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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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späten Montag auf die Häftlingsstation des Jackson Memorial verlegt. Es war noch zu früh nach der Operation, um ihn mit anderen Gefangenen zusammenzulegen.
    Nach den ersten Testergebnissen hatte der Killer weder HIV noch Hepatitis oder irgendwelche Geschlechtskrankheiten.
    Sam erinnerte sich aus seinen ersten Episteln , dass Cooper sich selbst als Trojaner (»Amerikas getreuester Mann«) bezeichnet hatte.
    Sicherer Sex für das Monster.
    Das hatte es Sam nicht erspart, das ganze Wochenende zwischen Key Biscayne und dem Miami General hin- und herzupendeln. Grace kümmerte sich rührend um ihn, wenn er sie ließ, und sorgte dafür, dass er sich ausruhte.
    Und dann, an diesem Dienstagmorgen, hatte sie ihn an der schweren stählernen Haustür verabschiedet, wie sie es so oft zu Hause auf der Insel tat.
    Sie wusste, was vor ihm lag.
    »Versuch, ihn nicht an dich heranzulassen!«
    Sam lächelte. »Ich werde mein Bestes tun. Ich werde ja nicht allein sein, also mach dir keine Sorgen.«
    »Ich liebe dich, Sam«, sagte sie.
    »Ich dich auch, Gracie.«
    Sie erschienen zu fünft zu Coopers erster Vernehmung.
    Sam und Martinez. Detective Peter Collins von der City of Miami. Dave Rowan von Broward. Und Special Agent Joe Duval vom FDLE, der bei dem Pärchen-Fall im letzten Jahr geholfen hatte und heute bei ihnen war, um ihnen mit Blick auf die vielen verschiedenen Zuständigkeiten den Weg zu ebnen. Noch einer mehr, und das Verhör hätte von einem Anwalt leicht für nicht einvernehmlich erklärt werden können.
    Niemand würde auch nur eine einzige gottverdammte Sache dem Zufall überlassen.
    Kein Anwalt war da. Cooper, an sein Bettgeländer geschnallt, den linken Arm jetzt in einer Schlinge und einen kleineren Verband seitlich am Kopf, war für vernehmungsfähig erklärt worden. Auf sein Recht auf einen Anwalt und sein Recht zu schweigen hatte er verzichtet.
    Da der Killer seit seiner Festnahme einer Anästhesie und Operation unterzogen worden war, hatte Sam die Vernehmung damit begonnen, dass er ihn noch einmal über seine Rechte belehrte, um sicherzugehen, dass er sie vollständig verstanden hatte.
    Cooper verstand sie sehr gut.
    Es gab einfach zu vieles, worüber er reden wollte.
    Dinge, auf die er stolz zu sein schien.
    Zum Beispiel die Erschaffung Tom O’Hagens.
    Das war immer eines seiner Dinge gewesen, rief er Sam in Erinnerung: Personen zu erschaffen, für sich selbst und für andere.
    »O’Hagen war das neue Ich«, erklärte Cooper. »Der mit dem schrillen Hausboot und den coolen Klamotten.«
    Sie waren zu fünft, aber bis jetzt hatte sich der Killer nur an Sam gewandt.
    »Tom O’Hagen ist ein Anagramm. Amon Göth war der Name eines Nazis, der gern wahllos auf Juden geschossen hat. Ich habe dieses Schindler-Buch gelesen und den Film gesehen.« Cooper lächelte. »Ich dachte, wir hätten vielleicht etwas gemeinsam, und obwohl ich ihn nachgeschlagen habe und der echte Dreckskerl hässlich und fett war, war der Schauspieler, der ihn in dem Film gespielt hat, genau die Art Typ, der ich immer sein wollte – schlank und gut aussehend.«
    Da konnte, glaubte Sam, etwas Wahres dran sein. Cal der Hasser war schon immer stolz auf seinen Hang zum Lesen gewesen, und auch das Namensspiel war nichts Neues. Sam fragte sich, wie weit Cooper mit seinem Geständnis gehen würde und ob er hoffen konnte, bald den Beweis für seine These zu bekommen, dass der Killer Richard Bianchi unter Verwendung der Decknamen des Schakals umbenannt hatte.
    Gut aussehend war Cooper, soweit Sam wusste, noch nie gewesen, aber er war mit Sicherheit schon einmal schlanker als jetzt. Und mehr als nur ein bisschen seltsam – und aus Sams persönlicher Sicht verdammt wichtig – war die Tatsache, dass der verstorbene Richard Bianchi dem alten Cal/Cooper in gewisser Weise fast ähnlicher gesehen hatte, als es der Killer selbst jetzt tat.
    »Du hast ein bisschen zugenommen«, sagte Sam, »seit wir uns das letzte Mal begegnet sind.«
    »Ich habe gut gegessen. Zumindest, bis deine Kumpel mich angeschossen haben.« Cooper lächelte wieder. »Wie geht’s dir denn so, nach deinem kleinen Sprung ins Wasser?«
    »Und ein hübsches neues Boot hast du dir auch zugelegt.«
    Er hatte nicht vor, auf den Hinterhalt im Wasser einzugehen, bis er selbst bereit dazu war.
    »Freut mich, dass es dir gefällt.«
    »Und dort leben Sie?«, fragte Detective Collins.
    Cooper gab keine Antwort.
    »Wo haben Sie gelebt, seit Sie Miami Beach vor fast zwei Jahren verlassen haben?«,

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