Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
ist, aber nirgendwo zu finden
ist, wie sie lautet oder was sie zu bedeuten hat. Das Einzige, was
ich gefunden habe ist, dass es offenbar etwas mit den allerersten
Drachen und dem Herzen dieser Welt zu tun haben soll.“,
berichtete Alessio.
„ Und wie soll
uns das weiterhelfen?“, fragte Lee. Mai tippte sich mit der
Hand gegen die Stirn.
„ Ich habe eine
Idee.“, sagte sie langsam. „Ich hatte die ganze Zeit über
recht.“, murmelte sie vor sich hin.
„ Würdest
du uns deine Gedanken auch mitteilen, anstatt diese Andeutungen zu
machen?“, fragte Claire.
„ Das Lied.“,
bemerkte Mai abwesend. Claire sah sie an, als zweifelte sie an Mais
Verstand.
„ Es, ist die
Prophezeiung! Ich bin mir sicher.“, sagte Mai.
„ Weiß
hier irgendwer, wovon sie spricht?“ Claire sah durch die Runde.
„ Nein.“,
antwortete Lee und Sanny schüttelte den Kopf.
„ Meinst du,
wenn die erste Strophe wirklich die Geschichte, über die
Drachen, Sonnen und diese Welt zeigt, könnte die Zweite von der
Zukunft berichten?“, wollte Kate wissen.
„ Kann schon
sein.“, fing Mai an, wurde allerdings von Alessio unterbrochen.
„ Davon
sprichst du?“ Er klang wenig überzeugt. „Ich denke
eher, dieses Lied beruht ausschließlich auf Legenden über
Umbrias Entstehung. Außerdem, hast du nicht selbst all die
Jahre gesagt, dass du nur diese eine Strophe kennst? Wie kannst du
dir da sicher sein, dass es irgendwas mit einer Prophezeiung zu tun
hat?“, fragte er.
„ Ich hab nicht
alles vergessen. Ich weiß noch ein paar Zeilen.“, warf
Mai ein.
„ Könnte
mich mal jemand aufklären?“, fragte Lee.
„ Seit ich
klein bin, erinnere ich mich immer an ein Lied. Liz hat die Melodie
gesummt, erinnerst du dich? Jedenfalls geht es darin um die
Entstehungsgeschichte dieser Welt. Es heißt ein Drache namens
Maja hat sich dafür geopfert, dieser Welt Licht zu schenken. Da
sie zu der Zeit die Wächterin des Herzen war, zerteilte sie es
in fünf gleichgroße Teile und gab diese ihren Söhnen.“,
erklärte Mai.
„ Ok,
Drachenherz, Söhne, fünf Wächter. Die Geschichte kennt
jeder. Wie geht das Lied weiter?“, wollte Lee wissen.
„ Sag mal,
hörst du nie zu? Sie weiß es nicht.“, erinnerte
Claire ihn.
„ Es war
irgendetwas über die Menschen und dass sie die Macht übernehmen
wollen.“, überlegte Mai.
„ Das bedeutet
sicher Krieg, also auch nichts Neues.“, entschied Lee.
„ Es hilft
alles nichts. Wir werden nicht drumherum kommen, die Drachen selbst
danach zu fragen.“, stellte Sanny fest.
„ Dann sollten
wir keine Zeit mehr verlieren und noch heute aufbrechen.“,
sagte Alessio und erhob sich. Mai starrte ihn an.
„ Du meinst
jetzt?“, fragte sie fassungslos.
„ Es wird
gerade dunkel, was ist mit schlafen?“, wollte auch Claire
wissen.
„ Ich stimme
ihr zu. Wir sollten wenigstens bis zum Sonnenaufgang warten.“,
meinte Mai.
„ Es geht darum
die Menschen in unserem Land zu schützen, was glaubt ihr ist
wichtiger?“, konterte Alessio.
„ Ich bin
müde.“, verharrte Claire auf ihre Meinung.
„ Bist du auch
müde, Lee?“, fragte Alessio ihn.
„ Natürlich
nicht.“, antwortete dieser sofort.
„ Schön,
dann tu mir den gefallen und trag Claire, wenn sie im Laufen
einschläft. Das hast du schließlich schon mehrfach
getan.“, bat Alessio.
„ Alles was ihr
wollt, Meister und wenn ich jeden Einzelnen ins Drachenland tragen
muss.“, rief er mit gespielt ernsthafter Stimme.
„ Geh einfach
und hol die Wachen.“, entschied Alessio und Lee verschwand, um
Ted und Chris zu suchen.
„ Nun dann.
Packt eure Sachen und Claire, sieh mich nicht böse an. Wir
brechen gleich auf, ob es dir passt oder nicht.“, meinte
Alessio. „Würde es dir etwas ausmachen, Dana Bescheid zu
geben“, fügte er fragend hinzu.
„ Nein.“,
murrte Claire und verschwand.
Sobald Kate
außerhalb der Sicht der Anderen war, rannte sie los. Ihr Zimmer
lag nicht weit entfernt von den bunten Häusern. Achtlos schmiss
sie ihre Sachen in den Rucksack und lief eilig zu dem Haus hinüber,
indem sie Pariy untergebracht hatten. Sie konnte nicht gehen, ohne
sich zu verabschieden. Bevor sie die Tür öffnete, atmete
sie ein paar Mal tief ein, um sich zu beruhigen.
Das Mädchen von
vorhin war nicht mehr da und die meisten Kinder schliefen. Pariy
jedoch saß auf ihrem Bett und starrte aus dem Fenster, als
Kates Schritte die Stille beendeten.
„ Hey.“,
sagte sie, noch immer leicht außer Atem und lächelte. Das
Mädchen rutschte
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