Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
ist
sie glaube ich verliebt in den Stalljungen.“, kicherte Mai.
„Wenn ihre Eltern das wüssten, würden sie
durchdrehen.“
Mais Fröhlichkeit
steckte Kate an und ihre Gedanken an die Prinzessin verschwanden aus
ihrem Kopf, während sie herumalberten.
Auch nachdem Mai
gegangen war, hielt Kates gute Laune weiterhin an, was sich auf ihre
Träume ausbreitete, als sie in ihrem Bett lag. Sicher vor dem,
was in den nächsten Monaten auf sie zukommen würde.
Das
Bauernhaus
Die Sonne schien in
Kates Zimmer und bedeckte den Boden mit ihrem strahlenden Licht. Sie
fühlte sich warm an, auf ihrer Haut. Kate konnte kaum glauben,
wie sehr sich ihr Leben in den letzten 30 Tagen verändert hatte.
War sie erst seit so kurzer Zeit hier auf Umbria? Es fühlte sich
viel länger an.
Sicher lag es daran,
dass sie sich zum ersten Mal zuhause fühlte. Sie hatte sich
wirklich schnell eingelebt. Und doch zog sich ihr Magen zusammen,
sobald sie an die bevorstehende Reise dachte.
In den vergangenen
Tagen hatte sie die Gedanken ferngehalten, aber mittlerweile war es
unmöglich. Wie auch, schließlich sollten sie schon heute
aufbrechen. Die Vorbereitungen der letzten Zeit hatten es ihr immer
schwerer gemacht, an etwas Fröhlicheres zu denken.
Das Einzige was ihr
Mut machte war ihr wachsender Fortschritt, wenn sie ihre Fähigkeit
übte. Dabei waren besonders Mai und Alessio eine große
Hilfe. Wenn sie mit ihr übten gelang es ihr schneller und besser
zu arbeiten. Zwar wusste Jill viel mehr über diese Magie, wie
Mai es nannte, jedoch fiel es ihr schwerer die Technik zu erklären.
Das lag daran, dass sie selbst keine vergleichbare Fähigkeit
besaß. Dennoch hörte Kate ihr gerne zu, wenn sie die
Geschichten aus ihren Büchern wiedergab.
Nachdenklich stand
sie auf und legte sich den Träger ihrer Tasche über die
Schulter. Ihre wenigen Habseligkeiten wogen leicht darin.
Jeder sollte nur das
Nötigste mitnehmen und doch fragte Kate sich wie sie all die
Beutel und Kisten transportieren sollten, die sie in den letzten
Tagen gepackt hatten.
Erst als sie nach
draußen trat, sah sie die beiden Drachen. Sie standen auf dem
großen Platz und reckten ihre Köpfe Richtung Himmel.
Ein paar magere
Stalljungen luden die Kisten auf die breiten, schuppigen Rücken
und befestigten sie mit dicken Seilen. Es war doch weniger Gepäck
als Kate erwartet hatte.
Wenn Jill Recht
hatte, dann würden sie mindestens ein halbes Jahr fort sein.
Allein die Vorstellung für so lange Zeit keinen festen Wohnsitz
zu haben, rief ein ungutes Gefühl in Kate hervor und sie war
froh, dass sie nicht nur auf sich gestellt war.
Die Anderen hatten
den großen Vorteil, dass sie wussten wo sie Essen finden
würden. Sie kannten den Wald, selbst dann, wenn sie ihn noch nie
betreten hatten. Für Kate jedoch kam der Aufbruch viel zu rasch.
Es gab zu viel was
sie nicht gelernt hatte. Selbst wenn sie gewusst hätte, wer ihre
Feinde waren, hätte sie sich kaum zur Wehr setzten können.
Ihre Fähigkeit war in diesem Fall nutzlos und es würde auch
kaum ihr Leben retten, wenn sie ihre Angreifer mit einem Schneeball
bewarf, dachte Kate und trat näher an die Drachen heran.
„ Ich kann es
kaum erwarten. Endlich passiert mal etwas.“ Als Kate sich
umdrehte, sah sie Mai und Sanny auf sich zukommen.
„ Kannst du
denn niemals ernst sein?“, fragte Sanny.
„ Nein, wieso
auch.“, entgegnete Mai und grinste Kate zu.
„ Bist du
bereit?“, fragte Sanny sie fröhlich. Kate nickte zur
Antwort.
„ Ich hab gar
nicht gewusst, dass wir zwei Drachen mitnehmen.“, sagte sie,
während sie Mai dabei zusahen, wie sie einem der Drachen den
Kopf streichelte. Kate war sich nicht sicher, aber sie glaubte zu
erkennen, dass es Taja war.
„ Sie sind sehr
nützlich.“, meinte Sanny. „Sie können
problemlos schwere Lasten von Ort zu Ort tragen. Sie sind nicht die
schnellsten, aber sie haben sehr viel Ausdauer, deshalb werden sie
hauptsächlich als Reittiere benutzt.“
Als ihre Eltern noch
lebten, war Kate oft geritten. Sie hatten sogar mal ein eigenes Pferd
besessen, aber auf einem Drachen zu sitzen, konnte nicht sonderlich
bequem sein. Ihre Rücken waren so breit, dass sie sicher einen
Spagat machen müsste, falls sie jemals auf einem reiten würde.
Da würde sie doch lieber zu Fuß gehen.
Nach und nach trafen
alle ein. Alessio und Eddy brachten die Karten mit, die ihnen den Weg
zeigen sollten. Sie lachten und scherzten. Offenbar freuten sie sich
ebenfalls auf die Reise. Ganz im Gegensatz
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