblüfft aus. »Ich habe keine Ahnung, wieso Sie mit
Fred oder mir reden wollen. Dann erledigen wir das eben
schleunigst.«

M
enley brachte Amy zur Tür. »Dad und ich gehen heute
abend zu Elaine zum Essen«, erzählte sie. »Wir sollen uns
    über mein Verhältnis zu ihr aussprechen.«
»Sie meinen, Sie wollen versuchen, daß Sie sich besser mit
einander vertragen?« fragte Menley.
»Gestern abend hat sie was davon gesagt, daß sie sich nicht
auf so eine feindselige Atmosphäre einlassen will.« Amy zuckte
mit den Achseln. »Ich werde ihr erklären, daß ich in ein paar
Wochen eh im College bin, und falls sie Probleme damit hat,
    wenn ich in den Semesterferien komme, dann bleib ich eben
weg. Meine Großmutter lebt noch in Pennsylvania; die freut
sich, wenn ich komme. Wenigstens muß ich dann nicht mit ansehen, wie Elaine einen Hanswurst aus Dad macht.«
    »Manchmal wird’s erst schlimmer, bevor es besser wird«,
sagte Menley, als sie die Tür aufmachte. Ein Windstoß fegte
durch den Raum. »Ich bin froh, daß Adam heute nicht fliegt«,
bemerkte sie.
    Als Amy weg war, fütterte Menley Hannah, badete sie und
schaute sich dann mit der Kleinen auf dem Schoß die Sechs-UhrNachrichten aus Boston an. Um Viertel nach sechs lief eine Mitteilung unten über den Bildschirm. Der Sturm werde gegen sieben
ausbrechen, und eine besondere Vorwarnung wurde an die Bewohner von Cape Cod und den umliegenden Inseln gerichtet.
    »Wir legen mal lieber die Kerzen und die Taschenlampe bereit«,
sagte Menley zu Hannah. Der Himmel hatte sich ganz bezogen.
Das Wasser war jetzt dunkelgrau und turbulent und krachte ans
Ufer. Die ersten Regentropfen begannen ans Fenster zu schlagen.
Sie ging von Zimmer zu Zimmer und machte die Lichter an.
    Hannah fing an, quengelig zu werden, und Menley brachte sie
in ihr Bettchen und ging dann wieder nach unten. Draußen nahm
der Wind an Geschwindigkeit zu, und Menley hörte den leisen
Ruf, den er erzeugte, als er um das Haus herumbrauste: Remmmmbaaa…
Adam rief um Viertel vor sieben an.
    »Men, das Abendessen, für das ich noch bleiben wollte, ist in
letzter Minute abgesagt worden. Ich hab ein Taxi zum Flugplatz
genommen, damit ich den Direktflug noch schaffe. Wir waren
schon auf der Startbahn, als bekanntgegeben wurde, daß der
Flugplatz von Barnstable dicht ist. Ich nehm den Pendelflug
nach Boston und miete mir dort ein Auto. Mit ein bißchen Glück
bin ich zwischen halb zehn und zehn zu Hause.«
    Adam kam heute noch heim! »Das ist ja toll«, sagte Menley.
»Dann trotzen wir gemeinsam dem Sturm.«
»Immer.«
»Du hast doch noch keine Gelegenheit zum Essen gehabt,
oder?«

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