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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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dass Kate sie nicht mit den
Händen umschließen konnte.
    Sie könnte
versuchen zu klettern, aber wie sollte es dann weitergehen? Wollte
sie von oben herab versuchen ins Innere zu sehen?
    Kate strich über
die Blätterwand und lief an ihr entlang. Sie bemerkte eine
Stelle, an der die Pflanzen weniger dicht wuchsen. Kate schaffte es,
nach mehreren Versuchen, sie gerade so weit auseinander zu biegen,
dass sie hindurchschlüpfen konnte.
    Kate stand nun
direkt vor einer der Palastwände, die so zerbrechlich wirkten.
Selbst wenn man seine Hand auf das Eis legte, spürte man den
Unterschied zu Glas nicht. Das war das Schwierige.
    Ewiges Eis,
geschaffen von Eiswandlern, hatte keine Temperatur. Es war nicht
kalt, so dass es jeder berühren konnte. Kate spürte den
Unterschied zu Glas nur, weil das Eis unter ihren Fingern reagierte.
Es war, als würde es ihre Haut begrüßen und sich
trotz seiner Starrheit sanft bewegen.
    Ein schwaches
Leuchten zog Kates Aufmerksamkeit auf sich. Es sah aus, als würden
im Inneren mehrere kleine Lichter herumflattern. Sie legte die Stirn
an das Eis, um hindurch sehen zu können, doch es war zu dick.
Sie hätte genau so gut versuchen können, unter Wasser ein
klares Bild zu erkennen.
    Sie ließ die
Hand in die Tasche gleiten und stieß mit den Fingerspitzen
gegen das winzige Fläschchen, in dem sich Sannys Trank befand.
Es war nicht gut, zu viel davon auf einmal zu trinken, aber heute
würde sie viel mehr von der Wärme gebrauchen können.
Liz hatte ihr andere Möglichkeiten genannt, wie sie es schaffen
konnte ihre Fähigkeit zu verstärken, aber sie wollte sicher
sein, dass es funktionierte.
    Deshalb würde
sie den Trank auch erst kurz vorher trinken, aus Angst seine
Nebenwirkungen würden zu rasch eintreten.
    Sie schloss die
Augen und atmete ganz ruhig. Es wurde Zeit hineinzugehen und sie
wusste bereits, wie sie es machen konnte. Die Drachen hatten die
Technik in ihrer Höhle angewandt. Sie waren viel stärker,
aber Kate war sich sicher, dass sie es schaffen konnte. Schließlich
würde sie eine viel kleinere Tür brauchen.
    Bevor sie ihre
Energie bündelte, dachte sie an alles, was Liz ihr beigebracht
hatte. Zuerst öffnete sie ihre Augen. Dann spürte sie den
Schnee unter ihren Füßen und das Eis auf der Haut ihrer
Handinnenflächen.
    Sie lauschte. Es
wehte kein Wind, dennoch schienen die Pflanzen leise zu rascheln.
Schnee fiel lautlos zu Boden und das Einzige, was sie wahrnahm, war
ihr eigener Atem, der so ruhig war, als hätte er nichts mit
ihrem klopfenden Herzen zu tun. Liz glaubte fest daran, dass alle
Sinne ihr helfen würden, wann immer sie ihre Fähigkeit
gebrauchte. Kein Geräusch, keine Bewegung, nichts durfte einem
entgehen.
    Wärme stieg aus
ihrem Inneren auf und wanderte in ihre Hände. Da war etwas, in
ihrer Hosentasche, kalt und drückend. Sie löste eine Hand
und schob sie hinein. Ihre Finger umschlossen etwas rundes, nicht
größer, als ein Golfball. Es war der Stein, den Liz ihr
geschenkt hatte. Sie ließ ihn achtlos in den Schnee fallen,
weil die Kälte schmerzte.
    Sie hatte bisher nie
gewusst, wie heiß ihre Haut tatsächlich werden konnte. Die
Verbrennungen, die sie dem Zirkusjungen zugefügt hatte, waren
offensichtlich längst nicht so schlimm gewesen, wie sie
angenommen hatte.
    Die Wut darüber
gab ihr Kraft. Eine weitere Sache, die sie von Liz gelernt hatte. Die
Eismauer schmolz schneller als Wachs und Kate hörte erst auf,
als ein Spalt ihr Einlass gewährte, der gerade so breit war,
dass sie sich seitlich hindurchzwängen konnte.
    Ein modriger Geruch
stieß Kate in die Nase und noch etwas war anders. Ihre Füße
fühlten nicht länger Schnee. Auch das erwartete Eis blieb
aus. Kate ging in die Knie, um im Dunkeln danach zu tasten, was ihre
Füße nicht glauben wollten. Erde. Der ganze Boden bestand
aus Erde. Freude kam in ihr auf, über etwas so vertrautes. Sie
strich mit den Fingern darüber. Warme, weiche, bröckelige
Erde. Die Wärme sagte ihr, dass sich ihre Haut wieder beruhigt
hatte und nicht länger glühte.
    Beinahe im selben
Augenblick wurde ihr schmerzlich bewusst, dass die Erde sie behindern
würde. Sie war fest davon ausgegangen, komplett von Eis umgeben
zu sein, aber die Erde konnte ihr unmöglich helfen.
    Kate sah auf, als
das flackernde Licht wieder auftauchte. Es waren Lichterfeen, die den
Raum mit ihrem Tanz zum leuchten brachten. Sie stand auf. Alles in
dem Zimmer schien aus Eis zu sein, ausgenommen der Boden.
Durchsichtige Tische und Stühle

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