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Das Haus der verlorenen Düfte: Roman (German Edition)

Das Haus der verlorenen Düfte: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der verlorenen Düfte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melisse J. Rose
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wich. »Es war keine Fälschung«, sagte er bestimmt. »Die Tonscherben sind echt, und die chemische Analyse hat ergeben, dass sie antike Öle enthalten.«
    »Dann hätte Robbie das Parfüm doch nachbilden und herausfinden können, was es kann und was nicht. Er hat dieselben Zutaten zur Verfügung wie die Alten Ägypter auch.«
    »Aber einige waren nicht identifizierbar, Jac. Das Labor konnte sie nicht isolieren, und Robbie hat sie nicht erkannt. Doch die Inschrift enthält Angaben zu den Ingredienzien. Deshalb wollte ich sie übersetzen.«
    Während Griffin weitersprach, kam Jac ins Grübeln. Was war dieser besondere Geruch, den sie aus der Werkstatt kannte? Dieser namenlose Duft, den weder ihr Bruder noch ihr Vater wahrnehmen konnten? Hatte er am Ende vielleicht etwas mit ihren Anfällen zu tun?

Vierundzwanzig
     
     
    NEW YORK CITY
    MITTWOCH, 25. MAI, 10:30 UHR
     
    Malachai stieg die breiten Stufen zur New York Public Library hoch. Es war ein ungewöhnlich heißer Tag. Obwohl er nur den Weg vom Taxi bis zur Tür zurücklegen musste, war er dankbar für die kühle Dämmerung im Innern. Es war, als empfinge das Gebäude ihn mit offenen Armen. In all den Jahren, die er hier mit geheimnisvollen Dokumenten zur Reinkarnationstheorie verbracht hatte, hatte er jeden Saal und jeden Winkel kennengelernt. Dem interessierten Besucher enthüllte die Bibliothek ihre Geheimnisse gern – eine romantische Vorstellung, das wusste Malachai, aber eine, die ihm gefiel.
    Am Ende der Eingangshalle, am Fuß der Treppe, blieb Malachai stehen, um Kraft zu sammeln. Seit einem Unfall vor zwei Jahren in Wien litt er an einem leichten, aber steten Schmerz in der Hüfte, der beim Treppensteigen schlimmer wurde.
    Er sah hoch. Der Anblick der prachtvollen Gewölbedecke faszinierte und beglückte ihn. Ließ ihn vor Ehrfurcht den Atem anhalten. Diese Bibliothek war ein Ort der Einkehr, war der Kreativität und dem Streben nach Wissen gewidmet.
    Im großen Lesesaal saß Reed Winston vor einem halben Dutzend aufgeschlagener Bücher. Er regte sich nicht, als Malachai an ihm vorüberging, und blickte nicht auf, als er sich kurz darauf ihm gegenüber an den Tisch setzte.
    Malachai öffnete das Buch, das er sich aus dem Magazin hatte bringen lassen: die Briefe von H.D. Lawrence. Er blätterte, bis er eine bestimmte Seite gefunden hatte, zog eine in Leder gebundene Kladde hervor und begann sich Notizen zu machen.
    Eine halbe Stunde lang saßen die beiden Männer am selben zerkratzen Holztisch, vor derselben grünen Leselampe. Jeder Beobachter wäre zu dem Schluss gekommen, dass sie einander gar nicht zur Kenntnis nahmen. Um kurz nach elf gab Malachai das Buch am Tresen wieder ab und ging.
    An der Kreuzung Fifth Avenue/Fortieth Street wartete er an einer roten Ampel.
    »Sie haben das hier in der Bibliothek vergessen.«
    Malachai drehte sich um.
    Schwer atmend hielt ihm Winston die Kladde hin.
    »Stimmt. Vielen Dank.«
    Winston schüttelte den Kopf. »Kein Problem.«
    Wenn Winston ihm nicht gefolgt wäre, wäre das für Malachai das Zeichen gewesen, dass er sich beobachtet fühlte.
    Die Ampel schaltete auf Grün. Die beiden Männer machten sich auf den Weg zur Madison Avenue und begannen ihr eigentliches Gespräch.
    »Was ist da in Frankreich passiert?«, fragte Malachai. »Sie haben mir versichert, Sie hätten die richtigen Leute engagiert und es könnte nichts schiefgehen. Vor allem würden Sie das Zielobjekt nicht aus den Augen verlieren.«
    »Es sind die richtigen Leute.«
    »Und trotzdem ist Robbie L’Étoile verschwunden?«
    »Ja. Es ist unglaublich, aber genau das hat mein Kontakt mir gemeldet.«
    »Hat er die Informationen von der Polizei?«
    »Ja. L’Étoile ist als vermisst gemeldet. Und er ist der Hauptverdächtige in dem Mordfall.«
    »Dessen Opfer noch immer nicht identifiziert wurde?«
    Winston nickte.
    »Was ist mit seiner Schwester?«
    »Sie wird beschattet.«
    »Von wem?«
    »Unserem besten Mann.«
    Malachai sah ihn schweigend an.
    »Wir hätten es durch nichts verhindern können«, sagte Winston. »Das war einfach nicht vorhersehbar.«
    »Ich bezahle Sie und die Männer dafür, alles vorherzusehen.«
    »Ich weiß. Aber das ist unmöglich.«
    Trotz seiner Wut wusste Malachai, dass Winston recht hatte. Es gab immer wieder Dinge, die unkalkulierbar waren. Wie mit Ende fünfzig plötzlich die Welt der Düfte zu entdecken.
    »Ich kann nicht zulassen, dass diese Angelegenheit außer Kontrolle gerät.«
    »Natürlich. Ich fliege heute noch

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