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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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hatte sich an dem Bild der
Stadt verändert und das lag, da war sie sich sicher, nicht an
den Menschenmassen, die jetzt über die Straßen eilten.
Eine Art Nebel war am Rande der Mauern erschienen, doch Kate konnte
sich nicht erklären, aus welchem Grund die Bewohner vor Nebel
flüchteten.
    Im nächsten
Moment stand Sanny neben Kate. Sie sah beinahe so aus wie immer. Die
Grippe hatte ihr kaum zugesetzt.
    „ Los, los, wir
müssen aus dem Dorf raus.“, rief sie laut, um die Stimmen
zu übertönen und schob Kate in Richtung Wald. Mai und
Jeremie waren nicht mehr zu sehen.
    „ Aber wieso?“,
brüllte Kate zurück, während sie sich weiter drängen
ließ, denn mittlerweile war es so voll, dass es unmöglich
war stehen zu bleiben. „Außerdem ist dieser Weg, in den
Wald, kürzer.“ Sie deutete nach rechts, wo die Häuser
direkt an die Bäume grenzten. Erst jetzt sah Kate, dass auch die
Bäume anders waren. Sie ließen die Blätter hängen
und hatten eine kränkliche Farbe angenommen.
    „ Ja und wir
laufen ihnen direkt in die Arme.“, antwortete Sanny und schob
sie weiter.
    „ Wem denn?“,
wollte Kate wissen. Die Meisten schienen panische Angst zu haben und
das war es auch, was Kate beunruhigte. Eltern trugen die Kinder, die
selbst nicht besonders schnell rennen konnten auf ihren Armen. Sie
riefen nach Freunden und Familien.
    Sanny hörte sie
nicht, sie schob sie einfach weiter.
    „ Von wem
redest du? Ich sehe überhaupt nichts. Wem laufen wir in die
Arme?“, schrie Kate noch etwas lauter.
    Sie verstand diese
Welt oft nicht. Sie wusste, dass es immer besser war auf Sanny zu
hören, aber dieses Mal hatte sie absolut kein Verständnis
dafür, dass diese ihr nicht antwortete. Sie wollte stehen
bleiben, doch Sanny und die anderen Bewohner drängelten weiter.
    „ Ich sehe
keinen Grund weiterzugehen. Sanny, sag mir doch einfach vor wem ich
weglaufen soll.“, versuchte Kate es etwas ruhiger.
    „ Vor den
Finsterfürsten.“, erklang es neben ihr. Kate wandte sich
um und sah Alessio. Er erwiderte ihren Blick mit einem Lächeln.
Bei seinen Worten schossen ihr Bilder von den Kreaturen in den Kopf.
Leuchtend gelbe Augen und tiefschwarze Mäntel. Ihr kurzer
Aufenthalt in einem Tal. Vielleicht bildete sie es sich ein, aber in
diesem Moment stieg ihr ein fauliger Geruch in die Nase. Sie lief
automatisch schneller.
    Sie vermied es sich
umzudrehen und hielt sich nur an den Weg. Mit jedem Meter wuchs die
Angst, eines der hässlichen Monster könnte hinter einem
Baum hervorspringen oder sie von hinten packen. Die Menschen
verstreuten sich allmählich in alle Richtungen. Die wenigen
Sekunden die sie gerannt waren, kamen ihr vor wie Stunden. Weit vorne
sah sie Jeremies dunklen Mantel und sie glaubte auch die Mädchen
Paula, Mia und Rene zu erkennen, bei denen sie im Zimmer geschlafen
hatte. In ihrer Nähe waren nur Chris und Ted, die leicht
versetzt hinter ihr liefen und Alessio. Auch Sanny fiel mehr zurück.
    Sie sah sich nach
dem Rest um. Was war mit Eddy? Er konnte doch sicher nicht laufen?
Lee hatte sie auch kurz in der Menge erkannt und wo war Claire? Auch
wenn Kate sie nicht mochte, sorgte sie sich um Claire. Wo war sie
nur? Vielleicht sollte sie nach ihr suchen. Wer außer ihr würde
auf diese Idee kommen. Die Dorfbewohner sicher nicht. Sie waren zu
beschäftigt damit, ihre eigenen Familien zu retten. Wenn man es
so sah, gehörte Claire doch zu Kates Familie, wie auch der Rest
ihrer Gruppe. Sie versuchte die Menge zu überblicken, in der
Hoffnung irgendwo ihre schwarzen Haare zu sehen, oder wenigstens ihre
Stimme zu hören, die wie üblich herausragen würde.
    „ Kate, ich
muss dir etwas Wichtiges sagen.“, rief Alessio hinter ihr. Das
brachte sie von ihrem Gedanken an Claire weg.
    „ Kann das
nicht einen Moment warten, es passt mir gerade nicht so gut.“,
schrie sie zurück, denn das Tosen der Menge verschluckte ihre
Stimmen. Es war schon anstrengend genug zu rennen, wie sollte sie es
gleichzeitig noch schaffen ein Gespräch zu führen.
    „ Nein, kann es
nicht.“, antwortete er und griff nach ihrer Hand. Das wunderte
sie ein wenig, da er es bisher nur gemacht hatte, wenn sie zu zweit
gewesen waren und hier waren sie alles andere als allein. Allerdings
achtete in dem Gedränge sicherlich niemand auf sie. Dennoch
musste sie zugeben, dass es sie kurzzeitig verwirrte und beinahe wäre
sie gestolpert. Sie versuchte sich weiter auf ihre Schritte zu
konzentrieren. Sie lief bereits langsamer.
    „ Was kann denn
bitte

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