Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
der dazu in der Lage ist. Und derjenige weiß vielleicht auch, wie man es hinkriegt, daß die Fälschung an der Oberfläche so aussieht, als ob sie mehrere Jahrhunderte alt ist. Sobald das erledigt ist, tauscht er die beiden Skulpturen gegeneinander aus – wahrscheinlich kurz bevor die echte in den Ausstellungskasten kommen soll. Niemand merkt etwas davon.«
    »Das kann nicht spontan passiert sein. So etwas muß man planen, man braucht Zeit dazu.«
    »Ich sage ja gar nicht, daß es eine spontane Idee war. Aber übermäßig viel Zeit braucht man auch nicht dazu. Wie lange war die Bronze im Labor?«
    »Ich weiß es nicht mehr genau. Vielleicht zwei, drei Wochen.«
    »Lange genug.« Ryan gestikulierte mit einem Stück Speck, bevor er es in den Mund steckte. »Wenn ich du wäre, würde ich auch noch ein paar andere Stücke überprüfen.«
    »Wie bitte?« Miranda wußte nicht, warum es ihr noch nicht selbst in den Sinn gekommen war, aber die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. »O Gott.«
    »Er hat es einmal getan, und es hat hervorragend geklappt. Warum sollte er es nicht mehrmals versuchen? Guck nicht so niedergeschlagen, Liebling. Ich werde dir helfen.«
    »Mir helfen?« Sie rieb sich die schmerzenden Augen. »Warum?«
    »Weil ich diese Skulptur haben will. Schließlich habe ich sie meinem Kunden versprochen.«
    Sie ließ die Hände sinken. »Du hilfst mir, sie zurückzubekommen, damit du sie noch einmal stehlen kannst?«
    »Ich habe immerhin ein berechtigtes Interesse daran. Jetzt iß dein Frühstück. Wir haben zu tun.« Er griff nach seinem Kaffeebecher und grinste sie an. »Partner.«
     
    Partner. Das Wort ließ Miranda erschauern. Vielleicht war sie ja nur zu müde, um klar zu denken, aber im Moment sah sie keine Möglichkeit, ohne Ryan ihr Eigentum zurückzubekommen.
    Er hat mich benutzt, dachte sie, als sie ihre Haustür aufsperrte. Jetzt würde sie ihn benutzen. Und dann würde sie dafür sorgen, daß er die nächsten zwanzig Jahre seines Lebens die Gemeinschaftsduschen in einer staatlichen Einrichtung aufsuchen mußte.
    »Erwartest du heute jemanden? Haushälterin, Telegrammboten, Klempner?«
    »Nein. Die Reinigungsfirma kommt dienstags und freitags.«
    »Reinigungsfirma!« Ryan zog sein Jackett aus. »Von Reinigungsfirmen wirst du nie schmackhafte Eintöpfe und kluge Ratschläge bekommen. Du brauchst eine Haushälterin, die Mabel heißt, weiße gestärkte Schürzen und derbe Schuhe trägt.«
    »Die Reinigungsfirma ist zuverlässig und unauffällig.«
    »Schlimm genug. Andrew ist wohl mittlerweile zur Arbeit gefahren.« Er sah auf seine Uhr. Es war Viertel nach acht. »Um wieviel Uhr fängt deine Assistentin an?«
    »Lori kommt um neun, normalerweise kurz vorher.«
    »Du mußt sie anrufen – hast du ihre Telefonnummer zu Hause?«
    »Ja, aber...«
    »Ruf sie an und sag ihr, daß du heute nicht kommst.«
    »Natürlich fahre ich ins Büro. Ich habe Termine.«
    »Sie wird sie schon absagen.« Er ging in den Salon und schichtete Holzspäne im Kamin auf. »Sag ihr, du brauchst die Personallisten des Labors der letzten drei Jahre. Es ist das beste, wenn wir damit anfangen. Sie soll sie dir per Computer mailen.«
    Ryan zündete die Späne an, und sofort begannen sie gemütlich zu knistern. Miranda sagte nichts. Er wählte zwei Holzscheite aus dem Korb aus und legte sie auf die brennenden Späne.
    Als er sich aufrichtete und sich zu ihr umdrehte, begegnete er ihrem scharfen, unfreundlichen Lächeln. »Kann ich sonst noch etwas tun?«
    »Liebling, du solltest die Aufträge schon ein bißchen freudiger ausführen. Jemand muß ja schließlich das Sagen haben.«
    »Und du hast das Sagen?«
    »Ja.« Er trat zu ihr und ergriff sie bei den Schultern. »Ich weiß viel mehr über Diebstahl als du.«
    »Die meisten Menschen würden das nicht gerade für ein Führungsattribut halten.«
    »Die meisten Menschen versuchen auch nicht, einen Dieb zu fangen.« Sein Blick glitt an ihr herunter und verweilte auf ihrem Mund.
    »Wag es nicht!«
    »Ich zensiere meine Gedanken nie. Man bekommt Magengeschwüre davon. Wir könnten unsere ... gemeinsame Zeit weit mehr genießen, wenn du ein wenig freundlicher wärst.«
    »Freundlicher?«
    »Flexibler.« Er zog sie dichter an sich heran. »In bestimmter Hinsicht.«
    Miranda lehnte sich leicht an ihn und blickte ihn verführerisch an. »In welcher?«
    »Nun, zum Beispiel...« Er senkte den Kopf, sog ihren Duft ein und genoß das Gefühl der Vorfreude. Da plötzlich hieb sie ihm mit aller

Weitere Kostenlose Bücher