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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Mann, dessen Foto sie und ihre Kollegen an Colleges rund um Miami-Dade herumgezeigt hatten.
    Charles Duggan.
    Zwei Geister auf einen Schlag.

74
    Jerry Wagner war nach Key Biscayne gekommen.
    Grace war sich, als der Anwalt im Vorfeld deswegen angerufen hatte, nicht sicher gewesen, ob der Zeitpunkt günstig sein würde. Sam würde bei der Arbeit sein, aber der Rest der Familie würde vermutlich zu Hause sein.
    »Ich nehme an, wir könnten irgendwo eine stille Ecke finden«, hatte er freundlich erwidert.
    »Hat das nicht bis morgen Zeit?«
    »Besser nicht.«
    Daher hatte sie sich einverstanden erklärt, und die Familie hatte sich zurückgezogen, damit Anwalt und Mandantin ungestört draußen auf der Terrasse sitzen konnten.
    »Wenn ich mich recht erinnere, mögen Sie Eistee«, begann Grace.
    »Sie erinnern sich recht.« Wagner wies mit einem Nicken auf den Teller mit Keksen auf dem Tisch zwischen ihnen. »Und die sehen sehr verlockend aus.«
    »Cathy hat sie gestern Nacht gebacken. Sie konnte nicht schlafen.«
    »Da ist sie hier sicher nicht die Einzige«, vermutete Wagner.
    Grace schenkte ihm Tee ein und reichte ihm ein paar Kekse, wartete, bis er es sich bequem gemacht hatte, und ergriff dann als Erste wieder das Wort.
    »Ich muss mich schuldig bekennen.«
    »Nein, das müssen Sie nicht.«
    »Doch«, erwiderte Grace leise, aber entschieden. »Das muss ich, denn ich bin schuldig, und daran gibt es nichts zu rütteln. Aber damit will ich nicht sagen, dass ich nicht möchte, dass Sie mir helfen, meine Strafe – mein Urteil – zu verringern, schließlich muss ich an meine Familie denken. Alles andere wäre egoistisch von mir.«
    Wagner nahm einen Schluck Tee.
    »Sie müssen auf mich hören«, sagte er dann.
    »Natürlich.«
    »Das hier wird nicht wie irgendein Film ablaufen, Grace. Wir werden Ihre albtraumhafte Geschichte erzählen, und ein Richter oder eine Jury wird nichts weiter wollen, als die nette Dame wieder nach Hause zu schicken, wo sie hingehört. Daher wird der Richter irgendeinen Weg finden, um Ihre Strafe zur Bewährung auszusetzen.« Er schwieg einen Augenblick. »Wenn Sie sich der Tötung mit einem Fahrzeug schuldig bekennen, dann sehen Sie fast mit Sicherheit zehn bis fünfzehn Jahren im bundesstaatlichen Gefängnis entgegen.«
    Grace schloss die Augen.
    Sie dachte an Joshua als Teenager, konnte sich sein Gesicht kaum mehr vorstellen. Sie würde nicht da sein, um ihn aufwachsen zu sehen.
    Besser für ihn, wenn sie starb, als das hier.
    »Grace.«
    Sie schlug die Augen auf.
    »Geht es Ihnen gut?«
    Sie nickte.
    »Dann lassen Sie uns jetzt bitte überlegen, wie wir für Sie und Ihre Familie das Beste aus dieser Situation machen können.« Wagner lächelte freundlich. »Sie werden später noch genug Zeit haben, um sich mit Ihren Schuldgefühlen auseinanderzusetzen. Ich wage zu behaupten, dass Sie sich nicht selbst behandeln können werden, aber ein paar halbwegs anständige Therapeuten müssen Sie doch kennen.«
    Grace brachte fast ein Lächeln zu Stande. »O ja.«
    »Sie sehen verdammt schlecht aus«, sagte er zu ihr.
    »Ich weiß.«
    »Also, werden Sie sich von mir helfen lassen?«
    Sie brauchte einen langen Moment, bevor sie antwortete.
    Sie wusste, dass sie im Grunde keine Wahl hatte.
    »Das werde ich«, sagte sie.

75
    Es war schwer zu begreifen.
    Diese beiden zusammenhangslosen Fälle, die sich so überschnitten.
    »Nicht ganz so zusammenhangslos, nehme ich an«, äußerte Martinez.
    »Grace.«
    Der Zusammenhang. Offensichtlich.
    Auch wenn er keinen Sinn ergab.
    »Wir müssen noch mal mit Rowan reden«, befand Martinez.
    Ein paar Details in Sachen Zuständigkeit klären.
    Sams Verstand war wie benebelt.
    Martinez räusperte sich. »Ist bei mir eine Schraube locker, oder haben wir es mit einem neuen Verdächtigen zu tun?«
    »Für die Morde?«
    »Charles Duggan, verstorben.«
    Von Grace getötet.
    Sam schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht glauben.«
    Cal/Cooper stand noch immer ganz oben auf seiner Liste mit Verdächtigen. Der handgeschriebene Auszug aus seiner Epistel , in Sadies Bootswerft hinterlegt, erhärtete diesen Verdacht, und der vorläufige Vergleich mit den originalen Episteln deutete darauf hin, dass die Handschrift echt war.
    Auch wenn in diesem Fall vielleicht nichts so war, wie es schien.
    Bis auf Jerome Coopers unerschütterliche Bosheit gegenüber Sam.
    Du bist an allem schuld, Samuel Lincoln Becket. Du und die Deinen .
    »Aber eines steht jetzt fest«, bemerkte Sam. »Du hattest

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