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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Wagner!«, forderte Richter Brazen ihn auf.
    »Ist Ihnen bewusst, Miss Bianchi, dass Grace Becket aussagte, sie hätte geglaubt, als Ihr Bruder sich ihrem Wagen auf eine bedrohliche ...«
    »Einspruch.« Elena Alonso war aufgestanden.
    »Stattgegeben.«
    »Mrs. Becket sagt, sie hätte geglaubt, Ihr Bruder wäre Jerome Cooper, Miss Bianchi.« Wagner schwieg einen Moment. »Und als er das letzte Mal gesehen wurde, da war sein Haar silberblond gefärbt.«
    »Millionen von Männern haben silberblondes Haar.« Alonso war wieder aufgestanden.
    »Aber sie waren nicht alle an jenem Abend dort und näherten sich auf eine bedrohliche Weise Mrs. Beckets Wagen«, argumentierte Wagner.
    »Einspruch!«, rief Alonso.
    »Auf eine Weise, die Mrs. Becket als sehr bedrohlich empfand«, korrigierte sich Wagner.
    Gina Bianchi sah ihn ratlos an. »Ich weiß nicht, was Sie von mir hören wollen.«
    »Natürlich wissen Sie das nicht«, sagte der Richter.
    »Ich habe keine weiteren Fragen an Sie, Miss Bianchi«, erwiderte Wagner. »Aber ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie sich gemeldet haben. Es muss Sie viel Kraft gekostet haben.«
    Im Zeugenstand ließ Richard Bianchis Schwester zum ersten Mal locker, beugte sich vor, vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte.
    »Die Sitzung ist unterbrochen«, verkündete Brazen. »Für eine Stunde.« Er schwieg kurz. »Und ich denke, danach hätte ich von beiden Anwälten gern eine kurze Zusammenfassung ihrer Standpunkte zu all dem, was wir eben gehört haben.«

125
    »Was war das denn eben?«, fragte Cathy Saul draußen auf dem Korridor.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher.« Saul sah Daniel an. »Was meinst du?«
    »Ich wage kaum zu sagen, was ich denke«, sagte Daniel.
    »Ich auch nicht«, flüsterte Claudia.
    Cathy sah sich suchend um. »Wo ist denn Sam?«
    »Er ist mit Grace und Mr. Wagner irgendwohin gegangen«, erklärte Saul.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Mike.
    Saul wedelte mit seinem Handy. »Ich habe versprochen, Dad und Mildred anzurufen.«
    »Und dann, nehme ich an, werden wir alle warten«, vermutete Claudia.
    »Hat irgendwer Hunger?«, erkundigte sich Robbie.
    Niemand antwortete.
    »Ich könnte eine Tasse Kaffee vertragen«, sagte Magda.
    »Da ist Sam!«, rief Saul.
    Er kam langsam auf sie zu. Seine Miene verriet nichts.
    »Was ist los?«, fragte Cathy.
    »Ich weiß auch nichts«, erwiderte Sam. »Außer dass Wagner und Miss Alonso im Augenblick miteinander reden.«
    »Irgendetwas muss Jerry dir doch gesagt haben!«
    Sam legte einen Arm um sie. »Ich bin der Letzte, mit dem im Augenblick irgendjemand reden würde.«
    »Ist Grace bei ihnen?«, fragte Claudia.
    Jetzt verriet Sams Gesicht ein wenig von seiner Anspannung. »Wir haben uns kurz gesehen, aber ich glaube, jetzt haben sie ihr einen Raum gegeben, in dem sie sich ausruhen kann.«
    »Doch keine Zelle?« Cathys Angst steigerte sich wieder.
    »Ausgeschlossen!«
    Nicht dass Sam das mit Sicherheit wusste.
    Cathy löste sich von ihm, lehnte sich gegen die Wand.
    »Was da eben passiert ist, hat doch sicher etwas Gutes zu bedeuten, oder?«, sagte Claudia.
    »Man möchte es meinen.«
    Das Sprechen fiel Sam im Moment schwer.
    »Was meinst du damit?«, fragte Cathy.
    »Hey!« Daniel hatte Sams Miene beobachtet; sein Schwager war kurz vor dem Zusammenbruch. »Es muss etwas Gutes sein, aber wir können unmöglich wissen, wie gut, daher werden wir alle einfach abwarten müssen, Schatz.«
    Sam fing Daniels Blick auf, nickte zum Dank.
    Sein Draht zu Grace’ Schwager schien mit der Zeit immer besser zu werden.
    Er nahm sich vor, ihr das zu sagen.
    Wenn der heutige Tag vorbei war.
    Was auch immer geschehen würde.

126
    Als sich Elena Alonso nach der Pause erhob und an das Gericht wandte, tat sie es, um den Richter angesichts der Entwicklungen des Vormittags zu bitten, dem Verteidiger zuerst das Wort zu erteilen.
    »Erteilt«, sagte Richter Brazen.
    Sam saß da, Cathy links von ihm, Saul zu seiner Rechten. Er hatte die Beine übereinandergeschlagen und die Hände über dem rechten Oberschenkel gefaltet. Sein Blick folgte Jerry Wagner, als er sich von seinem Platz erhob, und kehrte dann wieder zurück zu Grace.
    Sie sah ihn an.
    Ihre Augen erschienen ihm so blau und klar wie noch nie.
    Er verspürte einen heftigen Drang, sie bei der Hand zu nehmen und von hier wegzubringen.
    Stattdessen saß er reglos und still da, bis zum Äußersten angespannt.
    Er wandte den Blick von Grace ab, sah wieder zurück zu Wagner.
    Er beschwor den

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