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Das Haus der toten Mädchen

Das Haus der toten Mädchen

Titel: Das Haus der toten Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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auszuweichen, aber er nahm ihr Gesicht in die Hände und hielt sie fest, während er seinen Mund auf ihre Lippen legte und ihr langsam und gemächlich einen feuchten, durch und durch gehenden Zungenkuss aufdrängte.
    Sie schloss die Augen. Sie versuchte sich einzureden, dass sie das nur tat, weil ihr nichts anderes übrig blieb, weil es kein Entkommen gab und sie ihn auf keinen Fall dabei ansehen wollte. Er griff nach ihren Armen und legte sie um seine Taille, und sie beließ sie dort. Überall spürte sie nun seinen Körper, der sich gegen ihren presste. Ein harter, starker Körper, ein feuchter Mund, Hände, die sie festhielten und nicht entkommen lassen würden.
    Sie wollte auch gar nicht mehr fliehen. Sie wollte weiter in der Sonne stehen und von einem umwerfenden Mann geküsst werden – nur bitte von einem anderen Mann, nicht von diesem furchtbar komplizierten Kerl, der mehr Geheimnisse barg, als sie sich auch nur ansatzweise ausmalen konnte.
    Aber was ihr Gehirn dazu meinte, spielte keine Rolle mehr. Ihr Körper, ihr Mund, ihr Herz wollten ihn, und als sie einen kleinen, leisen Laut der Begierde vernahm, bemerkte sie, dass sie selbst ihn ausgestoßen hatte.
    Er hörte auf sie zu küssen, trat aber nicht zurück. Seine Hüften drückten sie gegen das Auto, seine Hände hielten immer noch sanft ihr Gesicht. Benommen öffnete sie die Augen und schaute in dieses undurchdringliche Gesicht, das sich hinter den dunklen Gläsern verbarg, und sie fragte sich, ob er die Brille wohl auch beim Sex aufbehielt. Und dann bemerkte sie, dass sie sich an ihn klammerte, dass sie ihre Arme um seine schlanke Taille geschlungen hatte, und löste ihren Griff, um ihn wegzustoßen.
    Er rührte sich nicht vom Fleck, sondern blickte nur zu ihr herab. „Offensichtlich bin ich Ihnen doch nicht so unsympathisch“, meinte er trocken.
    „Lassen Sie mich in Ruhe.“
    „In einer Minute.“ Seine Stimme war provozierend träge, und er küsste sie noch einmal. Und diesmal erwiderte sie seinen Kuss.
    Seine Hände glitten an ihrem Rücken herab und zogen sie an sich, und sie spürte seine Erregung. Das hätte sie eigentlich irritieren, ja, abstoßen müssen. Stattdessen drängte sie nach vorn und rieb sich begierig an ihm. Er griff hinter sie und versuchte die Autotür zu öffnen. „Leg dich auf den Rücksitz“, flüsterte er mit rauer Stimme, und mit der anderen Hand schob er ihr langsam den Rock hoch.
    Die Wirklichkeit brach ohne Vorwarnung über ihn herein. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn schubsen würde, und er verlor fast das Gleichgewicht, als er zurücktaumelte. Sie spurtete um das Auto, bevor er sie wieder packen konnte, sprang auf den Beifahrersitz und verriegelte alle Türen. Schwer atmend saß sie da und sah triumphierend zu ihm hinaus.
    Er hingegen war kein bisschen außer Atem. Gegen ihren Willen wanderte ihr Blick auf seinen Schritt hinunter, der nun auf ihrer Augenhöhe war, wie um zu prüfen, ob sie sich seine Erregung nur eingebildet hatte. Dem war nicht so.
    Sie wartete darauf, dass er von ihr verlangte, die Tür zu entriegeln, so dass sie ihm sagen konnte, er möge zur Hölle fahren. Stattdessen langte er seelenruhig in seine Hosentasche, so dass sich der Jeansstoff noch enger um die verräterische Beule schmiegte, und zog die Schlüssel heraus.
    Sie griff hinüber, um den Türknopf wieder hinunterzudrücken, aber er war schneller als sie. Er öffnete die Tür, ließ sich auf den Fahrersitz gleiten, packte sie am Handgelenk und zwang sie, sich ebenfalls wieder zu setzen. „Sie hätten einfach nur Nein sagen müssen“, sagte er erstaunlich sanft.
    „Das habe ich.“
    „Ich habe Sie nicht gehört.“
    „Nein“, entgegnete sie wütend. „Rühren Sie mich nicht an! Hände weg!“
    „Ja, Ma’am. Hände weg von Ihrer Mutter, Hände weg von Ihrer Schwester, und Hände weg von Ihnen. Sonst noch irgendwelche Befehle?“ Er ließ den Wagen an, und Sophie konzentrierte sich darauf, nicht wieder dem hypnotischen Brummen unter ihr zu erliegen.
    „Verlassen Sie die Stadt.“
    „Kommt nicht in Frage. Ich bin hier, um Ferien zu machen, und das werde ich auch tun.“
    „Ich werde Ihnen das Leben hier zur Hölle machen“, drohte sie ihm frostig an.
    „Das haben schon ganz andere Kerle versucht als Sie“, grummelte er. Er fuhr auf die enge Schotterstraße, wendete dort scharf und touchierte dabei die Böschung.
    Wie ein Teufel raste er den schmalen Weg hinab, aber Sophie war immer noch zu mitgenommen, um schon

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