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Das Haus der Tänzerin

Das Haus der Tänzerin

Titel: Das Haus der Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Lord Brown
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es.« Emma verschränkte die Arme. »Ich mag die Atmosphäre trotzdem nicht. Aber wir können es verbessern. Wir brauchen ein Schild und weiße Farbe.« Sie sah sich um. »Und auch ein paar Eimer und so. Ich frage Fidel, wo wir das bekommen.«
    »Wie sollen wir den Laden nennen?«
    »Wir brauchen einen guten Namen.« Sie dachte an Libertys Brief. »Wir nennen ihn den Garten der Düfte .«

19

    Brunete, Mai 1937
    »Schwester Temple, wo waren Sie denn?«, sagte Dr. Jollys Assistent, ohne von seinen Unterlagen aufzublicken. »Sie kommen zu spät.«
    »Das tut mir leid«, erwiderte Freya. »Als die Rettungswagen vom Bahnhof zurückgefahren sind, wurden wir von den Flugzeugen aus beschossen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, diese Tiere halten die roten Kreuze für Angriffsziele statt für Symbole humanitärer Arbeit.«
    »Machen Sie sich bitte an die Arbeit. Ich glaube, die Kämpfe gehen hier erst richtig los. Heute Nacht müssen wir fünfhundert Verwundete versorgen.« Er blickte besorgt zu Freya auf. »Ist alles in Ordnung?«
    Freya legte die Hand an die Schläfe, spürte den Nerv in ihrem Auge zucken. »Ja, natürlich«, sagte sie. Sie mochte den kleinen Franzosen – mit seinem schwarzen Bart und den funkelnden Augen erinnerte er sie immer mehr an einen Piraten als an einen Arzt. Sie nahm sich eine frische Schürze und strich sich die Haare glatt. »Danke.«
    »Ach, Schwester Temple«, rief er ihr nach, »Dr. Henderson hat Sie gesucht.«
    Freya lächelte. Sie hatte Tom seit über einer Woche nicht mehr gesehen, und der Gedanke an ihn tröstete sie.
    In jedem Raum des Krankenhauses lagen verwundete und sterbende Kämpfer auf dem Fußboden. Freya ging vorsichtig um die Männer herum, die den schwach beleuchteten Gang versperrten.
    »Freya!« Tom rief sie, als sie den Arm ausstreckte, um die Tür zu öffnen.
    »Hallo, Tom.« Sie sah nach, ob wirklich niemand auf sie achtete, und küsste ihn zärtlich auf den Mund.
    »Ich habe dich überall gesucht.« Er zog sie in die Dunkelheit des Lagerraums.
    »Wir wurden auf der Straße von Madrid aufgehalten.«
    »Ja, es war so viel los. Sie haben dort unten drei Tische, an denen ununterbrochen gearbeitet wird.«
    Er umarmte sie und vergrub seufzend das Gesicht in ihrem Haar. Er roch immer noch nach Äther.
    »Wo warst du denn? Ich habe dich seit Tagen nicht gesehen.«
    »Es gab Probleme.« Als er sie ansah, bemerkte Freya die dunklen Schatten unter seinen Augen. »Liebling, ich weiß gar nicht, wie ich dir das sagen soll. Sie schicken Beth zurück nach Kanada, und ich muss mit.«
    Freya schwankte leicht und griff nach den groben Holzregalen. »Du gehst weg? Ich …«
    »Komm mit mir, Freya.«
    »Tom, ich kann nicht. Ich muss hier arbeiten.« Sie schüttelte den Kopf. »Wenn du siehst, was sie in Guernica angerichtet haben … Es wird alles nur schlimmer.«
    »Diese Schweine versuchen, es zu vertuschen. Sie behaupten, die Flugzeuge hätten militärische Ziele anvisiert, aber warum, zum Teufel, haben dann vierunddreißig Flieger von der Legion Condor die Stadt bombardiert?« Er verzog das Gesicht. »Sie haben Zivilisten, die versuchten, dem Feuer zu entfliehen, mit Maschinengewehren umgemäht.« Er packte Freya an den Armen. »Du hast recht, es wird schlimmer werden, viel schlimmer. Die Nazis benutzen spanische Städte als Versuchsfeld für das, was im restlichen Europa kommen wird, das weißt du, oder? Als Nächstes werden Barcelona, Madrid, Valencia dem Erdboden gleichgemacht. Ich kann dich einfach nicht hierlassen.«
    Freya drückte die Stirn an seinen Mund. »Du kennst mich doch, ich bin bombensicher, das sagen alle.«
    »Freya, ich meine das ernst.« Tom nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. »Ich liebe dich«, sagte er. »Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Komm mit mir. Wir fahren erst Ende des Monats. Ich muss bei Beth bleiben, deshalb bin ich in den nächsten Wochen vielleicht nicht oft hier, aber in der Zeit kannst du nachdenken.« Er küsste sie. »Bitte lass es dir durch den Kopf gehen.«
    Früh am nächsten Morgen fand Dr. Jollys Assistent Freya im Licht der Morgendämmerung vor dem Krankenhaus sitzen. Sie hatte die Arme um die Knie geschlungen und wiegte sich sanft.
    »Freya? Was ist los?«
    »Ich habe gestern Nacht fünf Männer verloren.«
    »O Gott, das tut mir leid.« Er setzte sich neben sie auf den Boden, zündete eine Zigarette an und reichte sie ihr.
    »Sechs lagen im Sterben, und nur ich hatte Dienst. Ich musste mich entscheiden.« Sie

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