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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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in guten Händen.“
    Er erkannte, dass er gerade die Transformation einer Frau von der Ehefrau zum Single erlebte. Faith unternahm erste Gehversuche in ihrer neuen Rolle.
    „Keine Panik, sowohl Sie als auch Ihre Küche können sich auf mich verlassen.“
    „Also, ich kümmere mich um den Tisch.“
    Solange sie im Esszimmer war, versuchte er, ein Bild von der Lage zu gewinnen. Allerdings gab es nicht viel zu sehen. Ein Blick auf den Kabelsalat in der Vorratskammer, und ihm standen die Haare zu Berge. An einem selbst gebastelten Spleiß war die Isolierung durchgeknabbert, sodass die Katastrophe nur noch eine Zeitfrage war.
    „Hier gab’s Ratten oder Mäuse“, rief er ihr zu. „Und diese Leitungen sind tödlich.“
    Sie kam zurück in die Küche. „Müssen wir evakuiert werden?“ Er bemühte sich, den Verlauf der Kabel zurückzuverfolgen.
    „Nein, aber benutzen Sie auf keinen Fall diese Steckdose.“ Er zeigterechts neben den Ofen. „Wenn Sie irgendwo Klebeband haben, würde ich sie am liebsten sofort zukleben, damit Sie es nicht vergessen.“
    „Mal schauen, was ich finden kann.“
    Als sie ein paar Minuten später mit einer Rolle wieder auftauchte, steckte er unter dem Waschbecken und begutachtete die Wasserleitungen.
    „Ich klebe die Steckdose zu“, sagte sie.
    „Sie brauchen einen Elektriker, Faith. Dieser Raum ist eine Zeitbombe. Sobald Sie den neuen Kühlschrank anschließen, kann das Ganze in die Luft fliegen. Hier ist seit sehr, sehr langer Zeit nichts mehr gemacht worden.“
    „Meine Mutter hat es nicht ertragen, sich um das Haus zu kümmern.“
    „Um den Schauplatz des Verbrechens? Die Entführung muss Ihnen allen sehr zu schaffen gemacht haben.“
    „Über das Haus wurde so gut wie nie gesprochen. Und über die Entführung erst recht nicht. Was ich darüber weiß, habe ich von anderen erfahren. Und was die wussten, hatten sie vermutlich aus den Zeitungsberichten.“
    „Das wundert mich.“
    „Würde es nicht, wenn Sie meine Eltern kennen würden.“
    Den letzten Satz hatte sie so leise gesprochen, dass er nicht sicher war, ob er ihn richtig verstanden hatte. „Politiker wissen besser als alle anderen, wie man ein Geheimnis wahrt.“
    Sie wechselte das Thema. „Ich nehme an, das ist eines von den Problemen, die ich nicht selbst angehen sollte.“
    Er zog den Kopf zurück, der eben noch unter dem Waschbecken gesteckt hatte. „Es sei denn, Sie sind Elektroingenieurin.“
    „Aber man kann es reparieren?“
    „Ja, sicher.“ Er hockte auf dem Boden und blickte zu ihr hinauf. „Genau wie die Wasserleitungen.“
    „Sagen Sie mir die ganze Wahrheit.“
    „Die gute Nachricht: Die Wasserleitung kann das Haus nicht in Brand setzen. Die schlechte: Sie könnten eine Arche brauchen.“
    „Wie viel Zeit bleibt mir, um sie zu bauen?“
    „Eine Weile. Kümmern Sie sich erst um die Kabel. Aber bevor Sie sich einen Fachmann ins Haus holen, müssen Sie genau wissen, was Sie wollen. Möchten Sie einen Geschirrspüler anschaffen? Einen Müllschlucker? Wollen Sie den Grundriss beibehalten?“
    Sie wirkte wie erschlagen. „Ich habe noch nicht einmal ganz ausgepackt.“
    „An Ihrer Stelle würde ich gar nicht weiter auspacken. Nur das Allernötigste. Wenn die Renovierungen erst einmal angefangen haben ...“
    „Ich kann mir nicht viel leisten. Wasser- und Stromleitungen, okay, aber mit diesen Schränken werde ich noch eine Weile leben müssen.“
    Pavel gefiel es, zu ihr aufzuschauen. Der Blickwinkel machte viel aus. Aus dieser Perspektive konnte er die sanften Kurven unter ihrer konturlosen Bluse und Hose besser erkennen. „Wir sollten beim Essen einfach ein paar Ideen entwickeln und diskutieren.“ Widerstrebend stand er auf. „Ich muss mir die Hände waschen.“
    Als er aus dem Bad kam, teilte sie im Esszimmer alles in zwei gleich große Portionen. Er sog den Duft ein, und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. „Ich habe um sechs gegessen, aber ich kann schon wieder.“
    „Es ist göttlich. Ich musste kosten, um festzustellen, ob es heiß genug ist.“
    „Ich werde Ihnen eine Liste mit den besten Imbissbuden machen. Bis die Küche fertig ist, sind Sie auf solche Läden angewiesen.“ Er setzte sich auf den freien Stuhl und griff zur Gabel.
    „Also, das ist furchtbar nett von Ihnen. Alles. Dabei bin ich praktisch eine Wildfremde für Sie.“
    „Gerade wild genug.“
    Wieder erklang ihr sinnliches Marlene-Dietrich-Lachen. „Dass wir eine Ratte haben, wusste ich übrigens. Remy hat sie

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