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Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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dürfen. JC sah ihn einen langen Augenblick an.
    »Was zum Teufel tun Sie hier, Patterson?«
    »Ihr hattet mich ganz vergessen, stimmt’s?«, fragte Patterson, rückte seine Manschetten zurecht und schnipste ein unsichtbares Stäubchen von seinem Ärmel. »Das ist in Ordnung. Das tut jeder. Trotz all meiner hochrangigen Pflichten im Institut bin ich doch nicht mehr als ein besserer Botenjunge, um nach den Wünschen der Chefin all das trockene alltägliche Geschäft auszuführen, mit dem die liebenswerte Catherine Latimer nicht belästigt werden darf. All diese seelenzerfressende Drecksarbeit, die das Institut tadellos funktionieren lässt – Patterson kümmert sich darum. Aber unglücklicherweise für alle Beteiligten ist das seit einiger Zeit nicht mehr richtig. Ich arbeite nicht mehr nach den Anweisungen des Instituts oder der verdammten Catherine Latimer. Ich bin jetzt Teil von etwas Größerem und weit Wichtigerem. Einer Organisation, einer Sache, die großartiger ist als alles, was ihr je zu verstehen hoffen könnt.«
    Happy sah JC triumphierend an. »Siehst du? Siehst du! Ich hab dir gesagt, dass da etwas hinter den Kulissen vor sich geht! Ich habe dir gesagt, es sind geheime feindliche Kräfte am Werk, die im Dunklen operieren und uns unterlaufen wollen, während wir mit alltäglichen Missionen abgelenkt werden!«
    »Versuch bitte, nicht ganz so zufrieden darüber zu klingen«, meckerte Melody. »Wenn ich die Situation richtig verstehe, dann bedeutet Pattersons Anwesenheit, dass wir sogar tiefer in der Kacke stecken, als wir dachten.«
    »Oh ja, ihr steckt alle richtig tief drin«, sagte Patterson. »Ihr wurdet so richtig hereingelegt und kommt nicht mehr raus. Das wart ihr schon in dem Moment, in dem ihr durch die Eingangstüren hereingekommen seid.«
    »Wie sind Sie vor uns hierherkommen?«, wollte JC wissen. »Ich habe doch gesehen, dass Sie in dieser grässlich übertriebenen Strech-Limo weggefahren sind.«
    »Ich bin nicht wirklich gegangen«, sagte Patterson. »Ich ließ den Fahrer anhalten, kaum, dass wir außer Sichtweite um die Ecke gebogen waren, und kam dann durch die Hintertür herein. Ja, ich weiß, man hat euch gesagt, es gebe keine. Wie nachlässig von mir. Und dann – dann habe ich den Aufzug benutzt. Denn dazu ist er da. Ich war euch immer voraus.«
    »Wen repräsentieren Sie?«, fragte JC weiter.
    »Als ob ich euch das sagen würde«, sagte Patterson. »Das müsst ihr nicht wissen. Ihr könnt sterben, wie ihr gelebt habt, in Unwissenheit.«
    »Wenn du ihm keine reinhaust, dann mach Platz für jemanden, der es tun will«, warf Melody ein.
    »Du bleibst, wo du bist!«, rief JC, ohne sich umzudrehen. Sein Blick war immer noch auf Patterson gerichtet, den der goldene Schimmer hinter JC’s Sonnenbrille nicht zu kümmern schien. JC wählte seine Worte sorgfältig. »Wenn Sie und Ihre Organisation, wer auch immer das sein mag, verantwortlich sind für die Fördergelder, mit denen die ReSet-Droge entwickelt wurde, dann sind Sie auch verantwortlich für alles, was hier passiert ist.« Seine Stimme war kalt und hart genug, um Patterson das Grinsen aus dem dunklen Gesicht zu wischen. JC nahm eine Stufe auf Patterson zu. »Dieser ganze Tod und der Horror und alles, was möglicherweise noch passiert. Alles Ihre Schuld. Einschließlich der Tode der Polizisten und der Sicherheitsleute, die geholt wurden, um die Sache zu untersuchen. Stimmt’s?«
    »Natürlich«, erwiderte Patterson und benutzte seine Arroganz wie einen Schild. »Das war nicht schwer. Sie alle haben einer offensichtlichen Autoritätsperson wie mir gehorcht, bis zu dem Moment, wo klar wurde, dass sie das wirklich nicht hätten tun dürfen. Ich habe sie alle getötet, weil sie im Weg waren, habe die Leichen entsorgt und die Geister – oder was davon übrig war – hierbehalten, um die Lobby zu bewachen. Ich wusste, unsere Chefin würde schon bald ein Team herschicken. Ich hätte wissen müssen, dass ihr es seid. Der Ruf hereinzuplatzen, wenn ihr nicht erwünscht seid, eilt euch voraus.«
    »Wartet mal«, unterbrach Happy. »Die Chefin wollte uns hierhaben? Ich dachte, die VU hätte darauf bestanden, dass wir geschickt werden.«
    »Oh bitte«, erwiderte Patterson. »Die VU hat nicht die geringste Ahnung, was in ihrem Gebäude vor sich geht. Schon seit Ewigkeiten nicht. ReSet war unser eigenes Kuckucksei, das benutzt wurde, um alles andere aus dem Nest zu drängen. Ich habe euch nur gesagt, dass die VU euch wollte, um euch von der Spur

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