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Das Haus der vergessenen Träume: Roman (German Edition)

Das Haus der vergessenen Träume: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der vergessenen Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Webb
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Unterlippe beißt und ständig fürchtet, er könnte etwas spüren und aufwachen. Doch er schläft weiter. Und da ist etwas. Ein gebogenes Stück harten Fleisches wächst aus seinem Schritt hervor und liegt in dem Flaum auf seinem Bauch. Die seidenweiche Haut bedeckt ein Gebilde mit Furchen und Blutgefäßen, das eine dunkle, rosig-braune Farbe hat, und da ist ein leicht moschusartiger Geruch, den sie noch nie zuvor an Albert bemerkt hat.
    Im ersten Moment ist Hester erschrocken, dann findet sie den Anblick abstoßend und geradezu furchterregend. Sie denkt, dass diese Missbildung, diese Abnormität vielleicht der Grund dafür sein könnte, dass ihr Mann sie nie im Arm halten oder ganz nah bei ihr liegen will. Sie ist erstarrt, auf einen Ellbogen gestützt, und ängstliche Fragen prasseln läh mend auf sie ein. Doch je länger sie darüber nachdenkt, desto mehr von den Dingen, die Amelia ihr geschrieben hat, fügen sich zusammen, und allmählich begreift sie, dass dieser … Zustand erforderlich ist, damit ihre Körper sich vereinigen können. Und jetzt sieht sie das zum ersten Mal mit eigenen Augen. Vorsichtig, ohne Alberts schlafendes Gesicht ganz aus dem Blick zu verlieren, berührt sie dieses Ding. Leicht streifen ihre Fingerspitzen die Haut. Es fühlt sich fiebrig heiß an, glatt wie Satin und sehr seltsam. Albert wimmert leise und biegt den Rücken ein wenig durch, als winde er sich in einem Albtraum. Hester überlegt, ob sie ihn wecken soll, ist aber dann doch zu fasziniert von dieser neuartigen Erkundung seiner Anatomie. Sie krümmt die Finger darum und drückt es vorsichtig, prüft, wie hart es ist, und versucht festzustellen, woran das liegen könnte. Albert seufzt und bewegt sich leicht unter ihrer Liebkosung. Das Ding in ihrer Hand scheint noch härter zu werden, und einen Moment lang glaubt sie, seinen Herzschlag darin zu spüren. Hester streicht mit der Hand empor bis zur Spitze, die sich anfühlt wie feinstes Sämischleder, und lächelt vor Überraschung und Freude darüber, dass sie endlich etwas Neues über ihren Mann gelernt hat. Sollte er sich bisher dieses seltsamen Organs geschämt haben? Nun, da sie es gesehen hat, wird er deshalb gewiss nicht mehr verlegen sein. Ein warmes Krib beln setzt zwischen ihren Oberschenkeln ein und breitet sich bis in ihre Magengrube aus, und sie beugt sich spontan über ihren Mann und küsst ihn auf den Mund.
    Albert erwacht mit einem scharfen Luftschnappen und einem Ausdruck völliger Verwirrung in den Augen, als hätte er erwartet, jemand ganz anderen zu sehen. Da ihre Hand noch immer seinen Schaft umfängt, spürt Hester ganz genau den Augenblick, in dem das Organ zu erschlaffen und zu schrumpfen beginnt. Albert weicht erschrocken zurück, springt aus dem Bett und versucht hektisch, seine Hose zuzuknöpfen.
    » Hester! Was tust du denn da?«, ruft er aus. Seine Stimme klingt atemlos und leicht erstickt vor Angst oder Empörung.
    »Nichts, mein Liebster – es ist wirklich alles in Ordnung. Ich habe mich sehr gefreut, zur Abwechslung einmal neben dir aufzuwachen. Ich wollte dich nur berühren, und da habe ich gesehen, was …« Sie deutet vage auf seinen Unterkörper, und das Lächeln fällt ihr von den Lippen, als sie den zutiefst zornigen Ausdruck sieht, der sich über sein Gesicht breitet.
    »Schweig!«, herrscht er sie an, schließt den letzten Hosenknopf und fährt mit verzweifelter Hast in seinen Mor genrock. Er knotet den Gürtel so energisch zu, dass er Mühe haben wird, ihn wieder zu öffnen. »Du darfst mich niemals so berühren, wenn ich schlafe! Und auch sonst nicht!«
    »Aber Bertie, ich habe nur …«
    »Nein. Wir werden kein weiteres Wort darüber verlieren. Wir werden vergessen, dass dies je …«
    »Ich will es aber nicht vergessen! Albert, das ist doch nichts, weshalb du dich schämen müsstest oder was dir peinlich sein müsste, mein Liebster. Es ist vollkommen natürlich«, sagt sie und hofft trotz einer nagenden Unsicherheit, dass es sich tatsächlich so verhält. »Und ich bin deine Frau, wir sind verheiratet. Zwischen uns sollte es keine Geheimnisse geben, nur gegenseitiges Verständnis und …« Sie verstummt. Albert tritt ans Fenster und reißt die Vorhänge auf, wie um die Welt hereinzubitten, weil er nicht mit seiner eigenen Frau allein sein will. Dann lässt er die Arme schlaff herabhängen und krümmt nur immer wieder die Finger.
    »Es war äußerst anstößig und unanständig von dir, mich so zu berühren!«, sagt er, und seine Stimme

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