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Das Haus im Moor

Das Haus im Moor

Titel: Das Haus im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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euch allen!«
    Ada lief durch die Diele, und Millie erreichte sie erst an der Haustür. »Wohin gehst du?« rief sie.
    Ada sah ihre Mutter kalt an. »Das ist von jetzt an meine Angelegenheit. Und komm mir nicht mit dem Gericht oder dem Jugendamt. Du wirst mich nämlich nicht finden. Na ja, du wirst sowieso nicht viel unternehmen, nicht wahr? Du kannst Dad jetzt nämlich wieder haben. Das sollte dich eigentlich glücklich machen. Jetzt gehört er dir ganz allein.«
    »Du bist ein böses, böses Mädchen!« Millies Gesicht zuckte.
    »Ja, ich weiß. Und wen wundert es? Du Heyer, Georgette – Zärtliches Duell mir schließlich eingetrichtert, seit ich ein Dreikäsehoch war. Ich wollte eigentlich nur herausfinden, was böse bedeutet, und ich hab’s geschafft. Deine Lehren waren also erfolgreich, nicht wahr?«
    Die Türen des Aufzugs öffneten sich, und kurz bevor sie sich wieder schlossen, fügte Ada noch bösartig hinzu: »Es soll dir schlaflose Nächte bereiten: Du hast mich zu dem gemacht, was ich bin, in jeder Hinsicht.«
    Als Constance in den Flur kam, stand Millie mit dem Gesicht zur Wand da. Sie brachte ihre Schwägerin zurück ins Wohnzimmer und setzte sie in einen Sessel. Harry erwachte erst aus seiner Benommenheit, als Constance ihn am Arm berührte und auf Millie deutete, die am ganzen Körper zitterte.
    Er ging zu seiner Frau, strich ihr über den Kopf und sagte langsam: »Komm, wir gehen nach Hause.«
     
    Fünf Minuten später hatten Constance, Jim und Peter ihre Wohnung wieder für sich. Jim lief eine Weile lang schweigend im Zimmer umher und sagte dann: »Ich glaube, ich brauche etwas zu trinken. Was ist mit dir?« Constance antwortete: »Ja, bitte.« Jim setzte sich, zog die dichten Augenbrauen hoch und bemerkte beißend an Peter gewandt: »Da hast du aber Glück gehabt.«
    »Ich hab kein Glück gehabt.« Peter spuckte die Worte aus, und seine Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »In Ordnung, in Ordnung. Mäßige deinen Ton. Was glaubst du, mit wem du sprichst?«
    »Ich antworte dir. Sag nicht, daß ich Glück hatte. Ich hatte damit überhaupt nichts zu tun. Daß ich da rausgekommen bin, war also keine Frage von Glück, sondern von Gerechtigkeit.«
    »Nun ja« – Jim atmete tief ein und warf sich in die Brust
    – »nicht alle haben soviel Glück, daß ihnen Gerechtigkeit widerfährt.«
    Jim stand schon an der Tür, als Peter grimmig antwortete: »Nein, da hast du Recht, da hast du ganz sicher Recht.«
    Sein Vater zögerte für einen Augenblick, verließ aber dann doch den Raum. Constance ging zu Peter, umarmte ihn und drückte ihn an sich. So verharrten sie eine Weile. Als Peter das Klirren von Gläsern hörte, wandte er sich ab. Constance sagte sanft: »Sei … sei nicht so hart, Peter. Er wollte doch nur helfen.«
    Doch Peter preßte die Lippen zusammen. Constance verstand seine Haltung seinem Vater gegenüber nicht. Er war noch nie so offen feindselig gewesen.
    Sie setzte sich wieder, erschöpft und verwirrt. Einerseits war sie über die Maßen erleichtert, aber sie fühlte auch eine tiefe Traurigkeit. Sie war traurig wegen Harry und Millie, besonders wegen Harry. Millie konnte das aushalten, das hatte sie schon seit Jahren bewiesen. Aber Harry würde nie mehr derselbe sein.
    Als Jim mit den Drinks zurückkam, tranken sie schweigend, und als Peter ohne ein weiteres Wort in sein Zimmer ging, fürchtete Constance schon, daß Jim eine Bemerkung über sein Benehmen machen würde, aber er tat es nicht.
    Nach einer Weile sagte er stattdessen: »Das wird unangenehm werden. Jetzt wird es keine gemütlichen Familientreffen mehr geben.«
    Constance antwortete nicht. Sie wußte, daß er Recht hatte und sich irgendwie darüber freute. Aber sie würde die Zusammenkünfte vermissen, denn Millie und Harry waren die einzigen Freunde, die sie außerhalb ihrer vier Wände hatte. Ihre Bridgepartner hatte sie nie als Freunde betrachtet.
    »Glaubst du, daß sie wieder nach Hause kommt?« fragte Jim.
    »Eigentlich nicht. Aber wo immer sie hingeht, sie wird wahrscheinlich auf die Füße fallen.«
    Er stand auf und sah mit seinem Glas in der Hand auf Constance hinunter. »Du warst recht schweigsam, was ihre übrigen Fehltritte betrifft.«
    »Ich hatte es Ada versprochen.«
    »Auweia! So viel zum Tema Versprechungen. Sie muß geglaubt haben, daß du das Versprechen halten würdest, sonst hätte sie’s niemals versucht. Im Grunde ist Ada dumm, genau wie ihr Vater.« Er stürzte den Rest seines Drinks hinunter und

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