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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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«
    Â» Das ist ja das Problem. Es gäbe tausend bessere Arten. «
    Â» Und Sie? Lieben Sie Elsa? «
    Im Grunde kannte sie Max nicht besonders gut, außer von den Untersuchungen des kleinen Keanu. Trotzdem kam ihr die Frage wie von selbst über die Lippen.
    In seinem Schweigen von einigen Sekunden Dauer schwang der Appell mit, es nicht zu stören, und sie hielt sich daran.
    Dann sagte er: » Es gab eine Zeit, da hätte ich alles für Elsa getan. «
    Â» Als sie bei Ihnen in der Hütte gewohnt hat. «
    Er nickte. » Auch später noch. Wenn sie bei ihrer Rückkehr zu mir gekommen wäre … «
    Â» Das wäre ihr vermutlich ebenso schwergefallen, wie es Ihnen schwergefallen ist, den Scheck über eine Million anzunehmen. «
    Max sah sie an. Eine der Wellen schaffte es, ihnen über die Zehen zu lecken, daher zogen sie sie hoch und schmunzelten.
    Â» Vielleicht « , räumte er ein. » Trotzdem ist da noch etwas anderes. Eine seltsame Distanz … Ich kann es nicht erklären. «
    Â» Titus Warwick? «
    Er blickte eine Weile nachdenklich ins Wasser. » Nein … Ja … Also gut, auch. Von allen Männern dieser Erde musste es ausgerechnet Warwick sein. Das mit Henning Matthes verstehe ich ja noch, der hat ihr etwas vorgemacht. Bei Warwick dagegen wusste sie doch ganz genau, worauf sie sich einlässt. «
    Â» Ich war auch mit ihm zusammen. Er konnte sehr überzeugend sein. «
    Ein Windstoß blies ihnen kräftig ins Gesicht und ließ auch seine Haare flattern.
    Â» Ich bin kein Moralist « , sagte Max. » Sie werden Ihre Gründe gehabt haben, mit Warwick zu leben, und dasselbe gilt für Paulette. Aber Elsa … Es ist doch so: Entweder hat sie mich geliebt, dann verstehe ich nicht, wieso sie nicht wenigstens erst einmal mit mir gesprochen hat, bevor sie sich Warwick in die Arme geworfen hat. Oder sie hat mich nicht geliebt, dann verstehe ich nicht, wieso sie jetzt auf einmal … Das alles passt nicht richtig zusammen. Ich kann es nicht erklären. Es ist nur ein Gefühl … «
    Iolana wusste um das Rätsel, das er zu lösen versuchte: Opium. Sucht. Eine künstlich veränderte, auf die Droge fixierte Persönlichkeit. Iolana lebte, anders als Max, in der Villa und bekam Elsas Sprunghaftigkeit unmittelbar mit. An manchen Tagen war sie völlig antriebslos, an anderen geradezu hyperaktiv. Ihre Launen wechselten bisweilen binnen Minuten, wobei sie jedoch nie unangenehm wurde. Nur unberechenbar.
    Â» Niemand würde das, was Elsa in den letzten zwei Jahren durchgemacht hat, so einfach wegstecken « , sagte Iolana. » Natürlich hat sie sich verändert. Und dann noch das viele Geld … Das muss man erst einmal verdauen. «
    Max zuckte mit den Schultern. » Mag sein « , seufzte er. » Aber auch ich kann die letzten zwei Jahre, vor allem das letzte Jahr, nicht vergessen. Wie habe ich mich wohl gefühlt, als sie mich damals am Quai hat stehen lassen? Wie habe ich mich wohl gefühlt, als sie fort war und ich damit rechnen musste, sie nie wieder zu sehen? Wie habe ich mich wohl gefühlt, als sie Warwick mir vorgezogen hat? So etwas hinterlässt Spuren. Elsa kann mir nicht einfach einen Scheck in die Hand drücken und erwarten, dass sie damit zwei Jahre aus meinem Gedächtnis und meinem Herzen tilgt. Von Warwicks dubiosem Tod mal ganz zu schweigen. «
    Dieses Thema wollte Iolana nicht aufgreifen. Es galt unter den drei Freundinnen als ausgemacht, dass Paulette die Tat begangen hatte, und Iolana und Elsa erklärten sich mit ihr solidarisch wie Komplizinnen, obwohl sie unschuldig waren.
    Iolana berührte Max an der Schulter, an der Stelle, wo sein Sakko ein fingerdickes Loch aufwies.
    Â» Etwas mehr Geld würde Ihnen nicht schaden. Es muss ja keine Million sein. «
    Â» Sie spielen auf meinen Aufzug an, oder? «
    Â» Wie haben Sie das bloß erraten? «
    Er lachte. » Sie haben recht, ich sehe aus wie ein stadtbekannter Trinker. Das Dumme ist nur, dass die meisten meiner Patienten in einer Welt leben, die kein Geld kennt. An und für sich ist mir das sehr sympathisch. Den Tolai ist die herkömmliche Honorierung unbekannt, was ich von meinen Lieferanten leider nicht behaupten kann, die Hühner und Schildkröteneier als Bezahlung ablehnen. Die Filipinos und Malaii wiederum verdienen fast nichts, die Chinesen bevorzugen es, sich selbst zu heilen, und die Weißen

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