Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
fragte sie.
»Nein.«
»Ich hab das Essen fertig, wenn du kommst. Es wird wahrscheinlich bei Kerzenschein stattfinden, und nicht bloß wegen
der Wirkung.«
»Men…« Er zögerte.
»Hab keine Angst, mich zu fragen, wie’s mir geht. Ja, mir
geht’s gut.«
»Hast du das Video mit Bobby angeschaut?«
»Zweimal. Amy hat es das zweitemal mit mir angesehen.
Adam, weißt du noch, wie Bobby gerade anfing, Mammi zu
sagen?«
»Ja, sicher. Warum, Men?«
»Ich weiß es selber nicht genau.«
»Men, die rufen die Passagiere auf. Ich muß gehen. Also bis
bald dann.«
Adam legte auf und rannte zum Abflugschalter. Er hatte sich
das Video angeschaut, das er im Bibliothekszimmer in der
Wohnung gefunden hatte. »Mam mi. « Es klang fast so, als würde Bobby Menley zu sich rufen. Ach, Herrgott noch mal, dachte
Adam, warum bin ich nicht zum Cape zurück, bevor sie den
Flugplatz gesperrt haben.
100
N
    at und Bill Walsh, der Ermittler, beförderten Tinas Reisegepäck in einen der Verhandlungsräume. Sie setzte sich
ihnen gegenüber an den Tisch und blickte demonstrativ auf ihre
Uhr. »Wenn ich nicht in einer halben Stunde hier raus bin, verpasse ich meinen Flug«, sagte sie. »Wo ist Fred?«
»Er ist ein Stück weiter den Gang runter«, sagte Nat.
»Was hat er denn angestellt?«
»Vielleicht nichts, außer daß er etwas abgeliefert hat.
Tina, wir sollten jetzt mal über den fehlenden Smaragdring
von Vivian Carpenter reden.«
Ihre Augen wurden schmal. »Wieso, was ist damit?«
»Dann wissen Sie also was davon?«
»Jeder, der Zeitung liest, weiß Bescheid darüber, ganz zu
schweigen von all dem Gerede bei der Anhörung.«
»Dann wissen Sie ja, daß das kein Ring ist, den man so leicht
mit einem anderen verwechseln würde. Hier, lassen Sie mich
vorlesen, wie die Versicherungsgesellschaft den Ring beschreibt.« Nat griff nach einem Zettel. »Kolumbianischer Smaragd, fünfeinhalb Karat, edles Dunkelgrün ohne sichtbare Einschlüsse, zu beiden Seiten zwei edle Diamanten mit SmaragdSchliff zu je eineinhalb Karat, Platinfassung, Wert eine Viertelmillion Dollar.«
Er legte das Papier hin und schüttelte den Kopf. »Sie verstehen sicher, weshalb die Carpenters ihn zurückhaben wollen,
oder nicht?«
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
»Eine Menge Leute scheinen der Ansicht zu sein, daß jemand
den Ring Vivian vom Finger gezerrt hat, als sie schon tot war,
Tina. Falls das zutrifft, so würde es denjenigen, der ihn jetzt hat,
in riesengroße Schwierigkeiten bringen. Warum denken Sie
nicht darüber nach? Mr. Walsh wird bei Ihnen bleiben. Ich gehe
jetzt zu Fred rein, um mit ihm zu reden.«
Er tauschte einen Blick mit dem Ermittler aus. Walsh konnte
es nun auf die väterliche Tour mit Tina versuchen, vornehmlich
aber würde er Tina nicht aus den Augen lassen, damit sie etwa
ihr Gepäck durchsuchen konnte. Nat waren die flüchtigen, nervösen Seitenblicke Tinas nicht entgangen, als er den Ring erwähnte. Sie denkt, daß er in ihrem Koffer ist, dachte er.
Fred Hendin schaute auf, als Nat ins Zimmer kam. »Ist Tina
da?« fragte er leise.
     
»Ja«, informierte ihn Nat.
    Sie hatten Fred absichtlich fast eine Stunde lang allein gelassen. »Kaffee?« fragte Nat.
»Ja.«
»Ich auch. Ganz schön langer Tag.«
Der Anflug eines Lächelns kam über Fred Hendins Lippen.
»Ja, das kann man wohl sagen.«
Nat wartete ab, bis der Kaffee gebracht wurde, und beugte
sich dann zu einem Gespräch von Mann zu Mann nach vorne.
»Fred, Sie gehören nicht zu den Menschen, die sich um Fingerabdrücke kümmern. Ich vermute mal, daß einige Ihrer Abdrükke auf diesem Päckchen sind, das jemand – und ich betone jemand – in einem dunkelgrünen Plymouth mit den Ziffern Sieben
und Drei oder Acht auf seinem Massachusetts-Nummernschild
gestern abend in den Briefkasten der Carpenters gesteckt hat.«
Hendins Gesichtsausdruck blieb unverändert.
»So, wie ich die Sache sehe«, sagte Nat, »hat wahrscheinlich
eine Person, die Sie kennen, den Ring gehabt. Und Ihnen ist
wieder eingefallen, daß Sie gesehen haben, wie sie ihn getragen
hat, oder vielleicht haben Sie ihn auf ihrer Frisierkommode oder
in ihrem Schmuckkasten gesehen, und nach der Anhörung und
nachdem Sie all die Zeitungsartikel gelesen hatten, fingen Sie
an, sich Sorgen zu machen. Vielleicht wollten Sie nicht, daß
diese Person mit etwas in Verbindung gebracht wird, was sich
als Verbrechen herausstellen könnte, also haben Sie ihr damit
geholfen, daß Sie den Ring aus ihrem Besitz entfernt

Weitere Kostenlose Bücher