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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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sein.“
    „ Du meinst die
Seelen.“, berichtigte Kate ihn, doch er nahm es nicht wahr.
    „ Es ist
möglich, dass ich es mir nur einbilde, aber wenn ihr strahlendes
Licht auf meine Haut fällt, fühle ich mich hellwach.“
    „ Wenn es
stimmt, dann liegt es sicher an der Farbe der Schuppen. Es könnte
zum Beispiel davon abhängig sein, wann die Drachen geboren
werden. Passiert es am Tag, werden sie braun. Geschieht es aber in
der Nacht, dann leuchten sie weiß.“, stellte Kate ihre
Vermutung auf.
    „ Klingt
logisch.“, meinte auch Alessio.
    „ Hey Chef!“,
rief Lee und drehte sich grinsend zu ihm um. „Sieht ganz schön
nach Schneesturm aus, findest du nicht.“, sagte er und nickte
mit dem Kopf Richtung Himmel, an dem sich einige dunkle Wolken
zusammenbrauten. Alessio blieb stehen und sah besorgt nach oben,
während Lee fröhlich weiter rückwärts lief.
    „ Ich schlage
vor, wir bauen das Zelt auf und warten darin, bis das Unwetter
vorübergezogen ist.“, entschied Alessio.
    Sie hatten Glück.
Gerade, als sie fertig waren, fing es an zu schneien.
    Kate fühlte
sich wie eine Gefangene, in dem viel zu kleinen Zelt. Schweigend
saßen sie eng beieinander und hörten auf die Geräusche
des Waldes. Die Zeltwände schwankten heftig und Kate
befürchtete, sie würden jeden Moment weggerissen werden.
Der Wind bereitete ihr Unbehagen, auch wenn er nicht halb so schlimm
wie ein Gewitter war. Sie hätte vieles dafür gegeben,
sicher in einem stabilen Haus zu sitzen, mit geschlossenen Türen
und Fenstern. Sie könnte sich so lange unter der Bettdecke
verkriechen, bis es vorbei war. So hatte sie es schon immer bei dem
kleinsten Gewitter auf der Erde gemacht. Sie wusste selbst nicht
woher die Angst kam, doch selbst dieser Sturm bereitete ihr ein
ungutes Gefühl in der Magengegend.
    Es war ihr ein
Rätsel, wie Claire bei dem Lärm schlafen konnte. Sie saß,
eine Decke um die Schultern, an Molly gelehnt und wirkte vollkommen
entspannt.
    Molly selbst sah auf
ihre Hände und murmelte geistesabwesend vor sich hin. Kate
glaubte zu verstehen, dass es um die Tochter ging, nach der Molly
suchte.
    Lee schien von dem
Wetter ebenso unbeeindruckt, wie Claire. Zwar schlief er nicht, aber
sein gelangweilter Blick sagte alles.
    Sie bemerkte, dass
Alessio sie beobachtete. Er tat jedoch, als ließe er nur den
Blick schweifen, sobald sie ihn ansah.
    Sie winkelte die
Beine an, legte ihre Arme auf die Knie und platzierte ihren Kopf
darauf. Der Himmel draußen, war so dunkel, dass im Zelt nicht
viel mehr, als die Umrisse und Gesichter eines Einzelnen zu erkennen
waren.
    Kate betrachtete
ihre Füße und lauschte. Äste knackten und knarrten.
Sie bogen sich im Wind, als wollten sie mit ihm davonfliegen. Wild
tanzten Schneeflocken, so schwer wie Regentropfen, durch die Luft und
trafen prasselnd auf die dünnen Zeltwände. Der Sturm fegte
über sie hinweg, dabei rüttelte und riss er an ihnen.
    Ein Drache schnaubte
leise und Kate fragte sich, wie viel der Wind ihnen ausmachte. Sie
hatten das zweite Zelt, zur Sicherheit, auf den Boden gelassen und
die Drachen hatten sich daneben zusammengerollt. Sie hatten völlig
entspannt gewirkt, allerdings war Kate sich nicht mal sicher, ob sie
genau wie Tiere spürten, wenn ein Unwetter bevorstand.
    Nach knapp drei
Stunden war es vorbei. Der Wind hatte sich ebenso schnell gelegt, wie
er gekommen war. Die schwarzen Wolken hatten sich verzogen und nichts
als den klaren Nachthimmel zurückgelassen. Kate öffnete den
Zelteingang, wobei eine Ladung Pulverschnee hereinfiel. Irgendwie
hatten es alle außer sie geschafft, trotz des Krachs
einzuschlafen.
    Auf allen Vieren
kletterte sie hinaus ins Freie und zog hinter sich den Reißverschluss
zu.
    In der kurzen Zeit
hatte eine fast dreißig Zentimeter hohe Schneeschicht nicht nur
die Zelte versteckt, sondern auch alles Andere. Von ihren Fußspuren
war nichts mehr zu sehen und sogar die Drachen waren, bis auf ihre
Köpfe, nicht mehr als zwei vom Schnee bedeckte Hügel. Ein
Fremder hätte sie mit Leichtigkeit übersehen.
    Das Geräusch,
von Kates Schritten, veranlasste einen von ihnen den Kopf zu heben.
Mit seinen großen dunklen Augen, verfolgte der Drache sie.
    Kate schritt auf ihn
zu und streckte ihm ihre Hand entgegen. Die weiche Schnauze war warm,
zumindest empfand sie es so. Mittlerweile hatte Kate aufgegeben zu
sagen, wie warm oder kalt etwas wirklich war. Es brachte sie nur
durcheinander. Stattdessen versuchte sie sich an dem Schnee, zu ihren
Füßen, zu

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