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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eine Menge Geld für etwas so Kostbares wie die Dunkle Lady zahlen würden. Er mußte sich
nur noch den glücklichen Gewinner aussuchen. Und mit dem Geld konnte er seine Zeit, seine Ausgaben und die ganzen Schwierigkeiten entgelten, und es bliebe immer noch ein hübscher Bonus übrig.
    Es sei denn, er beschloß, sie für sich zu behalten. Sie würde ohne Frage das Schmuckstück seiner Privatsammlung sein.
    Aber ... Geschäft war Geschäft. Wenn er den richtigen Kunden fand und genug Geld daran verdiente, konnte er eine neue Galerie in Chicago oder Atlanta oder ... in Maine aufmachen.
    Nein, er mußte sich von Maine fernhalten, wenn die Sache vorbei war.
    Schade, dachte er. Er hatte die Gegend liebgewonnen, das Meer, die Klippen, den Geruch nach Wasser und Pinien. Es würde ihm fehlen.
    Sie würde ihm fehlen.
    Aber es ist nicht zu ändern, sagte er sich. Er mußte diesen Teil seines Lebens sauber abschließen und mit einem neuen anfangen. Als anerkannter, seriöser Kunsthändler. Er mußte sein Wort gegenüber seiner Familie halten, und er mußte auch gegenüber Miranda sein Wort halten. Mehr oder weniger jedenfalls.
    Jeder würde da bleiben, wo er hingehörte.
    Es war sein Fehler, daß er zugelassen hatte, daß zu viele Gefühle ins Spiel gekommen waren. Hauptsächlich lag das wohl daran, daß sie jetzt seit Wochen buchstäblich zusammenlebten.
    Er wachte gern neben ihr auf, allzugern. Er stand gern mit ihr auf den Klippen, lauschte ihrer heiseren Stimme und entlockte ihr eins dieser seltenen Lächeln. Eines, das die Augen erreichte und ihnen ihren traurigen Ausdruck nahm.
    Tatsache war – eine sehr beunruhigende Tatsache –, daß er sie so unglaublich anziehend fand.
    Es war gut, daß sie jetzt eine Zeitlang getrennte Wege gingen. Mit ein bißchen Distanz würde schon alles wieder ins Lot kommen.
    Ryan fragte sich jedoch, warum er bei diesem Gedanken einen kleinen stechenden Schmerz im Herzen spürte.
     
    Miranda versuchte, nicht an ihn zu denken. Sich nicht zu fragen, ob er wohl an sie dachte. Es ist viel produktiver, sagte sie sich, wenn ich mich vollkommen auf meine Arbeit konzentriere.
    Bald würde es wahrscheinlich sowieso nichts anderes mehr geben.
    Beinahe gelang es ihr. Den größten Teil des Tages beanspruchten Dutzende von Details ihren Kopf und ihre Aufmerksamkeit. Und wenn ihre Gedanken ein- oder zweimal abglitten, war sie diszipliniert genug, sich wieder der vor ihr liegenden Aufgabe zu widmen.
    Da innerhalb eines Tages ein neuer Grad der Einsamkeit erreicht worden war, würde sie eben lernen, sich daran zu gewöhnen.
    Sie würde es müssen.
    Miranda wollte gerade ihren Schreibtisch verlassen und den Rest der Arbeit mit nach Hause nehmen, als ihr Computer signalisierte, daß sie eine e-Mail bekam. Sie beendete schnell noch den detaillierten Brief an den Dekorateur hinsichtlich der erforderlichen Stofflängen und kopierte ihn zweimal für Andrew und den zuständigen Angestellten im Einkauf.
    Sie überflog den Brief noch einmal, nahm ein paar kleine Änderungen vor und schickte ihn dann an die beiden. Die neue e-Mail tauchte auf dem Bildschirm unter dem Titel TOD IN DER FAMILIE auf.
    Unbehaglich holte Miranda die Nachricht sich auf den Bildschirm.
    Du hast die falsche Lady. An ihren Händen klebt Blut. Sie will, daß es deins ist. Gib deinen Fehler zu, bezahl den Preis, und du kannst leben. Wenn du so weitermachst, wird nichts sie aufhalten.
    Sie wird dich töten.
    Miranda starrte auf die Nachricht, las sie immer wieder, Wort für Wort, bis sie merkte, daß sie sich in ihrem Stuhl zusammengekrümmt hatte.
    Sie wollten ihr angst machen. Und, o Gott, sie hatte Angst.
    Sie wußten, daß sie die Fälschung besaß. Das konnte nur bedeuten, daß jemand sie mit Giovanni gesehen oder daß er
es jemandem erzählt hatte. Demjenigen, der ihn umgebracht hatte und der jetzt ihren Tod wollte.
    Um Beherrschung ringend studierte sie die Sendeadresse. Lostl. Wer war Lostl? Sie startete rasch eine Namenssuche, fand aber nichts. Dann drückte sie auf die Antworttaste.
    Wer bist du?
    Sie beließ es dabei und schickte die Nachricht ab. Es dauerte nur Sekunden, bis die Nachricht wieder auf ihrem Bildschirm auftauchte. Kein bekannter Anwender.
    Er war schnell, dachte sie. Aber er hatte es immerhin riskiert, ihr eine Mail zu schicken. Und was gesendet werden konnte, konnte auch zurückverfolgt werden. Sie druckte die Nachricht aus und legte das Blatt in einen Ordner.
    Dann warf sie einen Blick auf ihre Uhr. Es war fast

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