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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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herrschte in ihnen. Jedes
noch so kleine Geräusch, das sie verursachten, als sie in das
Zimmer traten, klang laut und verräterisch. Alessio legte seine
Jacke und Schuhe ab und entzündete die kleine Lampe auf dem
Nachttischchen.
    „ Erst
schlafen wir Wochenlang auf dem Boden und jetzt haben wir gleich zwei
Tage hintereinander richtige Betten.“, stellte Kate fest.
    „ Freu
dich nicht zu früh. Das hier ist mit Stroh gefüllt und
lange nicht so bequem.“, sagte er und streckte seine müden
Knochen auf dem Laken aus. Kate setzte sich und strich mit den
Fingern über die Decke. Im Vergleich zu der Matratze war sie
weich, aber selbst ihre eigenen Kissen und Decken waren angenehmer
auf der Haut.
    „ Es
ist keine sehr schöne Geschichte und ich erzähle sie dir
nur, weil du mich darum gebeten hast.“, erwähnte Kate und
legte sich dicht neben Alessio. Er gab ihr Sicherheit und seine
Anwesenheit machte es leichter, darüber zu reden. Alessio
schwieg und wartete ab.
    „ Du
erinnerst dich sicher an Jenna. Nun die Geschichte hat eigentlich
nichts mit ihr zu tun, aber ich muss von vorne beginnen, damit du sie
verstehst.“, fing sie leise an zu sprechen. Sie konzentrierte
sich ausschließlich auf die Worte und nicht auf das, was sie
dabei fühlte. Sie wusste genau, dass sie es sonst niemals
schaffen würde, ihm davon zu erzählen. Es fiel ihr schon
schwer genug, es überhaupt auszusprechen.
    „ Kurz
nachdem sie in eine neue Familie gekommen ist, um genau zu sein drei
Tage später, haben wir eine neue Heimleiterin bekommen. Ich bin
wirklich dankbar, dass Jenna all das nicht mehr mitbekommen hat, aber
andererseits war sie die Einzige, die mich hätte unterstützen
können. Sie ist ein paar Jahre älter, als ich und du musst
wissen, dass die meisten Kinder um einiges jünger waren. Die
neue Leiterin war arrogant und unfreundlich, aber vor allem war sie
gierig und sie hasste Kinder, wie sie nichts anderes hasste.
    Leider war sie eine
wirklich gute Schauspielerin und hat sich nach außen perfekt
präsentiert. Ich vermute sie hatte irgendwelche Gehilfen, doch
so genau wusste es keiner. Ich kann leider nicht bestreiten, dass sie
klug war.
    Sie hat die
Kleineren geschlagen, wenn sie geweint haben, gerade so fest, dass es
keine sichtbaren Spuren auf der Haut hinterließ, damit die
Erwachsenen nichts merkten. Den Tag hat sie sich damit vertrieben,
Strafen für nichts zu verteilen. Sie liebte es besonders, die
Kleinsten das Haus putzen zu lassen, weil sie öfter geweint
haben.
    Das alles wäre
nicht so schlimm, wenn die Nächte nicht gewesen wären.“
Kate machte keine Pausen. Sie erzählte einfach weiter und die
Worte drängten sich nach vorn, als wünschten sie sich
nichts lieber, als endlich erzählt zu werden. Es war unangenehm.
Sie wollte nicht mehr reden und sie hoffte, jemand würde sie
unterbrechen, damit sie Alessio die Geschichte ersparen konnte.
Vielleicht würde er gehen, wenn er es erfuhr und dann wäre
sie wieder allein.
    „ Reiche,
angesehene Männer aus der Stadt waren die häufigsten Gäste.
Einige der Mädchen und Jungen hat sie regelrecht verkauft. Wir
konnten es nicht beweisen, doch wir alle wussten, was passiert war,
wenn wieder eines der Kinder über Nacht verschwunden war. Wir
Anderen hatten es nicht besser. Wir verschwanden ebenso plötzlich
in der Dunkelheit. Doch sobald es hell wurde, waren wir wieder da und
mussten so tun, als wäre nichts geschehen.“ Alessio
unterbrach Kate, indem er ihr die Hand auf den Mund legte.
    „ Was
erzählst du denn da?“, fragte er mit heiserer Stimme. Kate
griff nach seiner Hand, strich ihm über die Finger und lächelte
voll Bitterkeit.
    „ Ich
habe dich gewarnt.“, meinte sie nur und schloss für ein
paar Sekunden die Augen, um die Tränen zu unterdrücken. Sie
atmete tief ein, bevor sie weiter sprach.
    „ Ich
war dankbar für jede Nacht, in der wir verschont blieben, in der
kein Kind verschwand und keines von ihnen vor Angst weinte. Wir haben
mehr als einmal versucht zu flüchten. Einmal hätten wir
fast geschafft, dass ein Teil der Kinder entkam, doch sie wurden
bereits im nächsten Dorf gefunden und zurückgebracht.“
Kate machte eine kurze Pause, in der sie versuchte sich ein anderes
Bild in Erinnerung zu rufen. Das eines ganz bestimmten Mannes. Nur
ein einziges Mal war er zu ihnen gekommen.
    „ Eines
Nachts geschah alles etwas anders, als von ihr geplant. Der Mann, der
an diesem Abend kam war weder reich, noch hatte er Macht. Ich habe
mir später

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