Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
Vom Netzwerk:
Erfolg, schob Kate die Tür auf. Es schneite noch immer.
    „ Bleibt in
meiner Nähe.“, sagte Kate, als sie das freudige Gesicht
der Jüngsten sah, doch es wäre nicht nötig gewesen.
Martha hielt Melina fest, als hätte sie Angst ihre Schwester
könnte ohne Vorwarnung im Schnee verloren gehen. Melina setzte
sich sogleich auf den Boden und griff mit der freien Hand nach dem
Schnee. Martha wirkte skeptisch.
    „ Da wo ich
herkomme bauen die Kinder Figuren aus dem Schnee.“, sagte Kate,
als Melina anfing, ihn mit der Handfläche platt zu drücken.
Kate kniete sich neben sie und ließ Pariys Hand los, um eine
Kugel zu formen. Sie erklärte, wie man einen Schneemann daraus
baute und sah zu, wie Martha ihre kleine Schwester begeistert dabei
unterstützte.
    Pariy klammerte sich
währenddessen an Kates Arm und beobachtete die Beiden aus der
Ferne. Kate hob etwas Schnee auf und ließ ihn in der Hand
zerfließen. Mit ein wenig Konzentration brachte sie ihn dazu
sich aufzurichten. In kleinen Wellen schlug das Wasser über ihre
Handfläche und formte sich zu einem geflügelten Pferd,
welches sich aufbäumte und die Schwingen ausstreckte. Überrascht
starrte Pariy es an. In einem Wirbel aus winzigen Eiskristallen
verschwand es wieder und verwandelte sich in ein Diadem. Sie ließ
es zu ewigem Eis erstarren. Liz hatte ihr nicht nur erzählt,
dass es dieses Eis gab, welches so stabil war, dass es ausschließlich
von Eiswandlern erschaffen und wieder zerstört werden konnte.
Sie hatte mit ihr geübt, bis Kate es geschafft hatte. Liz selbst
hatte die Dächer ihres Hauses, aus genau diesem Eis geformt.
Eine weitere Besonderheit von ewigem Eis war, dass es nicht kalt war.
Vielleicht war es deshalb auch so schwer zu bearbeiten.
    Pariy strich mit den
Fingerspitzen über den Rand des Kopfschmuckes. Das Eis glitzerte
leicht, obwohl die Sonne sich hinter den Wolken versteckte.
    „ Krone.“,
flüsterte sie seltsam fremd.
    Kate drehte sich zu
ihr um und setzte sie ihr auf das graue Haar. Es fiel ihr wesentlich
leichter Gegenstände zu erschaffen, als sie zu zerstören.
Dennoch hatte sie viele Stunden mit Liz geübt, bis sie es
endlich zu Stande gebracht hatte, dass dieses Eis nicht schmolz, wenn
man es ins Feuer warf.
    „ Was ist das
Pariy?“, fragte Kate sie und ließ etwas direkt aus dem
Schnee wachsen. Es war ein guter Anfang, um nicht nur die
Aufmerksamkeit, sondern auch das Vertrauen des Kindes hervorzulocken.
    „ Drache.“,
antwortete sie knapp und streckte ihre Hand nach ihm aus.
Verwunderung trat auf Pariys Gesicht, als ihre Finger einfach durch
die Figur hindurch griffen. Kate ließ den Drachen aus reinem
Wasser nicht erstarren. Schnell, wie er gekommen war, verschwand er
auch wieder. Als wenig später Susann auftauchte, starrte Pariy
noch immer auf die Stelle am Boden, als erwartete sie, dass der
Drache zurückkommen würde, wenn sie nur lange genug
wartete. Die Leiterin des Dorfes kam auf Kate zu, die noch immer im
Schnee saß. Beim Klang ihrer Schritte, schreckte Pariy auf und
versteckte sich hinter Kates Rücken. Susann warf ihr nur einen
kurzen desinteressierten Blick zu.
    „ Erstaunlich.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es dir gelingt sie alle in so
kurzer Zeit vor die Tür zu bekommen.“, bemerkte sie.
Martha und Melina waren zu sehr in ihre Aufgabe vertieft, um Susann
zu bemerken. Kate lächelte.
    „ Ehrlich
gesagt, bin ich genauso überrascht.“, gab sie zu.
    „ Es ist
beinahe Schade, dass ich gekommen bin um Zweien von ihnen eine gute
Nachricht zu überbringen.“, sagte Susann traurig.
    „ Wir haben
eine Verwandte von Martha und ihrer Schwester gefunden. Sie würde
die Mädchen gerne bei sich aufnehmen.“, erzählte sie.
    „ Das ist doch
gut.“, stimmte Kate ihr zu.
    „ Das Beste
kommt erst noch. Sie hat scheinbar schon früher auf die Ältere
von den Beiden aufgepasst, dass heißt sie kennt sich aus.“,
freute sie sich.
    „ Was passiert,
wenn die Zwei gehen?“, fragte Kate.
    „ Du meinst mit
ihr.“ Mit einem Kopfnicken zeigte sie auf Pariy. Kate nickte
nur.
    „ Sie kommt in
ein anderes Zimmer, zu Gleichgesinnten. Eines der Betten ist letzte
Nacht frei geworden.“, sagte sie.
    „ Wenn ein Kind
stirbt, ersetzt ihr es einfach durch ein Anderes?“, fragte Kate
böse.
    „ So kannst du
das nicht sagen, Kate.“, meinte Susann. „Wir geben unser
Bestes, aber wir können nicht jedes Kind retten. Die Meisten
schaffen es nur, weil es uns gibt.“, fügte sie hinzu.
Vermutlich hatte sie Recht, doch

Weitere Kostenlose Bücher