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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unentschuldbar und bedauerlich, und es tut mir leid, daß ich dich in diese peinliche Position gebracht habe.«
    »Ich kann mich an mehrere Positionen erinnern.« Ryan trank einen Schluck Kaffee und beobachtete hingerissen, wie sie errötete. »Und keine davon war im geringsten peinlich.«
    Sie hob ebenfalls ihre Tasse und verbrannte sich an dem heißen Kaffee die Zunge.
    »Warum bittest du um Entschuldigung?« fragte er, nahm einen kleinen Kuchen aus dem Korb und legte ihn auf ihren Teller. »Was soll das Bedauern? Haben wir irgend jemandem etwas getan?«
    »Das Problem ist...«
    »Das Problem – wenn es überhaupt eins gibt – ist, daß wir beide Singles sind, ungebundene, gesunde Erwachsene, die sich zueinander hingezogen fühlen. Und gestern abend haben wir danach gehandelt.« Er hob den Deckel von einer Platte, auf der ein goldgelbes Omelett lag. »Und ich für meinen Teil habe es sehr genossen.« Er zerteilte das Omelett und legte ihr ein Stück auf den Teller. »Wie ist es mit dir?«
    Sie hatte sich ganz bewußt demütigen wollen, die volle Verantwortung für alles übernehmen wollen. Warum ließ er es bloß nicht zu? »Darum geht es nicht.«
    »Doch. Da bin ich ganz anderer Meinung. Ach, jetzt kommt wieder das ärgerliche Funkeln in deine Augen. Gut so. Ich schätze es sehr, daß du so feinfühlig bist, mir nicht vorzuwerfen, ich hätte die Situation ausgenutzt – während du mir die Kleider vom Leib gerissen hast –, aber dir selbst Vorwürfe zu machen, ist völlig albern.«
    »Ich gebe dem Wein die Schuld«, entgegnete sie steif.
    »Nun, eben hast du noch gesagt, das wäre keine Entschuldigung.« Er lachte, ergriff ihre Hand und legte eine Gabel hinein. »Ich wollte von dem Augenblick an, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, mit dir schlafen – und je länger ich dich kannte, desto dringender wurde dieser Wunsch. Du faszinierst mich, Miranda. Und jetzt iß dein Omelett, bevor es kalt wird.«
    Sie starrte auf ihren Teller. Sie konnte einfach nicht böse auf ihn sein. »Ich habe normalerweise nicht willkürlich Sex.«
    »Das nennst du willkürlich?« Er stieß langsam die Luft aus. »Dann gnade uns Gott, wenn wir erst einmal ernst machen.«
    Sie mußte unwillkürlich lächeln und gab auf. »Es war großartig.«
    »Ich freue mich, daß du dich daran erinnerst. Ich war mir nicht ganz sicher, ob du alles mitbekommen hast. Ich wünschte,
wir könnten noch hierbleiben.« Er spielte mit ihren feuchten Haaren. »Florenz ist gut für Liebende.«
    Miranda holte tief Luft, sah ihm in die Augen und machte ein für sie ungewöhnliches Zugeständnis. »Maine ist im Frühling auch wunderschön.«
    Er lächelte und fuhr mit dem Finger über ihre Wange. »Ich freue mich darauf, es kennenzulernen.«
     
    Die Dunkle Lady stand unter einem einzelnen Lichtstrahl. Der, der sie betrachtete, saß im Dunkeln. Sein Verstand war kalt, ruhig und klar, wie in dem Augenblick, als der Mord geschah.
    Der Mord war nicht geplant gewesen. Die treibende Kraft war der Drang gewesen, alles richtig zu machen. Wenn alles korrekt abgelaufen wäre, hätte er keine Gewalt anwenden müssen.
    Aber es war nicht korrekt abgelaufen, war nicht gutgegangen, und deshalb hatte er Korrekturen vornehmen müssen. Schuld am Tod von zwei Menschen war der Diebstahl des David. Wer hätte das voraussehen können?
    Er würde es als Joker verwenden. Ja, als Joker.
    Aber zu morden war gar nicht so schrecklich, wie man meinen sollte. Es verlieh einem Macht. Nichts und niemand sollte die Existenz der Dunklen Lady beweisen können und weiterleben dürfen. Das war einfach ein Fakt.
    Darum würde er sich schon kümmern. Sauber, vollständig und endgültig.
    Zu gegebener Zeit kam auch das Ende für Miranda.
    Eine Schande, daß jemand mit einem derart scharfen Verstand zerstört werden mußte. Früher hätte die Zerstörung des Rufs ausgereicht. Jetzt mußte alles dran glauben. Für Gefühle gab es in der Wissenschaft und in Fragen der Macht keinen Raum.
    Ein Unfall vielleicht. Obwohl Selbstmord besser wäre.
    Ja, Selbstmord. Das wäre wirklich... befriedigend. Seltsam, daß er nicht schon früher auf den Gedanken gekommen war, wie befriedigend ihr Tod sein würde.
    Es würde einige Überlegungen, einiges an Planung erfordern.
Er würde... Ein schlaues Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Es würde Geduld erfordern.
    Niemand außer der Dunklen Lady unter ihrem Lichtstrahl konnte das stille Lachen des Verdammten hören. Oder des Irren.
     
    Der

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