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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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Lager auf.
    „ Es wird
nichts passieren.“, sagte Alessio, aber das überzeugte
Kate nicht.
    „ Falls doch,
wird Mai sicher aufwachen und die Drachen sind ja auch noch da.“,
beruhigte er sie.
    „ Ok und wo
gehen wir hin?“, wollte sie wissen.
    „ Das wirst du
gleich sehen.“, sagte er nur.
    Sie gingen nicht
weit, bis Alessio stehen blieb. Kate fragte sich, was es an dieser
Stelle Besonderes zu gucken gab. Hier waren nur Bäume, genau so
wie überall.
    „ Sieh dir das
an.“, sagte er und zeigte auf einen in der Nähe stehenden
Baum. Der breite Stamm war gerade gewachsen, wie der einer Tanne und
er war ebenso hoch wie jeder andere. Seine Äste breiteten sich
wie Fächer, parallel zum Boden aus.
    „ Ähm...“,
machte Kate. Auch wenn sie einen solchen Baum noch nie gesehen hatte,
wusste sie nicht, was das Tolle an ihm sein sollte.
    „ Wir klettern
hinauf.“, erklärte Alessio.
    „ Damit wären
wir wieder bei der Frage, nach der Gefahr, angelangt.“, warf
Kate ein. Alessio schüttelte den Kopf.
    „ Die Äste
sind wie eine Treppe angeordnet und eine Treppe ist nicht
gefährlich.“, erklärte er und stieg auf den untersten
Ast. Kate verdrehte die Augen, sagte aber nichts. Es war immerhin
seine Regel, wenn jemand sie brechen durfte, dann er.
    Nach einigen Metern,
konnte sie den Boden nicht mehr sehen, da die dichten Blätter
ihr die Sicht versperrten. Sie waren viel dicker und schwerer, als
von den Bäumen, die sie kannte. Wahrscheinlich konnten sie nur
so in der Kälte überleben.
    Selbst nach oben hin
wurden die Äste nicht dünner und so war Kate überrascht,
als sie plötzlich die Spitze erreicht hatten. Wobei Spitze
eigentlich das Falsche Wort dafür war, dachte sie. Vielmehr
wirkte der Baum, als hätte ihn jemand auf der Hälfte
abgeschnitten. Das Erstaunlichste jedoch war nicht der Teppich aus
Blättern, der vor ihnen lag, sondern die Aussicht. Sie waren
genau über dem Wald. Das Ende konnte man nicht erkennen, es
waren zu viele Berge in der Gegend, aber dafür sah Kate die
Weite des Waldes.
    Der Wind wirbelte
die dünnen Zweige auf, was Kate an die Wellen im Meer erinnerte.
    Ohne die vielen
hellen Sterne wäre es sehr dunkel gewesen und sie fragte sich,
warum die Nächte überhaupt schwärzer waren, als auf
der Erde? Es konnte nicht nur daran liegen, dass es kein künstliches
Licht gab, überlegte sie.
    Auch als sie nach
oben sah, hatte sie das Gefühl, das etwas fehlen würde. Da
waren Sterne und Wolken, und hinter den Wolken kamen weitere Sterne
zum Vorschein. Das erinnerte Kate an ein Bild, das sie vor langer
Zeit in einem Buch gesehen hatte. Es viel ihr wie Schuppen von den
Augen. Es war der Mond. Wieso hatte sie es nicht früher gesehen?
    Immer wenn der
Himmel wolkenlos gewesen war, hatte sein helles Licht, die Nacht
erleuchtet. Wenn sie jetzt nach oben sah, fehlte er.
    „ Es ist
wunderschön hier, aber woher wusstest du, dass wir bis nach oben
kommen würden?“, fragte Kate und ließ ihre Beine in
der Luft baumeln.
    „ Das ist eine
Eigenschaft dieser Bäume. Sie wachsen immer ein bisschen höher,
als die Umstehenden. Warum das so ist, weiß ich nicht. Früher
hat man sie in die Nähe der Dörfer gepflanzt. Man konnte
zum Schutz vor Angriffen oder anderen Gefahren hinaufklettern. Leider
gibt es nur sehr wenige davon, dabei sind sie unheimlich bequem.“,
bedauerte Alessio.
    „ Ja, so einen
hätte ich auf der Erde auch gebrauchen können. Ein super
Versteck.“, sagte Kate mit einem leisen Lächeln.
    „ Ich kann mir
immer noch nicht vorstellen, dass du niemanden dort vermisst. Du
hattest doch sicher viele Freunde.“, platzte Alessio heraus.
    „ Ich würde
eher Bekannte sagen. Ich hatte nur eine richtig gute Freundin. Sie
hieß Jenna, aber eines Tages ist sie weggezogen und ich weiß
nicht wo sie jetzt lebt. Um genau zu sein, habe ich seit dem Tag
nichts mehr von ihr gehört und das war vor mehreren Jahren.“,
erzählte sie.
    „ Kannst du
dich noch an sie erinnern?“, fragte Alessio und Kate nickte.
    „ Wie war sie?“
    „ Chaotisch.“,
lachte Kate. „Was sie auch getan hat, es ging immer schief.
Trotzdem war sie hilfsbereit und hat stets ihr Bestes gegeben.
Wahrscheinlich sind wir deshalb Freunde geworden. Seit wir uns
kennengelernt haben, war sie für mich da, bis zu dem Tag, an dem
sich unsere Wege trennten. Manchmal frage ich mich, wie es ihr geht,
was sie macht und ob sie sich noch an mich erinnert. Mittlerweile
habe ich mich damit abgefunden, dass ich es wohl nie

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