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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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halben Stunde.“ Faith trat zu ihr ans Fenster. „Wenn du dich mit dem Duschen beeilst, hast du noch Zeit fürs Frühstück.“
    „Ich habe keinen Hunger.“
    Faith wusste, dass im Moment jeder Überredungsversuch zwecklos wäre. Dafür fehlten sowohl ihr als auch ihrer Tochter im Moment die nötigen emotionalen Reserven. „Ich schaue mal nach Alex. Ich glaube, ich habe ihn schon gehört.“
    „Er ist schon angezogen. Er findet das alles aufregend, wie irgendein blödes Abenteuer.“
    „Der Glückliche, was?“
    Als Faith eintrat, räumte ihr Sohn gerade ein Bücherregal aus. Sie hatte ihn schon mehrfach gebeten, die Bücher endlich einzupacken. „Du hast nur noch eine halbe Stunde, bis sie kommen“, ermahnte sie.
    „Bin fast so weit.“
    Er blickte auf und grinste sie an, und sie musste zurücklächeln. „Ich sehe dich dann unten, sobald du fertig bist. Es gibt Saft und Müsli.“
    In der Küche schenkte sie in alle Gläser Saft ein und holte die Milch aus dem Kühlschrank. Die übrigen Lebensmittel waren schon verpackt, die Fächer gereinigt. Der kleine Kühlschrank, den sie für das Reihenhaus bestellt hatte, war noch nicht geliefert worden. Mindestens ein paar Tage lang mussten sie ohne ihn zurechtkommen.
    Bevor sie das Müsli verteilen konnte, läutete es an der Tür. Die Packer konnten es nicht sein, denn sonst hätten die Hunde der Nachbarn längst angeschlagen. Während sie zur Tür ging, nippte sie an ihrem Glas. Draußen stand David.
    Sie war so überrascht, dass sie den Saft im Mund behielt. Sobald sie wieder schlucken konnte, fragte sie: „Was machst du denn hier?“
    Er hielt eine Papiertüte hoch. „Ich bringe euch Frühstück.“ Er machte einen Schritt auf sie zu. „Faith, ich weiß, wie schwer das ist. Ich wollte dir helfen.“
    „Jetzt hier aufzutauchen hältst du für hilfreich?“
    „Lass mich mit den Kindern irgendwohin fahren, damit sie nicht im Weg stehen. Sie müssen ja nicht mit anschauen, wie ihr Leben in Stücke zerlegt wird.“
    Sie wusste nicht, was sie erwidern sollte. Bis jetzt hatte er nicht darauf bestanden, die Kinder endlich zu besuchen, und sie hattevor, es Remy und Alex selbst zu überlassen, ob und wann sie ihren Vater treffen wollten. Bis jetzt hatte keines der Kinder diesen Wunsch geäußert.
    „Sie werden sich nie an die neue Situation gewöhnen, wenn sie keine Zeit mit mir verbringen“, meinte David. „Geduld ist schön und gut, aber so funktioniert das nicht. Sie müssen erfahren, dass ich sie noch genauso liebe wie eh und je.“
    Zögerlich trat sie beiseite, um ihn hereinzulassen.
    „Ich habe Wurstbrötchen gekauft. Alex kann davon nie genug kriegen.“
    „Er kommt gleich runter. Remy braucht länger. Für sie ist es schwerer.“
    „Sie ist immer so ausgeglichen gewesen. Ich weiß, dass sie es jetzt schwer hat ...“
    „Sie hat nie etwas Schlimmes durchmachen müssen. Deshalb. Wir haben unsere Kinder unter einer Käseglocke großgezogen. Alex ist flexibel, aber Remy findet sich in einer Welt, die nicht wie im Bilderbuch funktioniert, nicht zurecht.“
    Er versuchte nicht, ihre Äußerung zu relativieren. Das überraschte Faith, denn wenn sie eine Sonnenbrille auf der Nase gehabt hatte, um die grelle Wirklichkeit nicht so wahrzunehmen, wie sie war, dann hatte er Scheuklappen getragen.
    In der Küche stellte er die Tüte auf die Arbeitsplatte, packte das Essen aus und teilte es akkurat in mehrere Stapel auf. „Hast du irgendwelche Tipps?“
    „Du fragst mich um Rat?“
    „Ja.“ Sein Lächeln vermochte das Leid in seinem Blick nicht zu überspielen. „Ich habe Angst. Angst vor meinen eigenen Kindern.“ Er schüttelte den Kopf, und sein Lächeln erstarb.
    Ausnahmsweise versuchte sie nicht diplomatisch zu sein. „Ratkönnte ich selbst gebrauchen. Ich fühle mich wie auf einem Blindflug.“
    „Du scheinst mit der Situation gut fertig zu werden.“
    „Ich habe den Eindruck, dass du auch deinen Weg gefunden hast, damit umzugehen.“
    „Ich wache jeden Morgen auf und wünsche mir, ein anderer zu sein. Dann erinnere ich mich daran, dass ich jahrelang ein anderer war und es eines Tages einfach nicht mehr ertragen konnte. Verstehst du?“
    „Bitte versuch nicht, in mir irgendein Gefühl außer Wut wachzurufen, okay? Für Mitgefühl ist es zu früh. Ich kann es noch nicht aufbringen.“
    „Gib dir Zeit.“
    „Versprich dir nicht zu viel.“
    Ihre Blicke trafen sich.
    „Weißt du, was ich mir mehr als alles andere wünsche?“ fragte er.
    „Nein. Und

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