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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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näher über der Brust getroffen hätte, dann hätte er zumindest eine punktierte Lunge davongetragen.
    »Ich denke, es steht außer Frage, dass er es auf mein Herz abgesehen hatte«, sagte Sam.
    Martinez war im Augenblick der Einzige, der bei ihm war. Grace war unterwegs.
    Sein Freund, in trockener Kleidung, war noch immer unter Schock und noch immer sauer auf Sam wegen seiner tollkühnen Aktion, denn das geschah verdammt noch mal zu oft für seine gottverdammte geistige Gesundheit – und das verstand er natürlich, aber mein Gott ... Er war noch immer auf der Aggie gewesen, als er gesehen hatte, wie Sam Cooper herumwarf, mit dem Gesicht nach oben, und er hatte gesehen, wie sich die Hand des Dreckskerls bewegte, hatte gesehen, wie er irgendetwas in Sam rammte, hatte irgendeine Art Klinge vermutet, und seine anfängliche Erleichterung darüber, dass es keine größere Wunde war, war übergroß gewesen.
    »Und, was meinen wir?«, fragte er jetzt, denn das Szenario ergab für ihn noch immer keinen Sinn. »Dass er das Blut absichtlich aus dem Boot abgelassen hat, dass er geschnappt werden wollte? Oder sollte es ein ›Selbstmord durch einen Cop‹ werden?«
    »Mit ganz besonderem Pfiff«, kommentierte Sam trocken.
    »Und deswegen springt er nackt über Bord, mit einer gottverdammten Spritze in der Hand, und dann stellt er sich tot, nur für den Fall , dass du aufkreuzt?«
    »Ich nehme an, er hat uns kommen sehen.«
    Das lag für Sam auf der Hand. Cal/Cooper war verrückt, schon immer gewesen.
    »Und was, wenn ihm irgendjemand anders hinterhergesprungen wäre?«, fragte Martinez.
    »Ich nehme an, dann hätte er eben den mit der Nadel gestochen.«
    »Die Jungs vom Miami PD haben Skalpelle auf der Aggie gefunden.« Martinez musterte seinen Partner eindringlich. »Warum sollte er dann eine gottverdammte Spritze benutzen, wenn er es auf dein Herz abgesehen hatte?«
    Sam schluckte. »Ich würde gern glauben, dass es einfach das Erstbeste war, was er zur Hand hatte.«
    »Ja«, nickte Martinez. »Ich auch.«
    »Nur dass ich die Spritze gesehen habe«, sagte Sam leise. »Und sie war voll.«
    Martinez schwieg.
    »Und es sah sehr nach Blut aus.«
    Grace traf Augenblicke später ein, und Sam verdrängte diese Gedanken und konzentrierte sich stattdessen darauf, ihr zu versichern, dass es ihm gut ging und Jerome Cooper in Gewahrsam war.
    »Schwer zu glauben, aber wir haben ihn.«
    »Er hätte dich töten können!«
    »Es waren viel zu viele Schusswaffen auf ihn gerichtet.«
    Grace musterte ihn skeptisch. »Also ein Kinderspiel, ja?«
    Er sah ihr blasses Gesicht und ihre noch immer verängstigten Augen.
    »Und dir geht’s gut, ja, Gracie?«
    »Sie haben etwas von einer Spritze gesagt.«
    »Er hat versucht, mich damit zu stechen.«
    Sie sah auf den Verband an seiner Schulter. »Offenbar mehr als nur versucht.«
    »Es ist nicht der Rede wert«, versicherte er seiner Frau.
    Ihr Blick traf seinen, hielt ihm stand. »Hat er dir irgendetwas injiziert?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Aber du bist dir nicht sicher?«
    Sam seufzte. »Hauptsache, wir haben ihn.«
    »Ja.«
    »Ein Grund zum Feiern, würde ich sagen«, schob Sam nach.
    »Machen sie Blutuntersuchungen?«, fragte Grace.
    Sie ließ sich nicht ablenken.
    »Na klar«, nickte er. »Alle Vorsichtsmaßnahmen sind ergriffen. Für alle Fälle.«
    Sie entschied, es dabei zu belassen, beugte sich vor und strich ihm über Stirn und Haare.
    »Ich bin froh, dass ihr ihn geschnappt habt«, sagte sie sanft. »Danke, für uns alle.«
    Cathy und Saul kamen in die Notaufnahme, um ihn zu besuchen, und Sam dachte eigentlich, es gelänge ihm besser, sie zu überzeugen, dass es ihm mehr als gut ging. Eine Zeit lang glaubte er es fast selbst.
    Und dann tauchte sein Vater auf.
    David Becket war ein Mann von wenig Worten, wenn er Todesängste ausstand, aber alles, was er sagte und fragte, egal wie ruhig, führte zurück zu dem einen Punkt, über den Sam nicht nachzudenken versuchte.
    »Du weißt, weswegen sie sich Sorgen machen, mein Sohn«, fragte er.
    »Klar weiß ich das«, erwiderte Sam. »BBV.«
    Durch Blut übertragbare Viren – BBV – waren vermutlich die größte Sorge der Ärzte.
    Alles von Hepatitis B bis hin zu HIV.
    Cops, genau wie Klinikmitarbeiter, kannten sich aus mit den Gefahren von Nadelstichverletzungen. Eine ganz gewöhnliche Nadel konnte Verunreinigungen in den Körper einbringen, sowohl über das Äußere der Nadel als auch über den Inhalt selbst. Und wofür auch immer Cooper diese

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