Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
Vom Netzwerk:
Agent Knight.«
    »Aber wir haben hier doch mit mehr als nur Zufällen zu tun. In der Wohnung des dritten Opfers fanden wir einen Brief, geschrieben auf Ihrem Briefpapier, unterzeichnet von Ihnen.«
    »Wie bitte?«
    »Es ist unzweifelhaft Ihre Unterschrift, wir haben sie überprüfen lassen. Mit dem Brief bieten Sie der Empfängerin eine kostenlose Probepackung Wonne an, die dem Schreiben anscheinend beilag.«
    »Das heißt nicht, daß ich sie geschickt habe.«
    »Mrs. Lee, wo waren Sie vor zehn Tagen?«
    »Was hat das mit der Sache zu tun?«
    »Wo waren Sie am Neunten dieses Monats?«
    Charlotte überlegte. »Ich war oben in Nordkalifornien, um einen unserer Höfe zu inspizieren. Agent Knight, wir müssen Jonathan finden.«
    »In der Nähe von Gilroy?«
    Sie hielt inne. »Ja.«
    »Mrs. Lee, der Umschlag, in dem der Brief und die vergifteten Wonne -Kapseln waren, trägt einen Poststempel aus Gilroy, datiert am Neunten.«
    Charlottes Magen schlug einen Salto. »Aber man versucht doch auch mich umzubringen. Glauben Sie, ich hätte den Unfall mit meiner Garagentür absichtlich inszeniert?«
    »Tja …« Er zog ein Paar Handschellen unter dem Trenchcoat hervor. »Ich finde es jedenfalls interessant, daß Sie sich ausgerechnet an diesem Abend das andere Auto ausgesucht hatten. Da haben Sie wirklich Glück gehabt, stimmt’s?«
    Beim Anblick der Handschellen begann Charlottes Herz zu rasen. »Hören Sie«, sagte sie und bemühte sich um einen vernünftigen Ton. »Sie müssen mir glauben. Jonathan ist in Gefahr. Es wird gleich eine Bombe explodieren.«
    »Ich erinnere mich, daß Sie mir etwas Ähnliches erzählt haben, als Sie darauf bestanden, Ihre Häushälterin würde vergiftet.«
    Er ergriff ihren Arm und schloß die Handschelle um ihr Handgelenk.
    »Denken Sie wirklich, ich könnte drei Leute ermorden und versuchen, meine beste Freundin umzubringen?«
    Er wollte die andere Hand fassen. »Ich denke, ein Mensch, der kaltblütig einem wehrlosen Hund den Schädel einschlägt, ist zu allem fähig. Wie sagten Sie damals so ausdrucksvoll? ›Wenn das der einzige Weg ist, wie wir uns Gehör verschaffen können, dann werden wir ihn eben gehen.‹«
    In Charlotte riß etwas. Bevor Knight ihr die zweite Handschelle anlegen konnte, schnellte sie von ihm weg und gleich wieder vor. Dabei schwang sie mit aller Kraft die schwere, vollbeladene Umhängetasche und schleuderte sie dem verblüfften Agenten mitten ins Gesicht. Knight fiel zurück, stolperte über einen Bordstein und prallte krachend gegen eine Wand. Charlotte hörte es knacken, als sein Schädel gegen den Beton knallte.
    Eine winzige Sekunde starrte sie auf den zusammengesackten Körper, dann stürzte sie davon.
    Der schnellste Weg zum Schaltschrank führte durch die Fabrik. So ging sie auch den Agenten, die das Gelände absuchten, aus dem Weg und erreichte Jonathan über den Versorgungsweg.
    Als sie das große Gebäude erreicht hatte, schlüpfte sie unter dem gelben Polizei-Absperrband hindurch, schob vorsichtig die Tür auf und spähte ins Innere. Der äußere Korridor lag verlassen. Ohne die Regale mit den Papieroveralls und -hauben zu beachten, schlich sie durch das stille Laboratorium.
    Am anderen Ende huschte sie durch die Besucherhalle, einen weiteren Gang hinunter und in den Kontrollraum für die Haupt-Produktionsanlage. Von dort ging es ein paar Stufen hinunter und wenige Meter weiter zum Ausgang. Draußen, nicht weit entfernt, befand sich der Schaltschrank.
    Bevor sie jedoch die Tür erreichte, vernahm sie hinter sich ein Geräusch. Sie wollte sich umdrehen, als sich plötzlich eine Hand auf ihren Mund preßte. Charlotte strampelte. Sie erkannte einen Geruch. Chloroform.
    Nein!
    Sie sah das weiße Taschentuch. Die Dämpfe brannten ihr in den Augen. Mit angehaltenem Atem kämpfte sie gegen die harte Hand des Angreifers. Ihre Lungen drohten zu bersten. Schließlich mußte sie doch den Mund öffnen. Keuchend schnappte sie nach Luft.
    Dann wurde es dunkel um sie.

43
    Als erstes merkte sie, daß ihr schlecht war, und dann, daß ihr Schädel brummte.
    Während sie mühsam wieder zu sich kam, versuchte sie die Scherben ihrer Erinnerung zusammenzusetzen.
    Wo war sie? Warum fühlte sie sich so elend? Und warum konnte sie sich nicht bewegen?
    Allmählich wich das taube Gefühl – sie spürte etwas Hartes im Rücken, grelle Lichter über dem Kopf, Schmerzen in den Handgelenken. Sie schlug die Augen auf und erkannte die riesige Decke der Fabrikhalle mit ihren

Weitere Kostenlose Bücher