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Das Haus der verlorenen Düfte: Roman (German Edition)

Das Haus der verlorenen Düfte: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der verlorenen Düfte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melisse J. Rose
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Göttliche. Und eine Million Verstecke. Früher gab es noch viele Zugänge, aber inzwischen hat die Stadt die meisten abgesperrt. Ich habe drei Versuche gebraucht, bis ich einen Weg nach draußen gefunden habe.« Er zeigte auf der Karte auf einen Punkt im vierzehnten Arrondissement. »Den hier.«
    »Geht die Polizei hier Streife?«, fragte Griffin.
    »Die haben überirdisch genug zu tun. Außerdem sind die Leute hier unten harmlos. Rebellische Künstler, Hobbyforscher, Sonderlinge. Menschen, die nirgendwo sonst hingehören.«
    Dann sollte ich mich ja wie zu Hause fühlen, dachte Jac. Sie erzählte Robbie von den Gestalten in den schwarzen Kutten.
    »Wo sind wir jetzt?«, fragte Griffin mit einem Blick auf die Karte.
    Robbie setzte seinen Finger darauf. »Hier.«
    »Wie wahrscheinlich ist es, dass man uns hier findet?«, fragte Griffin.
    »Unwahrscheinlich. Es gibt nur zwei Wege hier raus.« Robbie fuhr einen der Wege entlang. »Den hier, den ihr gekommen seid, und diesen.« Er zeigte auf den anderen. »Der führt zu einer dieser engen Spalten. Man kommt durch, aber nicht ohne sich Schrammen zu holen. Und wenn man es geschafft hat, landet man auf einer Art Abfallkippe für Knochen – tausende davon liegen da übereinander. Um die Kammer zu durchqueren, muss man darüberklettern. Sie bewegen sich, wenn man drauftritt, oder zerfallen zu Staub.« Robbie hielt inne. Die Erinnerung an den Weg hatte ihn sichtlich aufgewühlt.
    »Und wie geht es dahinter weiter?«, fragte Jac.
    »Dann kommen ein paar Gewölbekammern, die eher uninteressantsind, und wieder eine sehr flache Höhle, die ich auf dem Bauch durchkriechen musste. Es gibt genug andere Tunnel. Kaum jemand würde auf die Idee kommen, ausgerechnet diesen schwierigen Weg zu nehmen.«
    »Aber jeder könnte es«, sagte Jac. »Jeder, der gezielt danach sucht. Wenn er zum Beispiel einen Spürhund dabeihätte, der auf dich angesetzt wäre.«
    »Ja, schon«, sagte Robbie. »Aber das ist wohl ziemlich weit hergeholt.«
    »Nein, ist es nicht. Du bist zur Fahndung ausgeschrieben.« Jacs Stimme schwankte zwischen Zorn und Angst.
    »Was hätte ich denn tun sollen? Fauche hatte eine Waffe. Er war ganz sicher kein Journalist.«
    »Er hätte nicht gezögert, dich umzubringen«, sagte Griffin. »Du hast das Richtige getan.«
    »Warum hätte er dich wegen der Tonscherben umbringen sollen?«, fragte Jac. »Und wo sind sie überhaupt?«
    Robbie nahm ein purpurrotes Band ab, das er um den Hals getragen hatte. Daran hing ein ebenso purpurfarbener Beutel, wie ihn das Haus L’Étoile als Verpackung für seine kleineren Flakons verwendete.
    »Also hattest du sie die ganze Zeit. Marcher hat mich gelöchert, ob ich nicht wüsste, wo sie sind«, sagte Griffin.
    Robbie öffnete eine Schicht Luftpolsterfolie und zeigte ihnen die weiß, türkis und korallenrot gemusterten Scherben.
    Jac, die sie noch nie gesehen hatte, rückte näher. Sie hatte bei ihrer Suche nach den Ursprüngen der Mythen oft mit kostbaren Artefakten zu tun gehabt, und dieses Tongefäß war bei weitem nicht so spektakulär wie manch andere Funde. »Das sind ganz normale Tonscherben«, sagte sie.
    »Überhaupt nicht normal«, widersprach Robbie.
    »Ach, Robbie.« Jac spürte plötzlich die ganze Last der letzten zwei Tage. Sie hatte vor lauter Anspannung kaum geschlafenund gegessen. Jetzt holte die Erschöpfung sie ein, und der Idealismus ihres Bruders ärgerte sie.
    »Das ist doch verrückt. Dieser kleine Tiegel ist es wohl kaum wert, sein Leben zu riskieren. Es ist bloß ein Märchen. Eine Einbildung, verdammt noch mal.« Sie war wütend auf ihren romantischen Bruder mit seinen verstiegenen Träumereien. Doch während sie ihrem Ärger Luft machte, spürte sie, dass noch etwas anderes vor sich ging. Irgendetwas an diesen Scherben zog sie unwiderstehlich an. Es war ihr Geruch.
    Jac schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf den fremdartigen und doch vertrauten Duft. Es war derselbe, den sie so oft in der Werkstatt bemerkt hatte. Dort mischte er sich mit hunderten anderen Noten. Hier, in der steinernen unterirdischen Kammer, erlebte sie ihn zum ersten Mal unverfälscht.
    Wie die elf Parfüms in Malachais Kuriositätenkabinett hatte auch dieses eine dichte harzige Basisnote. Doch es war viel komplexer als die anderen.
    »Kannst du es riechen?«, flüsterte Robbie.
    Sie sah ihn an und nickte. »Und du?«
    Er schüttelte bekümmert den Kopf. »Nicht richtig.«
    Jac wandte sich an Griffin. »Riechst du es?«
    »Ich rieche nur

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