Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
Vordertür, noch
bevor sie jemand hätte aufhalten können.
Die Königin ist fort
Kate hätte nie
damit gerechnet sie jemals wieder zu sehen, schon gar nicht an einem
Ort wie diesem. Es war tatsächlich Dana, die mitten in der Nacht
in Liz Garten auftauchte, als hätte sie jemand herbestellt.
Der Schatten, den
sie alle gespürt hatten, hatte sie also eingeholt. Wie hatte sie
es geschafft dieses Haus zu finden, wo es doch so gut versteckt
zwischen dichten Bäumen lag?
Die Vordertür
viel hinter Sanny ins Schloss. Sie war aufgestanden, um Claire
nachzulaufen, als sich niemand sonst gerührt hatte. Sie alle
waren zu geschockt, von dem Anblick des Mädchens, welches sie
verraten hatte. Mai war die Erst, die ihre Stimme wiederfand.
„ Ich rede
nicht mit ihr, was sie auch will.“, sagte sie böse und
folgte Sanny nach Draußen. Dana rührte sich nicht.
Wahrscheinlich glaubte sie, dass man sie gleich wieder fortschicken
würde. Liz hingegen holte wie selbstverständlich einen
weiteren Teller aus dem Schrank.
„ Willst du da
draußen festfrieren?“, rief sie und winkte Dana
ungeduldig ins Haus, während sie eine riesige Portion Essen
auflud und auf einen freien Platz stellte. Kate wunderte sich sowieso
schon, weshalb Liz einen derart großen Tisch besaß,
obwohl sie alleine lebte. Wieder kam ihr der Gedanke, dass etwas mit
dieser Frau nicht stimmen konnte.
Zögernd betrat
Dana das hell beleuchtete Zimmer und setzte sich auf die vorderste
Stuhlkante. Die Sitzfläche umklammerte sie nervös mit den
Fingern. Den Kopf hielt sie gesenkt. Kate bemerkte, dass ihre dünnen
Flügel leicht zitterten.
Liz hatte die Tür
hinter ihr geschlossen und beobachtete jetzt interessiert ihre Gäste.
Für Außenstehende musste die Situation verwirrend sein.
Jeder wartete
darauf, dass ein Anderer zu sprechen begann. Kate bemerkte sogar,
dass Lee Dana gar nicht beachtete. Er schien einzig und allein
gespannt darauf zu warten, was Alessio sagen würde. Als Kate ihm
ebenfalls einen Blick zuwarf, sah er auf und Lächelte ihr kurz
zu, bevor er seine Augen auf Dana lenkte, die ihren Teller anstarrte,
als hätte sie seit langem nichts warmes mehr gegessen. Dafür,
dass sie alleine durch den Wald gelaufen war, wirkte sie jedoch
längst nicht so verhungert, wie man hätte meinen könnte.
Sie war kein bisschen abgemagert. Sie hatte hier und da ein paar
Kratzer und ihr Haar war ungepflegt, aber ansonsten sah sie aus, wie
bei ihrer letzten Begegnung.
„ Trotz deines
Verrates bist du zurückgekehrt. Was hat dich dazu veranlasst?“,
fragte Alessio mit einer Stimme, die man nur selten von ihm hörte.
Die Autorität, die er besaß kam deutlich hervor, besonders
weil er sie sonst mit Leichtigkeit verbarg. Dana traute sich noch
immer nicht, einen von ihnen direkt anzusehen und so sprach sie zu
ihrem unberührten Teller.
„ Ich bin hier,
um euch zu warnen.“, brachte sie mit Mühe hervor. Ihre
Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
„ Warnen? Wen
hast du diesmal auf unsere Spur geführt?“, fragte Lee
voller Spott, bevor Alessio die Chance hatte ihr zu antworten. Dana
schob zittrig die Finger in die Tasche ihrer Jacke und zog raschelnd
einen schmutzigen, zerknüllten Zettel heraus. Sie schob ihn über
den Tisch auf Alessio zu. Der griff schweigend danach und strich ihn
glatt. Seinem Gesicht war nichts anzumerken, doch noch bevor er ihn
lange genug angesehen hatte, um ihn wirklich zu lesen, legte er ihn
wieder zurück und schob ihn wortlos zu Kate hinüber. Stirn
runzelnd nahm sie ihn auf und fragte sich, was sie damit sollte.
Schnell erkannte sie
den Grund. Es waren keinesfalls die kompliziert verschlungenen Wörter
dieser Welt zu sehen, sondern einfache Buchstaben, wie Kate sie zu
schreiben gelernt hatte. Verwirrt sah sie zu Dana. Wie kam sie an
etwas, das in dieser Schrift geschrieben war.
Lasst mich Euch
Etwas erklären.
Die Anzeichen
werden deutlicher, aber eure Reise ist kein Fehler. Nein! Ich habe
keine Chance mehr es länger zu verschweigen. Heute wird der Tag
kommen. Meine Eingebungen und mein Herz wissen es schon seitdem eure
Reise begonnen hat. Leider kann ich euch nicht länger bei der
Aufgabe, die euch gegeben wurde, unterstützen. Niemand kann
verhindern, dass ich verschwinden werde, so wie es meine Gabe
offenbart, auch ihr könnt mir nicht helfen. Es ist unmöglich
und ich werde längst fort sein, wenn ihr das hier zu lesen
bekommt. Leider kann ich nicht sicher wissen, dass Euch mein Bote
lebend erreicht. Eine Nachricht wie
Weitere Kostenlose Bücher