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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Zahlungsmethode angegeben?«
    »Ich glaube, es war irgendeine Kreditkarte.«
    Wagner nickte. »Nach ersten Informationen der Firma, die diese E-Mail an Ihren Bruder geschickt hat, wurde der Kauf mit einer Kreditkarte getätigt, die Richard Bianchi gehört hat.«
    Gina Bianchi wurde blasser und schwankte ein wenig, und drüben auf den Zuschauerplätzen starrte Josephine Bianchi ihrem Mann in die Augen.
    »Möchten Sie vielleicht für eine Weile unterbrechen, Miss Bianchi?«, fragte Wagner.
    »Nein. Es geht schon.«
    »Möchten Sie vielleicht ein Glas Wasser?«, bot Richter Brazen an.
    »Ja, bitte.«
    Wagners Assistentin schenkte rasch ein Glas Wasser ein und brachte es zum Zeugenstand, und Gina Bianchi nahm das Glas mit zitternden Händen entgegen und führte es an ihre Lippen.
    »Sind Sie imstande, fortzufahren?«, fragte der Richter. »Wir können auch eine Pause machen.«
    »Ich würde lieber fortfahren.«
    »Miss Bianchi«, ergriff Wagner wieder das Wort, »was haben Sie sonst noch auf Mr. Bianchis Laptop gefunden, das Ihnen besonders bemerkenswert erschien?«
    »Ich habe ein paar Notizen gefunden, die schwer zu verstehen waren.«
    »Warum war das so?«, wollte Wagner wissen.
    »Sie standen in einem Notizkalender, der mir nicht aufgefallen war, als ich mir den Computer das erste Mal ansah, und sie waren irgendwie kryptisch. Hauptsächlich schienen sie Daten zu sperren, wie man es tut, wenn man etwas Bestimmtes zu erledigen hat, das länger dauern könnte. Aber das Einzige, was bei diesen Tagen stand, war ›Der Boss‹.«
    »Hatte Ihr Bruder zu der Zeit einen Boss? Einen Arbeitgeber?«
    »Nicht dass ich wüsste. Soweit ich weiß, war Richard selbstständig.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Etwas, das nach Einkaufslisten aussah«, sagte sie.
    »Was stand auf diesen Listen?«
    »Alles Mögliche. Lebensmittel, Schmerzmittel, Putzmittel, alles Mögliche. Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Warum sind sie Ihnen überhaupt aufgefallen?«
    »Weil sie in einem Ordner mit dem Namen ›Der Boss‹ standen.«
    »Alle?«, fragte Wagner.
    »Nein. Eine der Listen hatte Initialen als Überschrift.«
    »Wie lauteten die Initialen?«
    »T.O.H.« Sie schwieg einen Moment. »Es war ein großes T, dann ein großes O, dann ein Apostroph, dann ein großes H.«
    »Haben Ihnen diese Initialen irgendetwas gesagt, Miss Bianchi?«, fragte Wagner.
    »Erst, als ich noch einmal zurückging und ein paar Zeitungsartikel über Jerome Coopers Festnahme nachlas.« Ihre Stimme wurde vor Anstrengung allmählich heiser. »Und dort las ich, dass das Boot, auf dem er festgenommen wurde, auf einen Mann namens O’Hagen zugelassen war.«
    »Tom O’Hagen«, sagte Wagner.
    »Ja.«
    »Und welchen Schluss, falls überhaupt, haben Sie aus all diesen Entdeckungen gezogen?«
    Gina Bianchis Augen schienen sich mit Schmerz zu füllen.
    »Dass Detective Becket, als er sagte, er glaube, mein Bruder könnte von Jerome Cooper benutzt worden sein, vielleicht recht hatte.«
    »Danke, Miss Bianchi.«
    »Ist das alles?«, fragte Brazen den Anwalt.
    »Ich habe noch eine weitere Frage an die Zeugin, Euer Ehren.«
    »Stellen Sie sie«, forderte der Richter ihn auf.
    »Ist Ihnen irgendeine äußerliche Ähnlichkeit zwischen Ihrem verstorbenen Bruder und Jerome Cooper aufgefallen?«
    »Nein«, sagte Gina Bianchi.
    »Was war die Naturhaarfarbe Ihres Bruders, Miss Bianchi?«
    »Braun«, antwortete sie.
    »Aber zum Zeitpunkt seines Todes«, stellte Wagner fest, »war sein Haar silberblond, richtig?«
    »Ja«, nickte sie. »Das war es.«
    »Wissen Sie, wie lange es diese Farbe schon hatte?«
    »Nein. Ich hatte Richard schon eine Weile nicht mehr gesehen.«
    »Welche Farbe hatte sein Haar, als Sie ihn das letzte Mal vor seinem Tod sahen?«
    »Es war braun, so wie immer.«
    »Das heißt, Ihr Bruder hatte Ihres Wissens nicht die Angewohnheit, sich sein Haar zu färben?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Waren Sie daher überrascht, als Sie nach seinem Tod sein Haar sahen?« Wagner schwieg einen Moment. »Es tut mir sehr leid, Ihnen diese Frage stellen zu müssen. Sie muss Ihnen sehr taktlos erscheinen.«
    »Sie ist verdammt taktlos«, kommentierte der Richter.
    »Es macht mir nichts aus, sie zu beantworten«, erwiderte Gina Bianchi. »Ich war überrascht, ja.« Zum ersten Mal, seit sie in den Zeugenstand getreten war, stiegen ihr Tränen in die Augen. »Obwohl ich in dem Augenblick andere Dinge im Kopf hatte.«
    »Natürlich«, sagte Wagner. »Entschuldigung.«
    »Kommen Sie zum Punkt, Mr.

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