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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Es war das gepflegte Zimmer eines Mannes in den Zwanzigern, dessen bevorzugter Geschmack bei Kleidern und Accessoires offenbar hauptsächlich Gap, Nike und Timbuk2 war. Es gab nur ein einziges Foto einer Frau um die dreißig – seiner Schwester, erklärte Miss Tewkesbury – mit ihrem Mann und ihren drei Kindern, dazu eine Wand voller Filmposter mit Denzel Washington, James Dean, Richard Gere, Wesley Snipes und Keanu Reeves.
    Konventionelle Vorlieben, schien es Sam, während er die Poster betrachtete. Keiner von Andys möglichen Helden ähnelte auch nur annähernd dem wieselartigen Jerome Cooper. Oder den David-Bowie-Figuren, nach deren Vorbild sich Cooper, auch bekannt als Cal der Hasser, bei seinem letzten Gemetzel stilisiert hatte.
    Wir preschen viel zu weit voraus, dachte er, während sie wieder in Martinez’ Chevy Impala stiegen.
    »Und? Was meinst du?«, fragte Martinez.
    »Nichts, was du nicht auch meinst«, erwiderte Sam. »Wenn es Victor ist, dann ist der Schwulen-Faktor noch ein Indiz gegen Cooper.« Er schwieg einen Augenblick. »Und South Beach natürlich.«
    »Das Fahrrad vielleicht auch«, überlegte Martinez. »Oder ein Nachahmer.«
    »Könnte sein«, sagte Sam.
    Die Nachahmer-Theorie war im Department bereits aufgeworfen worden, bevor der unbekannte Tote angespült worden war. Allen war klar, dass Joshuas Entführung vor ein paar Jahren in der Lokalpresse Schlagzeilen gemacht und die Verbindung zwischen Cooper und dem Miami-Beach-Cop und seiner Familie öffentlich bekannt gemacht hatte.
    Was hieß, dass das erste Dingi – drei Tage nach Andrew Victors Verschwinden, nebenbei bemerkt – auch von irgendeinem anderen Verrückten an der Anlegestelle der Beckets vertäut worden sein konnte. Oder jetzt, wo der Fall komplexer geworden war, vielleicht auch von irgendeinem anderen abscheulichen Killer, der gar nicht verrückt war, sondern einfach nur böse.
    »Aber du glaubst es nicht«, mutmaßte sein Partner.
    Sie waren nicht nur Partner, sondern auch gute Freunde, die viel zusammen durchgemacht hatten, gute und schlechte Zeiten und auch ein paar verdammt traurige.
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll«, gab Sam zu. »Aber egal, ob Nachahmer oder nicht, Zufälle oder nicht, ich will Cooper immer noch hinter Schloss und Riegel sehen.«
    Denn es blieb dabei: Wenn er es war, der dort draußen sein Unwesen trieb, dann ließ sich unmöglich sagen, in welcher Gefahr seine Frau und sein Sohn schweben könnten.
    Wieder einmal.
    »Wir müssen beim Fundbüro nach einem roten Fahrrad und einem iPod fragen«, sagte er.
    »Schöne Hoffnung!« Martinez grinste schief. »Wohin als Nächstes?«
    »Doc Sanders’ Büro.«
    Das Gerichtsmedizinische Institut in der Bob Hope Road. Im Laufe der Jahre waren sie beide schon viel zu oft hier gewesen.
    Heute kamen sie mit Geschenken. Einer Zahnbürste, einem Kamm und dem Namen und der Anschrift von Andrew Victors Zahnarzt. Geschenke von Leben und Tod.
    Nur eine Frage der Zeit.
    »Und danach«, beschloss Martinez, »fährst du nach Hause.«
    Es gab eine Hochzeit zu organisieren.
    Auf einer Skala von eins bis zehn hoffte Sam, dass der heutige Tag in puncto Sicherheit etwa bei sieben liegen würde: eine Familienhochzeit im Zuhause eines Cops auf einer der beiden Bay-Harbor-Inseln mit einer der niedrigsten Verbrechensraten in ganz Miami-Dade.
    Nur dass es vielleicht Cooper war, von dem sie hier redeten – einem Mann, der den kleinen Sohn genau dieses Cops aus seinem Bettchen gestohlen hatte, während seine Mom im Zimmer nebenan schlief.
    Niemand war je wirklich in Sicherheit. Das wusste Sam aus zu vielen Gründen.
    Daher würde er, sobald er nach Hause kam, die Augen nach dem leisesten Hinweis auf Ärger offen halten.
    Dem leisesten .
    Und sobald der Tag vorbei war, würde er eine Überwachung ihres Hauses, seiner Frau und seines Sohns durch die Polizei von Bay Harbor Islands anfordern.
    Grace hätte in der Vergangenheit vielleicht Einwände dagegen erhoben, aber jetzt war er sich nicht mehr so sicher, dass sie das tun würde.
    Das stimmte ihn traurig.
    Und verdammt wütend.

18
    David Beckets Hochzeitsnachmittag.
    Der Tag war noch immer strahlend, der Himmel ein klares Blau, und nicht zu heiß.
    Perfekt.
    Seine erste Hochzeit war inzwischen eine alte, verblasste Erinnerung, die für seine beiden Söhne nur auf den silbern gerahmten Fotografien des Ereignisses existierte, aber wenn David die Augen schloss, dann konnte er sich noch immer augenblicklich zu diesem Tag

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