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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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»Schade.«
    Till trat näher und betrachtete die Tatortfotografien. »Bist du auf etwas gestoßen?«
    »Ich suche nach dem gemeinsamen Nenner, tappe aber noch im Dunkeln. – Ein Mörder und ein Brandstifter … Worauf sollen die Kollegen von den Revieren noch achten?! Wir können nicht an jeder Ecke einen Polizisten postieren. So viele Leute haben wir nicht.«
    Till grinste. »Ach ja, das mit dem Brandstifter dürfte sich bald erledigt haben. Ich habe eine verdammt heiße Spur.«
    »Hast du es Schneider gesagt?«
    »Ich habe Helge Bergkamp angerufen. Verdammt, wegen der Briefe habe ich ganz vergessen, ihn zu fragen, ob sie schon weitergekommen sind.«
    Trevisan zeigte auf sein Telefon. »Tu dir keinen Zwang an.«
    Till wählte Bergkamps Nummer. »Hallo, Helge, was macht die Überprüfung? Habt ihr den Kerl schon?«
    »Schneider hat die Sache erst mal auf Eis gelegt«, antwortete Helge Bergkamp. »Er hat mich zu einer anderen Überprüfung nach Sande geschickt.«
    Tills Gesicht lief puterrot an. »Was soll das? Ich habe dir gesagt, der Tipp ist hundertprozentig. Glaubst du, ich hätte dich angerufen, wenn ich mir nicht sicher wäre?«
    »Schneider ist der Boss.«
    »Wenn du es nicht machen willst, dann …«
    »Morgen ganz sicher, ich habe sowieso in der Gegend zu tun«, versprach Helge.
    »Wenn ich morgen kein Okay von dir bekomme, dann gehe ich selbst los. Aber ihr werdet dann ganz schön doof dastehen«, drohte Till.
    »Keine Angst, ich kümmere mich darum«, versprach Helge.
    Till knallte den Hörer zurück auf die Gabel. »Da gebe ich einen einhundertprozentigen Hinweis und die legen den auf Eis, als hätte ein anonymer Spinner angerufen!«
    Trevisan faltete die Tatortskizze zusammen. »Geht es um eine Sache, die du mit Monika angeleiert hast?«
    Till nickte. »Ja, wegen der Bibelsprüche aus dem jüdischen Pentateuch.«
    Trevisan erinnerte sich. »Wenn Schneider es nicht macht, dann bringst du es morgen zu Ende. Und nimm Monika mit. Wenn jemand fragt, hab ich euch geschickt.«
    Tills Augen glänzten.

 
     
34
    Till hatte unruhig geschlafen und war an diesem trüben Mittwochmorgen früh ins Büro gefahren. Er setzte sich an seinen Schreibtisch, ließ die Tür zu seinem Zimmer offen stehen und beobachtete ungeduldig den Flur. Er musste beinahe eine halbe Stunde warten, bis Monika Sander auftauchte, und sprang auf, als er ihre Stimme hörte. Sie war in Begleitung von Anne Jensen.
    »Moin, Monika – ich muss dringend mit dir reden.«
    Er nahm sie mit in sein Büro, schloss die Tür und erzählte ihr von Goldbecks Anruf und Trevisans Vorschlag, die Überprüfung in Schortens selbst durchzuführen.
    »Bist du dir sicher?«, fragte Monika. »Das wird Ärger geben, wenn Schneider es erfährt.«
    »Ich habe die Sache mit Goldbeck angeleiert, jetzt bringe ich sie auch zu Ende. Ich kann nichts dafür, dass sich Schneider nicht für mein Ermittlungsergebnis interessiert und lieber nach dunklen Corsas suchen lässt.«
    Monika nickte entschlossen. »Dann ruf an, ich komme mit.«
    Kaum zehn Minuten später fuhr Till zusammen mit Monika im weißen VW Passat nach Schortens. Frau Dahms erwartete sie.
    Mathilde Dahms wohnte in einem kleinen Häuschen an der Wilhelmshavener Straße in Accum, einem Ortsteil von Schortens. Sie legte offenbar viel Wert auf ein sauberes Erscheinungsbild, nur der Regen trübte den Eindruck des gepflegten Vorgartens und der sauberen Wege um das Haus ein wenig.
    Till und Monika standen vor dem Gartentor, als die Haustür geöffnet wurde und eine kleine, zierliche Dame mit ergrauten Haaren den beiden freundlich zuwinkte. »Guten Tag, Sie wollen bestimmt zu mir!«
    »Frau Dahms?«, fragte Till.
    Die Frau nickte lächelnd. »Kommen Sie nur herein, ich habe schon einen Tee aufgesetzt. Das Wetter ist heute wieder furchtbar. Herr Goldbeck hat gesagt, dass Sie kommen werden.«
    Die alte Dame führte Till und Monika in die Stube. Überall standen Nippesfigürchen herum, auf dem Schrank, der Kommode, dem Tisch. Till schätzte ihre Zahl auf weit über hundert. Frau Dahms bot Monika und Till Platz auf dem weichen Sofa an und verschwand in der Küche. Der aromatische Duft von Kräutertee zog durch das Haus. Mit einer dampfenden Kanne kehrte sie zurück.
    »Es freut mich, dass inzwischen auch Frauen bei der Polizei arbeiten«, sagte sie, als sie Tee einschenkte. »Das macht den Beruf so menschlich.«
    Monika nickte lächelnd.
    »Frau Dahms, Herr Goldbeck hat mir Ihre Adresse gegeben, weil Sie etwas wissen, das

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