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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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ihm halt vergeben. Seit wann bist du so ein schmieriger kleiner Wanderprediger?“
    „Er ist dein Dad. Er ist derselbe Dad wie immer.“
    „Nicht derselbe. Er ist ‘ne Tunte, schon vergessen?“
    Die Haustür knarrte und wurde zugezogen. Faith rief nach oben: „Alles in Ordnung bei euch?“
    „Was glaubt sie denn?“ Remy zog eine Grimasse und griff nach der Katze, die über ihr Bett spazierte, als gehöre es ihr. Gast und Fleckchen hielten sich noch immer am liebsten in Remys Zimmer auf. Sie waren das Einzige, was Remy an diesem Haus mochte.
    „Wir sind okay“, rief Alex in den Flur.
    „Wann wird dir endlich klar, dass Mom diese dummen Fragennur aus Neugier stellt? Es interessiert sie im Grunde gar nicht, ob es uns gut geht. Sie fragt nur aus Gewohnheit.“ Remy zog Gast an ihre Brust. Die Katze wand sich kurz und fügte sich dann in ihr Schicksal.
    „Das ist Quatsch.“ Alex klang entrüstet. „Du hasst alle Leute.“
    „Yeah, vor allem dich.“
    „Weißt du, früher habe ich mir gewünscht, du zu sein, aber jetzt fände ich das ganz furchtbar.“ Er zog ab.
    Seltsamerweise verletzte sie das. Sie wollte nicht Alex’ Freundin sein. Wozu auch? Aber seine Bewunderung hatte ihr immer gefallen. Sie war die Clevere, die Beliebte, die Gute. Er war immer neidisch auf sie gewesen, und das hatte sie gut gefunden.
    Sie versuchte ihn zu vergessen, indem sie ein paar Sachen in den Rucksack warf, den sie zu Megan mitnehmen würde. Als Faith wieder hochkam, um nach ihr zu sehen – wie eine Gefängniswärterin, die ihren Rundgang machte –, war sie fast fertig.
    „Sally wird gleich da sein“, sagte Faith.
    „Du musst mich nicht alle naselang daran erinnern.“
    „Alex ist auch fertig, und ich muss noch etwas besorgen. Stört es dich, wenn ich schon aufbreche? Alex meint, es macht ihm nichts aus, allein zu bleiben, wenn du vor ihm abgeholt wirst.“
    Remy presste sich die Faust an die Brust, als hätte sie einen Herzinfarkt. „Du meinst, ich darf wirklich länger als fünfzehn Minuten ohne dich in diesem Haus bleiben?“
    Faith’ Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Vielleicht nicht.“
    Remy merkte, dass sie den Bogen überspannt hatte. „Natürlich kannst du gehen, Mom. Wir kommen zurecht. Ich werde die Tür gut abschließen, wenn ich das Haus verlasse, und werde auch Alex daran erinnern.“
    Faith fixierte sie. „Ich spiele nicht gerne die Gefängnisaufseherin.“
    „Du nimmst das alles zu ernst.“
    „Ich halte es für ernst. Du nicht?“
    „Ich will nur meine Ruhe haben. Ich möchte nicht, dass andere Leute sich meinen Kopf zerbrechen und über mein ganzes Leben bestimmen.“
    „Du willst erwachsen sein, aber das bist du nicht.“
    „Lass uns einfach so tun als ob, ja? Nur für eine halbe Stunde. Ich bleibe hier, und du kannst gehen. Und ich werde das Haus nicht abfackeln und mir auch kein Kokain reinziehen, während du weg bist.“
    „Remy, du müsstest dich mal reden hören! Willst du, dass alle, die dich lieben, das bereuen?“
    Faith’ Äußerung erinnerte sie stark an das, was Alex ihr an den Kopf geworfen hatte. „Lass mich einfach in Ruhe!“ Da Gast gerade nicht in Reichweite war, griff sie nach einem Kissen und schlang die Arme darum.
    „Wir werden weiterreden, wenn du von Megan zurückkommst.“
    „Ich will nicht reden.“
    Faith sah aus, als wolle sie noch etwas sagen, besann sich aber eines Besseren. „Vergiss es erst mal und genieß den Abend.“
    Ein paar Minuten später wurde die Haustür zugezogen. Von Faith’ Schlafzimmerfenster beobachtete Remy, wie ihre Mutter die Straße überquerte und über den Gehweg zu ihrem Auto lief. Sie wartete, bis Faith wirklich losgefahren war. Dann schloss sie die Zimmertür und griff nach dem Telefon.
    Während sie es klingeln ließ, betete sie, dass jemand abhob. Nach dem vierten Klingeln meldete sich Megan. „Hey, Meg“, begrüßteRemy sie. „Ich dachte schon, ich erwische dich nicht mehr.“
    Sie hörte ihrer Freundin zu, die sich darüber ausließ, wo sie gewesen war und warum sie nicht schneller abgehoben hatte. „Ich komme nicht“, sagte Remy, als Megan Luft holte. „Mir ist übel. Ich warte noch ein Weilchen und hoffe, dass es besser wird. Wenn ja, komme ich später.“ Sie hatte genug Geld gespart, um ein Taxi nach McLean zu bezahlen. Das hieße, dass sie kein Weihnachtsgeschenk für Alex kaufen konnte, aber dazu war sie sowieso zu sauer.
    Sie ließ Megans Geplapper noch eine Weile über sich ergehen. „Ich muss

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