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Das Haus in den Wolken

Titel: Das Haus in den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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Zimmer, so dicht bei ihr, konnte er ihre körperliche Nähe spüren. Er roch ihr Parfüm und konnte jede Pore ihrer zarten, hellen Haut erkennen. Sein Verlangen, sie zu berühren, die Wärme ihres Körper zu fühlen, war beinahe überwältigend.
    Plötzlich rief sie: »Gott, hoffentlich hat Muriel nichts damit zu tun! Aber sie ist ein dummes Ding, und zutrauen würde ich es ihr.«
    Er nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf den Schreibtisch. Dann küsste er sie. Ihr weiches platinblondes Haar strich sanft über sein Gesicht, er atmete ihren warmen Duft. »Elaine«, flüsterte er. Sie schloss die Augen, und als sie den Kopf in den Nacken legte, bedeckte er ihren Hals mit Küssen. Alle Gedanken, alle Berechnung schmolzen dahin, es blieb nichts als das Verlangen. Um sie herum stoben Papiere vom Schreibtisch auf und flatterten zu Boden.
    Doch plötzlich entzog sich Elaine seiner Umarmung. »Nein, Richard«, sagte sie. »Das dürfen wir nicht. Freunde…« Sie lächelte nervös. »…wir wollen doch Freunde sein, haben Sie das vergessen?«

    Am Vormittag rief Isabel die Vermittlungsagentur für Hauspersonal wegen des Dienstmädchens an, das schon wieder krank war, vereinbarte Termine beim Friseur und bei der Damenschneiderin und brachte den Hund, der nicht mehr fressen wollte, zum Tierarzt.
    Sie fand das Indiz beim Aufräumen. Die kalten Januarwinde waren von mildem, frühlingshaftem Wetter abgelöst worden, deshalb hatte Richard an diesem Tag seinen Mantel nicht angezogen, sondern an der Garderobe im Vestibül hängen lassen. Isabel nahm den Mantel vom Haken, um ihn in den Kleiderschrank zu hängen, jedoch nicht ohne vorher die Handschuhe und den Schal aus den Taschen zu ziehen. Zwischen den Handschuhen fand sie ein zerknittertes Stück Papier. Sie strich es glatt. Es war eine Rechnung von einem Blumengeschäft, auf Richards Namen ausgestellt. Für ein recht üppiges Bouquet, nach dem Preis zu urteilen. Der Blumenstrauß war Richard gestern in sein Büro geliefert worden.
    Isabel setzte sich aufs Bett. Sicher gab es eine völlig vernünftige Erklärung dafür, sagte sie sich. Richard hatte einem alten Freund oder Kollegen, der vielleicht krank war, Blumen geschickt. Oder eine der Stenotypistinnen bei Finboroughs war in Ruhestand gegangen.
    Aber unwillkürlich glitt ihr Blick zum Frisiertisch, auf dem das Schächtelchen mit den Perlen-Achat-Ohrringen lag, die Richard ihr bei ihrer Rückkehr aus Cornwall geschenkt hatte. Mit einem Satz sprang sie plötzlich auf, riss das Fenster auf und warf das Schächtelchen in hohem Bogen in den Garten hinaus.

    Philip setzte Steffie in Enfield ab, wo sie mit ihren Eltern wohnte, und fuhr zurück nach London. Das Motorrad, mit dem er unterwegs war, eine 600er Ariel, hatte er sich erst vor Kurzem gekauft, und er wollte auf dem Nachhauseweg bei seinen Eltern vorbeifahren, um sich Werkzeug von seinem Vater auszuleihen und die Einstellung noch etwas zu justieren. Er bastelte gern selbst an seinem Motorrad herum, um das Beste aus der Maschine herauszuholen.
    Er rollte die Auffahrt hinauf und stellte das Motorrad vor der Garage ab. Als er ins Haus trat und eben einen Gruß rufen wollte, hörte er erhobene Stimmen. Er ging durchs Vestibül und blieb vor der Tür zum Salon stehen. Die Stimme seines Vaters war leise und wütend, die Worte konnte er nicht verstehen.
    Dann flog von innen krachend etwas gegen die Tür, und seine Mutter schrie: »Für wen waren die Blumen?«
    Philip rührte sich nicht. Sein Vater entgegnete: »Wenn du es unbedingt wissen musst: Sie waren für Miss Dobson. Sie hat einen Verlust in der Familie.«
    Â»Du Lügner!« Die Stimme seiner Mutter überschlug sich beinahe. »Ich habe Miss Dobson angerufen! Sie hat gesagt, es geht ihr bestens!«
    Â»Du hast meine Sekretärin angerufen?«
    Â»Ja, Richard! Ich muss Gewissheit haben! Und du sagst mir ja nicht die Wahrheit! Wer ist sie? Sag mir ihren Namen! Ich will ihren Namen wissen!«
    Philips Hand schien am Türknauf festgefroren zu sein. Sein Vater schrie seine Mutter an, sie benehme sich wie ein Fischweib. Was seine Mutter darauf antwortete, klang wie ein bösartiges Zischen ohne Worte. Von einer schrecklichen inneren Kälte erfasst, ging Philip auf Zehenspitzen leise wieder aus dem Haus.
    Er schraubte an seinem Motorrad herum, aber

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