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Das Haus der Feuerfrau (German Edition)

Das Haus der Feuerfrau (German Edition)

Titel: Das Haus der Feuerfrau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Büchner
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gespalten worden, die riesengroß und schwarz war, man hätte eine Hand hineinlegen können .... der Mann war mit einem eisernen Gurt um die Mitte bäuchlings auf einem Tisch festgeschmiedet .... Das Opfer hatte kein Gesicht, aber es hatte mein rotes Haar. Auf einer anderen Zeichnung war ein Mann zu sehen, dem man einen spitzen Pfahl durch den Körper getrieben hatte, der Pfahl fuhr beim After hinein und beim Mund heraus, und die Füße waren an dem Pfahl festgenagelt ... er war geteert und gefedert worden, und sein rotes Haar stand in Flammen .... Da war eine Zeichnung von einem Mann, der gefesselt an einem Henkersstrick hing, und während die Schlinge ihn langsam zu Tode würgte, vergewaltigten ihn zwei Kerle, einer von hinten, einer von vorne ... Nik zeigte mir Dutzende solcher Bilder. Er sagte mir, er hätte jedes Mal eines gezeichnet, wenn ich ihn wieder einmal öffentlich gedemütigt hatte ... er hatte mich gepfählt, gevierteilt, gekreuzigt ... und er sagte mir, er und Isabella hätten ihren Spaß daran gehabt, sich diese Zeichnungen anzusehen ...“
    Mir schwindelte in der fiebrigen Hitze des Raumes, dennoch wagte ich mich noch einmal weiter vor. Es war riskant, aber ich baute darauf, dass Robert Junkarts nicht nur aufs Äußerste erregt, sondern auch betrunken war. Außerdem erinnerte ich mich daran, dass er schon das letzte Mal kurz vor dem Höhepunkt alle Hemmungen über Bord geworfen und mir in schamloser Selbstentblößung Dinge erzählt hatte, die nach Schweigen verlangt hätten.
    Ich legte die Hand auf seine Hinterbacken und streichelte sie, schob die Finger forschend zwischen das weich gewölbte Fleisch auf beiden Seiten, berührte die raue Spalte dazwischen. „Hier? Hier haben sie dich auch verletzt?“
    Er schrie auf und zuckte heftig zusammen, aber ich hatte ihn richtig eingeschätzt: Er wurde nur noch von dem Wunsch getrieben, den erlebten Schmerz mit mir zu teilen und ihn dadurch in Lust umzuwandeln, und so erzählte er mir alles.
    Dubassy musste von dem Gedanken besessen gewesen sein, ihn zu entmannen. Er hatte ihn nicht nur immer wieder – wie beim Latrinenputzen – in eine entwürdigende weibliche Rolle gezwungen, er hatte zuletzt, als die Widerspenstigkeit des Gefangenen ihn aufs äußerste erbitterte (und ihm die Zeit knapp wurde) den beiden Handlangern aufgetragen, ihn zu vergewaltigen, ein Befehl, den sie beide ausgeführt hatten ... und er hatte seinem Opfer befohlen, dafür zu danken.
    Das Bett unter mir bebte, dumpfe Schläge pochten gegen das hölzerne Betthaupt. Die heiße Luft im Raum schwirrte von unzähligen winzigen Lebewesen. Meine Hände, mein Kleid waren feucht von Blut.
    „Ich war am Ende“, flüsterte Robert atemlos, „ich war nur noch ein Bündel Schmerz und Abscheu und Scham. Er befahl mir zu sagen: ‚Ich bin eine alte Tunte, und es hat mir Spaß gemacht.‘ Er drohte mir, er würde den Männern Order geben, so lange weiterzumachen, bis ich es sagte. Ich weigerte mich. Da ließ er den einen von ihnen noch einmal auf mich los. Ich konnte einfach nicht mehr. Es hatte nicht nur körperlich höllisch wehgetan, mir war auch zumute, als wäre ich innen und außen mit Kot beschmiert. Der Ekel war schlimmer als der Schmerz. Ich habe alles gesagt, was er wollte. Ich ... ich schrie laut und deutlich: ‚Ich bin eine alte Tunte, und es hat mir Spaß gemacht gebumst zu werden.‘“
    Das letzte Wort brachte er gerade noch heraus, ehe ein gewaltiger Orgasmus durch seinen Körper pulste.
    Danach lag er still, und nach etwa einer Minute, als der Nachhall der Erregung abklang, begann er zu weinen – ein tiefkehliges, raues Schluchzen, das aus seinem innersten Herzen drang. Ich saß neben ihm und hielt die Hand zwischen seinen Schulterblättern, während er seinen ganzen Jammer aus sich herausweinte. Es dauerte lange, bis die Tränen von selbst versiegten und er sich aufraffte.
    „Ich möchte gehen“, bat er erschöpft. „Ich kann nicht mehr.“
    Alec schüttelte den Kopf. „Es ist nicht gut, wenn du jetzt allein bleibst. Zieh dich an, und wir bleiben noch eine Weile beisammen sitzen, bis du dich wieder beruhigt hast.“
    Robert war viel zu aufgelöst um zu widerstreben. Er nickte wortlos, rutschte zum Bettrand vor und angelte nach seinen Kleidern, die unordentlich verstreut auf dem Boden herumlagen. Dabei fiel sein Blick auf die Bettdecke, auf der sich überall nasse, rostbraune Flecken abzeichneten, und er begann von Neuem zu weinen. Beide Hände im Haar vergraben, hockte er

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