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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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klingt doch alles gut und positiv.« Claudia ging an ihnen vorbei, zwei Salatschüsseln in den Händen. Cathy nahm ihr eine davon ab und stellte sie auf den großen Tisch.
    »Ich kann noch immer nicht glauben, dass der Richter dich nicht nach Hause fahren lassen wollte!«
    »Ich bin froh, dass er es nicht getan hat«, sagte Claudia warmherzig.
    Sam schmunzelte. »Ich glaube, Mike und Robbie wären froh, ihre Zimmer wieder für sich zu haben.«
    Grace hatte ihm ihren Entschluss mitgeteilt, keine Änderung ihrer Kautionsbedingungen zu beantragen. Sie wusste, dass Sam verstanden hatte, dass es ihr noch immer widerstrebte, endgültig nach Hause zurückzukehren, und jetzt hatte sie auch noch deswegen Schuldgefühle. Allmählich fühlte sie sich, als hätte sie ein unerschöpfliches Reservoir an Schuld, ihren eigenen persönlichen Brunnen.
    Saul stemmte sich aus dem Wasser hoch und kam herüber, um sich abzutrocknen.
    »Was gibt’s?«
    »Grace sagt, wir beide sollten nach Hause fahren«, erklärte ihm Cathy. »Sie können wegen ihrer Kaution noch nicht nach Hause. Ich finde, es ist zu früh.«
    »Vielleicht könnten wir noch eine Woche oder so hierbleiben?«, schlug Saul vor.
    »Ich weiß, ihr denkt an Richard Bianchis Beerdigung«, sagte Grace. »Und ich weiß, ihr wollt mir nur helfen. Aber ehrlich gesagt, könnt ihr beide mir im Augenblick am besten helfen, indem ihr euer eigenes Leben wiederaufnehmt.«
    Dan kam mit einer Flasche Beck’s vom Grill herüber. »Solange ihr wisst, dass wir euch alle gern noch länger hier bei uns haben.«
    »Ich fürchte, uns drei werdet ihr so schnell nicht los.« Grace versuchte ein Lächeln.
    »Aber wir glauben, dass es wirklich an der Zeit ist, dass Joshua bei uns im Zimmer schläft«, ergänzte Sam.
    »Ich teile mein Zimmer sehr gern mit ihm«, sagte Robbie.
    »Das wissen wir.«
    »Ehrlich gesagt«, warf Grace ein, »sind wir nur egoistisch, wenn wir ihn bei uns haben wollen.«
    »Okay«, lächelte Robbie. »Das verstehe ich.«
    »Dürfen wir denn dabei mitreden, ob wir nach Hause fahren?«, fragte Cathy.
    »Eigentlich nicht.«
    »Ich denke, ein bisschen Normalität würde euch beiden guttun«, sagte Claudia.
    »Saul?«, fragte Sam.
    Saul zuckte mit den Schultern. »Von mir aus.«
    »Und wieso wird er gefragt?«, mischte Cathy sich wieder ein. »Er ist dein Onkel«, sagte Grace. »Zeig ein bisschen Respekt.«
    »Jetzt mach aber mal ’nen Punkt!«
    Sie klangen schon jetzt normaler, und Grace hatte das Gefühl, dass sie wenigstens in diesem Punkt recht gehabt hatte.

110
    24. Mai
    Die Normalität endete abrupt am Montagmorgen.
    Sam wachte mit einem entzündeten Hals und einem leichten Fieber auf.
    »Ich rufe deinen Vater an«, sagte Grace.
    Sam winkte ab. »Ich werde ihn später anrufen, falls nötig. Ich bin sicher, es ist nur eine Erkältung.«
    »Ich werde mal sehen, was ich darüber herausbekommen kann.«
    »Das wundert mich nicht.«
    Sein Gesundheitszustand rückte in den Hintergrund, als er ins Büro kam.
    Robert Bianchi hatte Chief Hernandez angerufen.
    Auch das wunderte ihn nicht.
    »Du bist von dem Fall abgezogen, Sam«, informierte ihn Lieutenant Alvarez. »Anweisung des Chiefs.«
    Martinez, sagte er, würde den Fall weiter mit Mary Cutter bearbeiten, aber Sam würde bis auf Weiteres an seinem Schreibtisch Dienst tun.
    »Ich habe dich gewarnt«, sagte Alvarez. »Ich habe dir gesagt, du sollst nicht mit seiner Familie sprechen.«
    »Ich weiß. Und falls es hilft: Es tut mir leid.«
    Sam erinnerte sich auch, mit einem unguten Gefühl, an die andere Sache, die Alvarez an jenem Tag zu ihm gesagt hatte. Dass, wenn er sich mit der Familie Bianchi anlegte, Grace vielleicht die Leidtragende sein würde.
    Es abkriegen , das waren seine Worte gewesen.
    David hatte ebenfalls versucht, ihm das zu sagen. Aber er hatte ja nicht auf ihn hören wollen.
    Er musste seinen gottverdammten Verstand verloren haben!
    Der Captain rief ihn in sein Büro, um eine offizielle Verwarnung auszusprechen.
    »Sie sind ein guter Detective«, sagte Tom Kennedy zu ihm, »und Sie standen unter enormem Druck. Ich will Sie nicht suspendieren, aber wenn Sie noch mehr solche Nummern bringen, dann wird mir keine andere Wahl bleiben.«
    Es war nicht Sam Beckets erster Knatsch mit dem Department.
    O Mann.

111
    25. Mai
    »Wir haben ein Problem«, warnte Martinez Sam am Dienstagmorgen.
    Sam ging es körperlich etwas besser als gestern, aber noch immer alles andere als gut, und ehrlich gesagt, fühlte es sich

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