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Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)

Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole C. Vosseler
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Rock raffte und darunter glitt. Lass mich dich ansehen, Floortje. Lass mich sehen, wie schön du bist. Wie durch Zauberei konnte er mit dieser Hand Knöpfe und Bänder öffnen, die klobigen Schuhe von den Füßen lösen und kratzige Strümpfe und Kleidungsstücke ausziehen, und seine Stimme, die ihr beständig zuflüsterte, wie schön sie sei, wie sehr er sie liebte, dass sie alles sei, was er sich je erträumt hatte, hypnotisierte sie. Angst rang mit Scham und Neugierde; Neugierde auf das Verbotene, das Schmutzige, das in den kargen Worten durchgesickert war, mit denen Tante Cokkie ihr im vergangenen Jahr die Stoffstreifen und den Monatsgürtel in die Hand gedrückt hatte, als sie zum ersten Mal blutete.
    Verlegen kauerte sie sich auf dem Sofa zusammen, nachdem er ihr das Hemdchen über den Kopf gezogen, die lange Unterhose abgestreift hatte; verlegen machte es sie auch, wie er ihre Brüste streichelte, daran leckte und ihre Spitzen in den Mund nahm, die davon hart wurden, und wie es in ihrem Bauch kribbelte und ein Sehnen durch ihren ganzen Leib zog, bis in die Zehen und Fingerspitzen, wenn seine Finger über ihre Haut streichelten. Schamhaft schlug sie die Hände vors Gesicht, als er sich auf dem Sofa hinkniete, ihre angezogenen Beine, dünn und staksig wie die eines jungen Füllens, spreizte und den Mund über das gerade sprießende Dreieck dazwischen wandern ließ. Komm, ich zeig dir was, was Schönes, das wird dir gefallen. Zwischen ihren Fingern hatte sie hervorgespäht und einen erschrockenen Laut von sich gegeben. Er hatte seine Hose geöffnet, und beim Anblick dieses purpurfarbenen Dings , das sich ihr entgegenreckte, das mit seinem glänzenden Kopf aussah wie ein giftiger Waldpilz in einem Nest schwarzgrauer Kraushaare, wurde ihr schlecht. Nicht. Sie setzte sich hastig auf. Nicht, ich will nicht. Mit seinem ganzen Gewicht hatte er sich auf sie gelegt und sie geküsst. Das macht man, wenn man sich lieb hat. Du hast mich doch lieb, oder nicht? Zögerlich hatte Floortje genickt, und hart hatte sich dieses Ding gegen ihre Scham gedrückt und sich in sie hineingebohrt. Sie hatte gewimmert, als etwas in ihr zerriss und er weiter in sie hineinstieß, weiter und weiter. Stöße, von denen jeder wie ein Schock durch sie hindurchging. Es war ihr peinlich, wie sie dabei durchgeschüttelt wurde und ihre Brüste dabei wippten; sie kniff die Augen zusammen, weil sie solche Angst vor diesem Gesicht über ihr hatte, das rot anlief und aus dem die Augen hervorquollen. Dessen Mund verzerrt offen stand und aus dem Geräusche kamen, die nichts Menschliches mehr hatten, dieses kehlige Stöhnen, dieses wilde Keuchen, schließlich ein Grunzen und Schluchzen, als er sich aufbäumte und auf ihr zusammensackte. Vergib mir, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist! Niemand darf das je erfahren, versprichst du mir das? Niemand! Ich liebe dich doch so sehr! Dann hatte er an ihrer Schulter zu weinen begonnen.
    Vierzehn. Ich war vierzehn.
    »Wie konntest du nur?!« Ein drohendes Grollen lag in James’ Stimme, eine unverhohlene Schärfe, die Abscheu verriet. Die Augen gläsern starr, ließ Floortje die Hände sinken und umschlang ihren Oberkörper. Als könnte sie jeden Augenblick in Stücke brechen.
    »Wie konntest du etwas mit dem Rektor anfangen?! Mit einem verheirateten Mann, einem Familienvater! Hast du gar keinen Anstand? Kein Schamgefühl?«
    Ich habe mich so entsetzlich geschämt.
    Einen pochenden Schmerz im Unterleib und ein Brennen zwischen den Beinen, hatte sie sich zitternd wieder angezogen und war mit wackeligen Schritten in den Wohntrakt hinübergegangen. Auf ihrem schmalen Bett im Schlafsaal hatte sie sich zusammengerollt und gewartet, bis alle anderen Mädchen im Waschraum fertig waren. Dann hatte sie sich dort vom Blut und den aufgetrockneten Überresten einer klebrigen Flüssigkeit gesäubert, die Spuren in ihren Unterhosen ausgewaschen und in dieser Nacht kein Auge zugetan.
    »Antworte mir!« James’ Gebrüll und ein weiterer Fausthieb gegen Holz ließen sie erneut zusammenzucken.
    Alles, was sie hätte sagen können, steckte tief in ihr fest und versank immer weiter in der dunklen, schmutzigen Brühe der Erinnerung, die durch sie hindurchschwappte. Welle um Welle strömte sie in ihr herauf und ließ ihren Oberkörper vor und zurück schaukeln. Bis in ihre Kehle drang dieses Schmutzwasser herauf und ließ sie würgen. Ohne James anzusehen, öffnete sie den Mund, aus dem nur trockene Schluchzer kamen.
    Vergib

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