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Das Haus in den Wolken

Titel: Das Haus in den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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Stoff, nicht die rote Jacke und den blauen Rock, aber sie war unverkennbar die Frau von dem Porträt. Sie roch ihr Parfum, als sie sich über sie beugte und ihr einen Kuss auf die Wange gab.
    Â»Philip hat sich um dich gekümmert, wie ich sehe.« Liebevoll strich sie ihrem Sohn über die Wange. »Hattest du einen schönen Tag, Schatz?«
    Â»Großartig, Mama. Wir sind bis nach Swanscombe gekommen, aber dann hatte Blackie eine Reifenpanne und ist in einem Straßengraben gelandet. Wir sind richtig nass geworden, als wir das Motorrad wieder herausgezogen haben.«
    Â»Dann geh dich jetzt umziehen, du willst dir doch keine Erkältung holen. Und bring die Kuchenplatte zurück in die Küche. Wenn du das getan hast, weck bitte den armen Basil. Sonst bleibt er noch die ganze Nacht hier. Sag ihm, Mrs. Finch macht ihm etwas zu essen.« Dann wandte sich Mrs. Finborough an Ruby. »Möchtest du jetzt dein Zimmer sehen, mein Kind?«
    Ruby folgte Mrs. Finborough die Treppe hinauf. Am Ende eines Korridors öffnete sie eine Tür.
    Â»Dein Zimmer liegt gleich neben Saras. Ich dachte, das gefällt dir vielleicht.«
    Das Zimmer war saphirblau gestrichen, und der blaue Stoff der Vorhänge und der Tagesdecke auf dem Bett war mit weißen Gänseblümchen gemustert. Eine weiße Kommode stand darin und ein Frisiertisch, an den Wänden hingen Bilder von der See, den Boden bedeckte ein blau-weiß gestreifter Teppich. Der kleine Bücherschrank war vollgestopft mit Büchern.
    Ruby war hingerissen und konnte vor Entzücken kein Wort hervorbringen. Als Mrs. Finborough sie fragte: »Gefällt es dir?«, nickte sie nur heftig mit dem Kopf.
    Mrs. Finborough zeigte Ruby, wo sie ihre Kleider aufhängen konnte und wo das Badezimmer war. Dann sagte sie: »Versuch, dir keine Sorgen um deine Mutter zu machen, Ruby. Sobald die Ärzte sagen, dass es ihr gut genug geht, besuche ich sie mit dir zusammen. Und du kannst ihr natürlich schreiben, sooft du willst. So, und jetzt mach dich frisch und kämm dir die Haare, und dann sehen wir mal, wo Sara ist.«
    Nachdem Ruby sich das Gesicht gewaschen und ihr Haar in Ordnung gebracht hatte, führte Mrs. Finborough sie wieder hinunter und ging mit ihr in den Garten hinaus. Es war sehr kalt und schon dunkel, Terrassen, Wege, Blumenbeete und die knorrigen alten Bäume waren nur noch undeutlich zu erkennen.
    Ein Licht und lautes Gelächter lockten sie zum anderen Ende des Gartens. Bei der Aussicht, gleich Sara Finborough zu begegnen, kehrten Rubys Befürchtungen zurück. Nach ihren Erfahrungen an verschiedenen Schulen, die sie besucht hatte, solange ihr Vater sich das Schulgeld noch hatte leisten können, erwartete sie eine ganz bestimmte Sorte Mädchen – hübsch, sorglos, mit schönen Kleidern und der Vorstellung, dass das ganze Leben nur aus Ponyreiten und Weihnachtsvorführungen im Theater bestand; ein Mädchen mit einem eng geknüpften Freundeskreis, an dessen Rand Ruby manchmal geduldet werden würde.
    Der Teich am Ende des Gartens war groß und rund und mit Trittsteinen eingefasst. Jetzt, bei diesem kalten Wetter, war er zugefroren, und im Lichtschein konnte Ruby drei Gestalten auf dem Eis ausmachen. Sie erkannte Theo Finborough und seinen Freund, die dritte Gestalt war ein Mädchen.
    Sara Finboroughs wellige Haare waren rotblond und zu einem kinnlangen Pagenkopf geschnitten, ihre Gesichtszüge ebenmäßig, ihre Bewegungen ungezwungen und anmutig. Als Ruby Sara jetzt zum ersten Mal erblickte, wünschte sie sich einen Augenblick lang nichts sehnlicher, als selbst so unbestreitbar schön zu sein.
    Mrs. Finborough sagte: »Sara, komm Ruby begrüßen. Ruby wird jetzt eine Weile bei uns wohnen.«
    Sara schlitterte an den Rand des Teiches und sagte Guten Tag. Mrs. Finborough meinte: »Es wird langsam Zeit hineinzugehen. Es ist schon sehr kalt.«
    Sie waren auf dem Weg zurück ins Haus, als Sara Ruby ansah und sagte: »Du kannst mir morgen helfen, mein Kaninchen zu beerdigen, wenn du willst, Ruby.«
    Ruby war gerührt. »Ja, gern. Woran ist es denn gestorben?«
    Â»An Altersschwäche, glaube ich. Ich will einen Kranz binden, aus Efeu. Dunkelgrüne Blätter sind doch richtig trauervoll, findest du nicht?« Sara drehte sich zu ihr um, und Ruby sah, dass sie die gleiche Augenfarbe hatte wie ihre Mutter, ein helles Grünblau.
    Eine Weile redeten sie über

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