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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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rate ich Ihnen, sich schleunigst in die Hütte zurückzuscheren, die ich Ihnen zugewiesen habe. Habe ich mich klar ausgedrückt? «
    Â» Sehr klar, Sir. Nun bin ich dran. Nur ein einziges falsches Wort, eine einzige falsche Bewegung, und ich nehme euch auseinander. «
    Das war eine verwegene Drohung. Max Richter war Arzt, kein Raufbold. Unter seiner schludrigen Kleidung schien er zwar gut in Form zu sein, aber mit fünf Gegnern konnte er es nicht aufnehmen. Sein einziger Vorteil war, dass sie betrunken waren und er nicht.
    Vandervalt hatte bei diesem Spiel nichts zu gewinnen. Er entschied sich gegen eine direkte Konfrontation und rief: » Schluss für heute, Männer. Es ist spät geworden. «
    Sie murrten ein bisschen, waren aber insgeheim froh, um eine Schlägerei herumgekommen zu sein, und innerhalb von zwei Minuten hatten sie sich in die Gästezimmer verdrückt.
    Â» Bitte gehen Sie schon mal vor, Frau Matthes « , sagte Max Richter. » Ich bringe Ihren Mann dann gleich nach. «
    Mühsam schleppte er Henning in das Ehebett, wo er ihm das Hemd aufknöpfte und die Schuhe auszog.
    Â» Ab jetzt komme ich zurecht « , sagte Elsa mild. » Ich … ich danke Ihnen, Herr Doktor. Auch in Hennings Namen. Ohne Sie … wer weiß, was noch passiert wäre. «
    Â» Gern geschehen. Mein dringender Rat an Sie lautet dennoch, hier so schnell wie möglich auszuziehen. Schon morgen bin ich nicht mehr da. «
    Sie nickte. » Nochmals, ich bin Ihnen sehr verbunden. «
    Diesmal fiel es ihr leicht, sich für seinen Rat zu bedanken, zum einen, weil er sich mit ihren eigenen Vorstellungen deckte, zum anderen, weil sie an diesem Abend erkannte, dass Max Richters Warnungen und Fingerzeige, jedenfalls im Hinblick auf Henning, immer zugetroffen hatten.
    Â» Wenn Sie gestatten « , sagte er. » Momentan ist vielleicht nicht der richtige Ort oder Zeitpunkt dafür … Als ich Ihnen vor einigen Wochen geraten habe, nicht in den Club zu gehen, tat ich das, weil ich ahnte, wie Ihr Mann darauf reagieren würde. Bis dahin hatte er heimlich gespielt und getrunken, und mir war klar, dass es für ihn nach Ihrer Entdeckung …«
    Â» … keine Notwendigkeit mehr für Heimlichtuerei geben und sein Zustand sich verschlimmern würde. Ich habe damals Ihre gute Absicht verkannt. Das tut mir leid. «
    Elsa sagte es mit der größtmöglichen Würde, die eine Frau haben kann, wenn sie mitten in der Nacht verstört, leicht zerrupft und in einem Negligé neben ihrem sturzbetrunkenen Ehemann steht.
    Max Richter schien zu spüren, dass er dringend gehen sollte.
    Â» Gute Nacht « , sagte er bedrückt, als ahne er, was gleich geschehen würde.
    Kaum war Elsa allein, brach sie in Tränen aus.

Arme Prinzessin
    Elsa erwachte erst am frühen Nachmittag um kurz vor zwei Uhr. Nach den grauenhaften Erlebnissen der Nacht hatte sie die Dosis des Schlafmittels erhöht, das sie seit einiger Zeit nahm, und nun war sie leicht benommen. Sie trank ein Glas Wasser, das neben dem Bett bereitstand. Erst da bemerkte sie, dass Henning nicht mehr neben ihr lag.
    Eigentlich war ihr das ganz recht. Sie musste überlegen, wie sie ihrem Mann beibringen sollte, was geschehen war. Wäre ein energischer oder ein verletzlicher Tonfall angebrachter? Da Elsa sowohl den unbedingten Willen als auch die Verletzlichkeit in sich spürte, fiel ihr die Entscheidung schwer. Erst nach der Morgenwäsche, die an diesem Tag etwas kürzer ausfiel, und nachdem sie sich halb angekleidet hatte, kam Elsa das Telegramm wieder in den Sinn. Sie hatte es fast vergessen.
    So oder so, der heutige Tag würde alles auf den Kopf stellen, was bisher war. Einerseits hatte sie ihn sehnsüchtig erwartet, andererseits fühlte sie sich ausgerechnet jetzt ein bisschen wackelig auf den Beinen. Aber es half nichts. Da musste sie durch. Sie stellte sich auf alles ein: einen Tobsuchtsanfall Hennings, Vorwürfe, Beschimpfungen, Schreie und Tränen, seinen nächsten, aus Vandervalts Spirituosenvorräten gespeisten Rausch … Schlimmstenfalls würde alles zusammenkommen.
    Auf das, was stattdessen geschah, war sie jedoch nicht gefasst.
    Sie betrat den Salon, den Vandervalts Hauspersonal längst wieder hergerichtet hatte. Nichts erinnerte mehr an die » Party « der vergangenen Nacht.
    Â» Frühstück, Ma’am? « , fragte einer der jungen, weiß livrierten Boys.
    Â» Im

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