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Das Haus der verlorenen Düfte: Roman (German Edition)

Das Haus der verlorenen Düfte: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der verlorenen Düfte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melisse J. Rose
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sehen, wie drei Menschen aus dem Wagen stiegen: Jac, Griffin und Malachai Samuels mit einem Koffer in der Hand. Offenbar ein Besucher, der über Nacht bleiben würde. Ohne viele Worte zu wechseln, gingen die drei ins Haus.
    Malachai hatte vom Hotel aus ein Taxi genommen und war zu dem Sportartikelladen gefahren, wo er gemeinsam mit Jac und Griffin ihre Einkäufe in den leeren Koffer gepackt hatte.
    Im Haus machte Griffin Musik an und stellte den Koffer in der Küche ab. »Entschuldigt mich kurz«, sagte er. »Ich muss Elsie anrufen. Ich bin ihr Weckdienst.«
    »Machst du das jeden Morgen?«, fragte Jac.
    »Egal, wo ich bin«, sagte Griffin und ging ins Wohnzimmer.
    »Er ist ein guter Kerl«, sagte Malachai. »Robbie kann sich glücklich schätzen, ihn zum Freund zu haben.«
    Jac nickte nur. Sie traute ihrer Stimme nicht ganz. Es rührte sie, wie hingebungsvoll sich Griffin um seine Tochter kümmerte.
    Sie öffnete den Koffer und breitete mit Malachais Hilfe die Höhlenforscherausrüstung auf dem Tisch aus.
    »Danke«, sagte Jac. »Du warst ein exzellenter Strohmann.«
    »Gern geschehen. Dazu bin ich hergekommen. Um zu helfen, wo ich nur kann.«
    Jac griff nach einem der Helme und schnitt mit der Küchenschere das Preisschild ab. »Dafür ist es ein ziemlich weiter Weg. Nach allem, was Griffin mir erzählt hat, glaube ich nicht, dass du Robbie dazu bringen wirst, dir die Scherben zu verkaufen.«
    »Ich habe ihm über eine Viertelmillion geboten.«
    Jac schüttelte den Kopf. »Robbie hat vielleicht jemandenvergiftet. Geld spielt für ihn keine Rolle.« Sie seufzte. »Das ist doch verrückt. Schon als Kind ist er für seine Ideale viel zu große Risiken eingegangen. Einmal ist er inmitten der Unruhen nach Tibet gefahren, um den Mönchen zu helfen, ihre Heiligtümer zu retten, und wäre fast umgekommen. Aber diesmal …«
    »Er setzt sich eben für das ein, woran er glaubt.«
    »Ja, für einen Haufen Scherben, für ein Märchen. Mythen sind Metaphern.«
    »Der Tiegel ist kein Mythos. Es gibt ihn wirklich. Die Reinkarnation gibt es wirklich«, sagte Malachai.
    »Das heißt nicht, dass man dafür sein Leben riskieren muss.«
    »Wofür es sich zu leben lohnt, dafür lohnt es sich auch zu sterben.« Aus Malachais Stimme sprach eine Sehnsucht, die Jac stutzen machte.
    »Du klingst wie Robbie.«
    »Wir haben viele gemeinsame Ideale.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du so romantisch veranlagt bist.«
    »Kein Wunder. Ich habe dich viel besser kennengelernt als du mich.«
    »Ich habe dich überhaupt nicht kennengelernt.«
    »Jac, ich will unbedingt wissen, was auf den Tonscherben steht und ob es ein Parfüm gibt, mit dem man einen Weg zurück in die Vergangenheit finden kann. Aber ich bin nicht nur hier, um an eine Erinnerungshilfe zu kommen, sondern auch, weil ich mir Sorgen um dich mache. Ich wollte für dich da sein, falls du Hilfe brauchst. Ich hatte einen Bruder …« Er brach ab. »Ich will dir helfen, deinen Bruder zu finden.« Er fasste sie am Arm.
    Die blauen Flecken am Handgelenk, wo Griffin sie von dem Schacht weggezogen hatten, ließen sie zurückzucken. Malachai sah irritiert darauf herab.
    »Ich habe mir wehgetan. Halb so wild«, sagte Jac.
    Griffin kam ins Zimmer zurück, ließ sein Handy zuschnappen und steckte es ein. Jac bemerkte, wie Malachai die Stirn runzelte.
    »Wie geht es Elsie?«, fragte sie.
    »Sie trägt Trauer. Letzte Nacht ist einer ihrer Goldfische gestorben. Ich musste ihr zwei neue Fische und ein Unterwasserschloss versprechen.«
    Bevor Jac antworten konnte, klingelte das Telefon. Sie stürzte hin und nahm noch vor dem zweiten Klingeln ab.
    Es war Inspektor Marcher.
    Jacs Herz raste; sie hielt den Atem an. »Gibt es Neuigkeiten?«
    »Nein. Aber könnte ich kurz vorbeischauen und mit Ihnen reden?«, fragte Marcher.
    Jac nahm das Telefon mit in den kleinen Vorratsraum, um ungestört zu sein. »Können wir uns nicht einfach am Telefon unterhalten?«
    »Es dauert bestimmt nicht lange.«
    Die Gerüche in dem weiß gekachelten kleinen Raum weckten lange verschüttete Erinnerungen. Jac hatte es geliebt, mit ihrer Großmutter zu kochen und für sie die Zutaten zusammenzusuchen. Die Vorräte gaben einen warmen Duft von sich. Jacs Herz zog sich zusammen.
    »Haben Sie Fortschritte gemacht?«
    »Nichts Belastbares, Mademoiselle.«
    Auf einem der Regale standen Dutzende schwarze Packungen mit Schwarz- und Grüntees von Mariage Frères, Robbies Lieblingssorten. Sie fuhr mit den Fingerspitzen über die

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